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Weich- und Lederkorallen

Die Weichkorallen, die zu den Achtstrahligen Blumentieren gehören, sind mit den riffbildenden Steinkorallen (Scleractinia) nur entfernt verwandt. Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. 

Pilz-Lederkoralle aus der Gattung Sarcophyton

Weichkorallenpolypen (Marsa Shouna, Rotes Meer, Ägypten)

Die Systematik der Weichkorallen ist sehr unklar. Das Fehlen von Fossilien und die Variabilität der Wuchsformen macht es bisher unmöglich ihre tatsächliche Evolution zu durchschauen.
Die Weichkorallen (Alcyonacea) waren lange Zeit eine Ordnung der Octocorallia innerhalb der Blumentiere (Anthozoa). Neueren Forschungen zufolge sind sie lediglich ein informelle Gruppe und haben keine taxonomische Bedeutung mehr.

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Weichkorallen-Becken im London Zoo;

Viele Weichkorallenarten können in Meerwasseraquarien gehalten werden. Viele Arten sind gerade für Anfänger besonders geeignet.

Große Weichkoralle aus der Familie Lemnaliidae im Indopazifik

Octocorallia

Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Achtstrahlige Blumentiere
(Octocorallia)

Die Octocorallia sind eine Unterklasse der Blumentiere (Anthozoa). Im Deutschen werden die verschiedenen Gruppen je nach Wuchsform oder Festigkeit als Weich- (Alcyonacea), Leder- (Alcyoniidae), Röhren- (Stolonifera) oder Hornkorallen, Gorgonien (Gorgonacea), Seefächer oder Seefedern (Pennatuloidea) bezeichnet, Namen die heute zum größten Teil keine taxonomische Gültigkeit mehr haben. Mehr als 3.500 der über 10.000 Nesseltierarten gehören zu den Octocorallia. Am Bau der Korallenriffe sind die Octocorallia, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht beteiligt, da ihr Skelett nach dem Tod der Tiere rasch zerfällt.

Azooxanthellate Weichkoralle am natürlichen Standort, in den tieferen Zonen des Korallenriffs.

Weichkorallen

Sie wachsen verzweigt, baumförmig, lappig, krustig oder fingerförmig. Der Einzelpolyp hat wie alle Tiere aus der Unterklasse (Octocorallia) acht gefiederte Fangarme, auch der Magenraum wird durch 8 Längswände (Mesenterien) in 8 Kammern geteilt. Bei vielen Arten verfügen die Kolonien auch noch über zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide) deren Aufgabe es ist Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Die Weichkorallen können sich dadurch strecken und stabilisieren.
Im Gegensatz zu den Steinkorallen (Scleractinia) aus der Unterklasse Hexacorallia besitzen Weichkorallen kein festes Kalkskelett, sondern haben meistens als Festigungselemente kleine Kalknadeln (Sklerite) im Körper.
Die im sonnigen Flachwasser lebenden Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Weichkorallen sind überwiegend von brauner, gelber oder grünlicher Farbe. Die in tieferen Regionen oder im Schatten unter felsigen Überhängen lebenden, azooxantellaten Arten sind auch oft leuchtend rot, orange oder violett gefärbt.

Ordnung Malacalcyonacea

Die Malacalcyonacea sind eine von zwei Ordnungen der Achtstrahligen Blumentiere (Octocorallia). Wie alle Oktokorallen bilden die Arten der Ordnung Malacalcyonacea Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen, die jeweils acht, in den meisten Fällen gefiederte Tentakel besitzen. Die Ordnung wurde erst Ende 2022 eingeführt und umfasst weitgehend die Holaxonia-Alcyoniina-Klade, die in vorherigen phylogenetischen Arbeiten als monophyletische Klade der Oktokorallen erkannt wurde. Die Ordnung setzt sich also vor allem aus Familien und Gattungen zusammen, die vorher den Holaxonia und den Weichkorallen (Alcyonacea) zugeordnet wurden, umfasst aber auch einige Familien und Gattungen der Röhrenkorallen (Stolonifera) und der Kalkachsenkorallen (Scleraxonia).

Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Oktokorallen wurden durch DNA-Vergleiche bestimmt und die Morphologie spielte dabei eine untergeordnete Rolle, entsprechend gibt es innerhalb der Malacalcyonacea eine große Variabilität hinsichtlich der Wuchsformen. Die überwiegende Mehrheit der Familien der Malacalcyonacea haben entweder eine Skelettachse mit einem hohen Proteinanteil oder eine Skelettachse fehlt völlig. Die Bezeichnung Malacalcyonacea setzt sich zusammen aus „malacos“ (griechisch für weich) und Alcyonacea, der heute invaliden wissenschaftlichen Bezeichnung für die Weichkorallen, und verweist auf die Flexibilität der Tierkolonien. 

Acanthoaxiidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Acanthoaxiidae

Die Acanthoaxiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks, des Roten Meers und des östlichen Atlantiks vorkommt.

Zur Familie Acanthoaxiidae gehören zwei Gattungen mit je einer Art:

  • Acanthoaxis

  • Altumia

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Altumia delicata
A, B: Kolonien überwachsen Zweige schwarzer Korallen

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Altumia delicata
C:  Kolonien wachsen auf PVC-Gitter (Pfeilspitzen)

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Acanthoaxiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien wachsen ohne Skelettachse als häutiger Überzug des Untergrundes (Gattung Altumia) oder mit Skelettachse baumartig und spärlich verzweigt (Gattung Acanthoaxis). Im letzteren Fall ist die Skelettachse proteinhaltig mit einem schmalen, hohlen, weichen, kreuzgekammerten Mittelkern und markanten Stacheln auf der Oberfläche. Trotz ihrer unterschiedlichen Wuchsform werden die zwei Gattungen in eine Familie vereint. Charakteristisches Merkmal der Familie Acanthoaxiidae ist das völlige Fehlen von Skleriten in allen Abschnitten der Kolonie. Die Arten der Acanthoaxiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Acrophytidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Acrophytidae

Die Acrophytidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die an der Südspitze Afrikas im kühlen Agulhasbecken endemisch vorkommt.

Zur Familie Acrophytidae gehören drei Gattungen:

  • Acrophytum

  • Lampophyton

  • Pieterfaurea

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Acrophytum claviger
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Lampophyton spinatum

(c) keryn_vdw

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Pieterfaurea khoisaniana

(c) jacques-alberts

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Acrophytidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend, unverzweigt und finger- oder keulenförmig und können äußerlich in einen polypenlosen Stiel und ein mit Polypen besetztes Polyparium unterteilt werden. Die gleichmäßig über die Oberfläche des Polypariums verteilten Polypen sind monomorph. Sie besitzen keine oder nur wenige Sklerite. Die Sklerite an der Oberfläche der Kolonie bestehen überwiegend aus großen Spindeln und Keulen. Sie sind im Stiel in Längsrichtung angeordnet. Um die Basis des Polypen sind sie oft in einer palisadenartigen Formation angeordnet. Im Innern der Kolonie fehlen die Sklerite oftmals, wenn vorhanden haben sie die gleiche Form wie an der Oberfläche. Die Kolonien sind oft auffällig gefärbt; ihre Sklerite sind dagegen farblos. Die Arten der Familie Acrophytidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind dadurch ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Acrossotidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Acrossotidae

Die Acrossotidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Meeresregionen des tropischen Indopazifiks vorkommt.

Zur Familie Acrossotidae gehören drei Gattungen:

  • Acrossota

  • Hadaka

  • Phenganax

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Acrossota amboinensis

(c) Susanne Spindler

Hadaka nudidomus

(a) In-situ-Holotyp (Maßstabsbalken: 1 mm)

(b) In-situ-Paratyp (Maßstabsbalken: 1 mm)

(c) Holotyp in Ethanol (Maßstabsbalken 1 mm)

(d) Holotyp in Methylenblau (Maßstabsb. 0,1 mm)

Phenganax stokvisi

Merkmale:
Die Arten der Familie Acrossotidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch band- oder röhrenartige Ausläufer (Stolonen) miteinander verbunden. Diese können zu breiten, das Substrat bedeckenden Membranen verschmelzen. Stolonen und Polypenkelche sind von einer dünnen Kutikula bedeckt. Die Polypen sind monomorph und können sich in die Polypenkelche, aber nicht in die Stolonen zurückziehen. Die Tentakel sind gefiedert. Die einzelnen Fieder können unterschiedlich geformt sein und es sind blattartig breite Fieder möglich, sie können jedoch auch zu kurzen, konischen Erhebungen am Tentakelrand reduziert sein. Sklerite sind in allen Regionen der Kolonie nicht vorhanden. Alle Arten der Familie Acrossotidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Alcyoniidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Alcyoniidae

Die Alcyoniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Regionen der gemäßigt temperierten und kalten Meere der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel vorkommt. In die Familie Alcyoniidae wurden ursprünglich auch einige Lederkorallengattungen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks gestellt. Diese leben jedoch stets in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), während die Gattunge der Alcyoniidae ohne Zooxanthellen leben. Die tropischen Lederkorallen wurden deshalb in eine eigenständige Familie, die Sarcophytidae gestellt. Die Schwestergruppe der Alcyoniidae ist die Familie Carijoidae.

Zur Familie Alcyoniidae gehören acht Gattungen:

  • Alcyonium

  • Anthothela

  • Bellonella

  • Eleutherobia

  • Gersemia

  • Hedera

  • Kotatea

  • Lateothela

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Alcyonium acaule

Alcyonium digitatum

(Kosterhavet National Park, Schweden)

Alcyonium digitatum

(c) Bernard Picton

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Alcyonium coralloides

(c) Sylvain Le Bris

Alcyonium glomeratum

Photo: Matthieu Sontag, Licence CC-BY-SA

Gersemia rubiformis
(Neufundland, Kanada)

Eleutherobia variabile 

Kotatea raekura

Minabea aldersladei

Merkmale:
Die Arten der Familie Alcyoniidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind häutig, gelappt oder fingerförmig, baumartig mit einem einzigen Stiel oder dornenartig ohne Hauptstiel. Sie besitzen kein Achsenskelett. Das Coenenchym kann in eine äußere Schicht (Kortex) und eine innere Schicht (Medulla) unterteilt sein. Ist sie vorhanden, besteht die Medulla aus dicht gepackten, aber nicht verschmolzenen Skleriten, die durch einen Ring aus Kanälen vom Kortex getrennt sind. Die achtstrahligen, Polypen sind monomorph und können in der Regel vollständig in das Coenenchym zurückgezogen werden. In seltenen Fällen können sie sich nicht einziehen. Die Polypen sind meist gleichmäßig über die gesamte Kolonie verteilt, manchmal stehen sie an den Zweigspitzen dichter oder sind in Bündeln angeordnet. Die Sklerite der Polypen sind stäbchen-, keulen- oder spindelförmig. Im Coenenchym sind die Sklerite in den meisten Fällen in zwei Schichten angeordnet, die äußere Schicht besteht aus strahlen-, keulen-, spindel- oder stabförmigen Sklerite, die innere Schicht besteht aus längeren spindel- oder stabförmigen Skleriten, die dicht gepackt sein können, um das Innere zu schützen. Alle Arten der Familie Alcyoniidae sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.

☛ Einzelne Gattungen und Arten der Familie Alcyoniidae werden auf den Seite: Azooxanthellate Korallen 2 sowie Nordsee-Aquaristik genauer vorgestellt!

Aquaumbridae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Aquaumbridae

Die Aquaumbridae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in tieferen Bereichen des tropischen Pazifiks und des westlichen Atlantiks vorkommt.

Zur Familie Acrophytidae gehören zwei Gattungen mit je einer Art:

  • Aquaumbra

  • Elbeenus

Aquaumbra klapferi

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Aquaumbridae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind baumartig mit Zweigen oder fingerartigen Lappen, die von einem deutlich ausgeprägten Stiel ausgehen. Sie besitzen keine Skelettachse, sondern sind weich, schlaff, durchsichtig und geleeartig, ähnlich wie Quallen. Die Polypen sind gleichmäßig über die Oberflächen von Lappen und kleineren Ästen verteilt, fehlen aber am Stiel. Sie sind monomorph, können sich nicht zurückziehen, aber zusammenziehen. In den Polypen haben die Sklerite die Form von Stäbchen, Nadeln und gebogene Spindeln. Sie sind oft kragenförmig oder als Spitzen angeordnet. Auf der Oberfläche der Zweige und Lappen fehlen die Sklerite, im Innern des Coenenchyms sind sie nur spärlich vorhanden. Die Sklerite sind farblos. Die Arten der Aquaumbridae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Arulidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Arulidae

Die Arulidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den flachen Korallenriffen des tropischen Indopazifiks vorkommt.

Zur Familie Arulidae gehören vier Gattungen:

  • Arula

  • Bunga

  • Hanah

  • Laeta 

Arula petunia(c) Georgina Jones

Bunga payun

Laeta waheedae

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Arulidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien besitzen keine Skelettachse, sondern die Polypen sind nur basal durch dünne röhrenförmige oder bandartige Ausläufer (Stolonen) miteinander verbunden. Die monomorphen Polypen können sich zylindrische bis keulig geformte Kelche zurückziehen. Ihre Tentakel sind rund um die Mundscheibe miteinander zu einer runden, breiten Oralmembran verwachsen, was als diagnostisches Merkmal der Familie gilt. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind die Sklerite in den Stolonen, die teilweise die Form kleiner Tischchen haben. Andere haben die Form von Stäbchen oder sind sechsstrahlig. Auch die Sklerite in den Polypen sind stäbchenförmig. Die Arten der Arulidae leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und anderen organische Produkte.

Capnellidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Capnellidae

Die Capnellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in flachen und tieferen Meeresregionen vorkommt. Die Familie wurde erst 2022 neu eingeführt. Alle Gattungen der Capnellidae gehörten vorher zur Familie Nephtheidae. Sie unterscheiden sich von dieser Familie vor allem durch die Form der Sklerite.

Zur Familie Capnellidae gehören fünf Gattungen:

  • Capnella

  • Drifa

  • Duva 

  • Eunephthya

  • Pseudodrifa

Die in nördlichen Meeren vorkommenden Gattungen Drifa, Duva und Pseudodrifa scheinen eine paraphyletische Verwandtschaftsbeziehung untereinander zu haben und sollten möglicherweise einer einzigen Gattung zugeordnet werden.

Capnella sp. im Scarborough Sea Life Center, England

Drifa glomerata (Quebec, Kanada)
(c) Claude Nozères

Eunephthya granulata (False Bay, Süd-Afrika)

(c) Georgina Jones

Eunephthya thyrsoidea (False Bay, Süd-Afrika)

(c) Peter Southwood

Eunephthya thyrsoidea
(Kapregion, Südafrika)

Eunephthya sp.
(Josh's Reef, Südafrika)

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Capnellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht stehend und buschig mit einem deutlich ausgebildeten „Stamm“. Eine feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen Polypen sitzen auf den Zweigen, niemals auf größeren Ästen oder am Stamm. Sie können sich nicht zurückziehen aber zusammenziehen bzw. nach innen biegen. Die Sklerite der Polypen haben die Form von Spindeln und Stäbchen und sind mit komplexen Tuberkeln besetzt. Es kommen auch einseitig bestachelte Spindeln („Raupen“) und mit Dornen besetzte oder blattförmige Keulen vor. Auf der Außenhaut und im Innern des Stamms sind die Sklerite unregelmäßig, strahlenförmig oder sphäroidförmig. Abgesehen von der in den Tropen verbreiteten Gattung Capnella, die in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen lebt, leben die Arten der Capnellidae nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.

☛ Die Gattung Eunephthya wird auf der Seite: Azooxanthellate Korallen 2 genauer vorgestellt.

Capnella

Die Keniabäumchen (Capnella) sind eine Weichkorallen-Gattung, deren Vertreter in den Korallenriffen des Indopazifiks vorkommen. Es handelt sich um koloniebildende Blumentiere, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Sie wachsen baumartig verzweigt. Der Einzelpolyp hat wie alle aus der Unterklasse Octocorallia acht gefiederte Fangarme, auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern geteilt. Die Polypen sitzen an den Enden der „Äste“ und können nicht in den Stamm (Coenenchym) zurückgezogen werden. Kenia-Bäumchen sind von hellbrauner bis grüner Farbe. Sie besitzen wie alle Weichkorallen kein festes Kalkskelett, sondern haben als Festigungselemente kleine, stachelige Kalknadeln (Sklerite) dicht verteilt im ganzen Körper. Ziehen sich Kenia-Bäumchen zusammen, so fühlen sie sich sehr rau an, da die Skleriten durch die Haut drücken. Sie leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.

 

Arten:


Vermehrung:
Keniabäumchen haben eine ungeschlechtliche Vermehrungsform, bei der ein Ast als Tochterkolonie abgeschnürt wird, sich mit Wasser vollpumpt und sich durch das Wasser treiben lässt, bis ein geeigneter Hartgrund für die Ansiedlung gefunden wurde. Daneben vermehren sie sich durch Abgabe von Spermien und Eizellen in das freie Wasser auch geschlechtlich.

Aquarienhaltung:
Keniabäumchen können in Meerwasseraquarien gehalten werden und sind für Anfänger leichter zu halten als Steinkorallen. Sie vermehren sich rasch und können große Bestände bilden. Man kann sie auch künstlich vermehren, indem man einen Ast mit der Schere abschneidet und ihn an einem Stein befestigt. Er wird schnell anwachsen. Da sie hauptsächlich von der ostafrikanischen Küste exportiert werden erhielten sie ihren deutschen Namen.

Capnella gaboensis

(c) Josh Moloney

Capnella gaboensis

(c) William Marshall-Grey

Capnella gaboensis
(c) Erik Schlogl

Capnella gaboensis
(c) Harry Rosenthal

Capnella imbricata-Ableger in unserer Korallenzucht-Anlage

Keniabäumchen (Capnella sp.) beim Ablaichen

Capnella sp. in unserer Aqauarienanlage

Capnella sp. in unserer Aqauarienanlage

Capnella sp. in unserer Aqauarienanlage

Cladiellidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Cladiellidae

Die Cladiellidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), deren Vertreter in flachen Bereichen des tropischen Indopazifik vorkommen.

Zur Familie Cladiellidae gehören 4 Gattungen:

  • Aldersladum

  • Cladiella

  • Klyxum

  • Ofwegenum (seit 2024)

Die Gattungen dieser Familie gehörten früher zu den Alcyoniidae.DNA-Analysen deuten jedoch darauf hin, dass es sich bei den Cladiellidae um eine Schwestergruppe einer Weichkorallengruppe handelt, zu der auch die Xeniidae gehören.​

Aldersladum jengi (Exmouth, Australien)
(c) Alex Hoschke

Cladiella sp. in unserer Korallenzucht-Anlage

Klyxum sp. (c) Anne Hoggett

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Cladiellidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind gelappt bis fingerförmig, aber nicht stark verzweigt. Eine Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph und gleichmäßig über die Oberfläche verteilt. Sie können sich stark zusammen ziehen aber nur bei einem Teil der Arten zurückziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form kleiner Scheiben, flacher Stäbe oder die Form einer Acht. Die Sklerite des Coenenchyms und seiner Oberflächehaben ebenfalls die Form einer Acht, sind doppelköpfig, haben die Form abgestumpfter Spindeln mit konischen Stacheln oder sind stabförmig mit einer körnigen Oberfläche. Bei manchen Arten fehlen die Sklerite vollständig. Die meisten Arten der Familie leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen einen Teil ihrer Nährstoffe über ihre Symbiosepartner, einige wenige Arten besitzen keine Zooxanthellen und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Aldersladum

Aldersladum ist eine Korallengattung aus der Familie Cladiellidae. Aldersladum-Arten sind Weichkorallen, die vom Philippinischen Meer bis zum Indischen Ozean vorkommen. Die Gattung wurde 2011 aus zuvor beschriebenen Korallen mit ähnlichen Merkmalen geschaffen. 

 

Arten:

Aldersladum jengi (c) Ann Gunness

Aldersladum jengi

Aldersladum sodwanum

Cladiella

Cladiella-Arten wachsen verzweigt, lappig oder fingerförmig. Der Einzelpolyp hat wie alle Tiere aus der Unterklasse Octocorallia acht gefiederte Fangarme, auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern geteilt. Die Polypen sind von brauner Farbe und können vollständig in den weißlichen Stamm (Coenenchym) zurückgezogen werden. Die gesamte Kolonie wechselt dadurch ihre Farbe von braun nach weiß. Dies gilt für die Gattung als Erkennungsmerkmal. Cladiella besitzt wie alle Lederkorallen kein festes Kalkskelett, sondern hat als Festigungselemente kleine (weniger als 0,2 mm), hantelförmige Kalknadeln (Sklerite) im Körper. Die Oberfläche der Kolonie ist extrem schleimig. Sie lebt in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.
Cladiella kann in Meerwasseraquarien gehalten werden und ist auch für Anfänger geeignet. Oft erreichen sie auch in Aquarien enorme Größen.

 

Arten:

Cladiella brachyclados
(c) Nikolai Vladimirov

Cladiella colti 
im Tropicarium-Oceanarium Budapest

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Cladiella sp.
(c) Andrew Townsend

Klyxum

Klyxum ist eine Korallengattung in der Familie der Cladiellidae. Sie werden allgemein als Blumenkohlkorallen bezeichnet. Diese gebräuchlichen Namen können sich auch auf die verwandte Gattung Cladiella beziehen.
Klyxum-Arten sind im gesamten tropischen Indopazifik verbreitet.

 

Arten:

Klyxum sp.
(c) Susan Prior

Klyxum sp.
(c) Debra Baker

Klyxum sp.
(c) portioid

Clavulariidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Clavulariidae

Die Clavulariidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.

Zur Familie Clavulariidae gehören drei Gattungen:

  • Clavularia

  • Hanabira

  • Knopia

Clavularia viridis

Hanabira yukibana (c) chloisf

Knopia octocontacanalis (c) Ivan Samra

Merkmale:
Die Arten der Familie Clavulariidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern sind an ihrer Basis durch bandartige Ausläufer (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Die Polypen sind monomorph und können sich in keulenförmige Kelche zurückziehen, die sehr hoch sein können. Die Tentakel sind gefiedert, wobei die Fiedern frei oder miteinander verwachsen sein können, so dass die Tentakel ein Blatt- oder paddelartiges Äußeres aufweisen. In den Tentakeln haben die Skleriten die Form winziger Stäbchen, Plättchen oder Schuppen. In den Kelchen und Stolonen sind die Sklerite glatt oder höckerig und in den Stolonen oft zu Klumpen verwachsen. Sie können in den Kelchen und Stolonen auch fehlen. Alle Arten der Familie Clavulariidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).
Die Familie Clavulariidae umfasste ursprünglich viel mehr Gattungen der sogenannten Röhrenkorallen, war in dieser Zusammensetzung allerdings nicht monophyletisch. Um wieder die in modernen Systematiken geforderten Monophylie zu erreichen wurden die Clavulariidae auf drei Gattungen beschränkt. Andere Röhrenkorallengattungen wurden den neu eingeführten Familien Carijoidae, Cerveridae, Incrustatidae und Sarcodictyonidae zugeordnet und einige Gattungen wurden auch in die Familien Acanthoaxiidae, Acrossotidae, Tubiporidae und Victorgorgiidae gestellt, die teilweise aus Oktokorallengattungen bestehen, die nicht die äußere Gestalt der Röhrenkorallen aufweisen. Die Familie Clavulariidae ist die basale Schwestergruppe einer Klade, die alle anderen Familien der Ordnung Malacalcyonacea in der Gruppe der Octocorallia umfasst.

Röhrenkorallen
Clavularia

Clavularia ist eine nur wenig bekannte indopazifische Korallengattung aus der Unterklasse der Octocorallia. Man findet die Koralle im flachen Wasser bei Indonesien, den Philippinen, Melanesien und Nordaustralien.
Insgesamt wurden mehr als 40 Clavularia-Arten beschrieben.

Merkmale:
Clavularia wächst als Stolonengeflecht direkt auf dem Substrat. Aus diesem Geflecht ragen röhrenförmige, zylindrische Calyces aufrecht hervor. Die darin sitzenden Polypen können sich vollständig in die Calyces zurückziehen. Wie alle Octocorallia hat Clavularia acht Tentakel. Die Befiederung der Tentakel ist besonderes deutlich ausgeprägt. Clavularia-Arten sind oft sehr bunt. Sie leben mit Zooxanthellen, einzelligen Algen in Symbiose und beziehen den Hauptteil der benötigten Nährstoffe von den Zooxanthellen.

 

Arten:

Clavularia crassa (c) Frédéric ANDRE

Clavularia crassa (c) Pierre Corbrion

Clavularia novaezealandiae (c) Camilla Caton

C. novaezealandiae (c) Luca Davenport-Thomas

Clavularia viridis

Clavularia viridis

Clavularia viridis (c) portioid

Clavularia viridis (c) Matthew Bokach

Clavularia viridis in unserer Aquarienanlage

Knopia

Knopia ist eine Gattung der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia) aus der Familie Clavulariidae. Die bisher einzige Art der Gattung, Knopia octocontacanalis, lebt in den Korallenriffen des Indopazifik, doch die Erstbeschreibung einer weiteren Art ist in Arbeit. Der Holotypus von K. octocontacanalis stammt aus einem Riff vor Sabah, Malaysia. Weitere Exemplare wurden in Riffen in Indonesien gesammelt.

Merkmale:
Röhrenkorallen der Familie Clavulariidae entwickeln Polypen, die aus einem röhrenartigen Stolonengeflecht wachsen. Darin befinden sich die Solenia, ein netzartiges Gewebegeflecht, über das die Einzelpolypen miteinander kommunizieren.
Die wissenschaftlich neu beschriebene Koralle Knopia octocontacanalis gehört zur Familie Clavulariidae, unterscheidet sich aber in einem wesentlichen Merkmal von fast allen anderen Korallen der Unterklasse Octocorallia. Octocorallia sind achtstrahlig, besitzen also acht Körpersegmente, von denen jedes einen endständigen Tentakel bildet. Jeder Octocorallia-Tentakel besitzt beiderseits kurze Fortsätze (Fiedern), die ihn federähnlich aussehen lassen. Die Funktion dieser Fortsätze ist artabhängig (z. B. Oberflächenvergrößerung bei einigen zooxanthellaten Arten, Nahrungsfang bei einigen azooxanthellaten Arten), aber diese seitlichen Fortsätze sind in der Regel solitär und nicht miteinander verwachsen. Nur in ganz wenigen Ausnahmen bilden Octocorallia-Arten miteinander verwachsene Fiedern an den Tentakeln. Eine dieser Ausnahmen findet sich in der Gattung Tubipora (Orgelkorallen), und eine weitere in der unlängst wissenschaftlich beschriebenen Knopia octocontacanalis, deren Fiedern beiderseits derart miteinander verwachsen sind, dass die Tentakel wie ein kleines Paddel wirken.

Aquaristik:
Knopia ist im Meerwasseraquarium gut haltbar und wird auch gelegentlich über den Aquaristikfachhandel angeboten. Benannt wurde sie nach dem deutschen Fachjournalisten Daniel Knop.

Knopia octocontacanalis

(c) skitty_vet

Knopia octocontacanalis

(Port Douglas, Australia)

Knopia octocontacanalis

Knopia octocontacanalis

(c) portioid

Knopia octocontacanalis 

(c) Ivan Samra

Knopia octocontacanalis

(c) L Timmo

Lemnaliidae 

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Lemnaliidae 

Die Lemnaliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks vorkommt.

Zur Familie Lemnaliidae gehören drei Gattungen:

  • Lemnalia

  • Paralemnalia

  • Rhytisma

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Lemnalia sp. (Savusavu Bay, Fiji)
(c) Debra Baker

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Paralemnalia clavata (Lizard Island, Australien)
(c) Anne Hoggett

Rhytisma fulvumSavedra Dive Resort, Moalboal, 6032 Cebu, Philippines (c) Albert Kang.jpeg

Rhytisma fulvum (Cebu, Philippinen)
(c) Albert Kang

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Lemnaliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind fingerförmig oder baumartig mit einem deutlich ausgeprägten Stiel. Eine zentrale, feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen Polypen sind mit Ausnahme des Stiels oder der Basis der Kolonie gleichmäßig auf der Kolonieoberfläche oder vor allem in den äußeren Bereichen von Ästen und Zweigen verteilt. Bei einigen Arten können sich die Polypen in die Kolonie zurückziehen, bei anderen geht dies nicht, in allen Fällen können sich die Polypen jedoch stark zusammenziehen. Die Sklerite der Polypen haben die Form langer Spindeln oder Stäbchen, in den Tentakeln haben sie die Form gelappter Schuppen. Auf der Oberfläche des Stiels und der Äste sind die Sklerite stäbchen- und spindelförmig, halbmondförmig und strahlenförmig. Die Arten der Familie Lemnaliidae leben mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und beziehen von diesen einen Teil ihrer Nährstoffe.

Lemnalia

Lemnalia ist eine Gattung von achtstrahligen Korallen, aus der Familie der Lemnaliidae. Die Gattung enthält über 30 Arten.

 

Arten:

Lemnalia sp.

(c) terence zahner

Lemnalia sp.
(Koh Phangan, Thailand)

Lemnalia sp.

(Koh Phangan, Thailand)

Paralemnalia

Paralemnalia ist eine Korallengattung aus der Familie der Lemnaliidae.

Die Arten dieser Gattung kommen vor Afrika, Indonesien und Australien vor.

 

Arten:

  • Paralemnalia clavata

  • Paralemnalia digitiformis

  • Paralemnalia eburnea

  • Paralemnalia flabella

  • Paralemnalia pichoni

  • Paralemnalia thyrsoides 

Paralemnalia sp.

(c) Anne Hoggett

Paralemnalia sp.
(c) krkzv

Paralemnalia sp.

(c) Grete Pasch

Rhytisma

Rhytisma ist eine Gattung von achtstrahligen Korallen, aus der Familie der Lemnaliidae.

 

Arten:

  • Rhytisma fulvum

  • Rhytisma fuscum

  • Rhytisma monticulum

  • Rhytisma rubiginosum

Rhytisma fulvum

(c) Ingo Rogalla

Rhytisma fulvum

(c) langzi

Rhytisma fulvum

(c) Albert Kang

Malacacanthidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Malacacanthidae

Die Malacacanthidae sind eine Familie Achtstrahliger Korallen (Octocorallia), die nur eine einzige Gattung beinhaltet, die wiederum monotypisch ist und nur eine einzige Art enthält: Malacacanthus capensis, die an der Südspitze Afrikas im kühlen Agulhasbecken endemisch vorkommt. M. capensis ist somit das einzige Mitglied seiner Gattung und seiner Familie.

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Systematik:
Die Korallenart wurde 1900 durch den britischen Zoologen Sydney J. Hickson unter der Bezeichnung Heteroxenia capensis erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1910 beschrieb der schottische Zoologe James Stuart Thomson die Koralle ein zweites Mal und gab ihr den Namen Malacacanthus rufus. Dies wurde als Synonymbeschreibung erkannt aber man stellte auch fest, dass die Koralle nicht zur Gattung Heteroxenia gehören kann. Deshalb ist Malacacanthus capensis die heute gültige Bezeichnung der Art. Sie ist die einzige Art der 2022 eingeführten Familie Malacacanthidae und Malacacanthus ist die namensgebende Gattung für die im gleichen Jahr aufgestellte Ordnung Malacalcyonacea. Eine morphologisch ähnliche Art ist Ceratocaulon wandeli von der Küste Islands, da aber keine molekularbiologischen Daten zu dieser Art vorliegen, ist es noch nicht möglich C. wandeli ebenfalls in die Familie Malacacanthidae einzuordnen.

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bildet Malacacanthus capensis Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien bestehen aus einem zylindrischen Stiel ohne Achsenskelett, auf dem sich ein pilzförmiges Polyparium befindet. Auf dem Polyparium sitzen die Einzelpolypen. Es kann vollständig in den Stiel zurückgezogen werden. Der Stiel ist von einer rauen, hornartigen Kutikula bedeckt. Die Polypen sind dimorph, können zurückgezogen werden und sind gleichmäßig über die Oberfläche des Polypariums verteilt. Am Stiel sind keine Polypen vorhanden. Der gesamten Kolonie fehlen die Sklerite. Malacacanthus capensis lebt nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und ist deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen.

Nephtheidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Nephtheidae

Die Nephtheidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und seiner Nebenmeere vorkommt. Die Schwestergruppe der Nephtheidae ist eine aus den Familien Capnellidae und Paralcyoniidae bestehende Klade.

Zur Familie Nephtheidae gehören neun Gattungen:

  • Chromonephthea

  • Coronephthya

  • Dendronephthya

  • Litophyton

  • Neospongodes

  • Pacifiphyton

  • Scleronephthya

  • Stereonephthya

  • Umbellulifera

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Chromonephthea sp.

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Dendronephthya australis

(c) Naomi Springett

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Dendronephthya hemprichi

(c) Jean-Paul Cassez

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Dendronephthya hemprichi

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Dendronephthya sp. in unserer Aquarienanlage

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Litophyton arboreum 

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Neospongodes atlantica

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Scleronephthya sp.

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Umbellulifera sp. (c) Jean-Paul Cassez

Merkmale:

Die Arten der Familie Nephtheidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett sind baumförmig, oft stark verzweigt oder schirmförmig mit einem deutlich ausgebildeten Stamm. Die achtstrahligen Polypen befinden sich vor allem an den Enden der Verzweigungen, seltener an dicken Ästen oder am Stamm. Sie sind monomorph und können nicht zurückgezogen werden. Ihre Skleriten sind spindel- oder stabfömig und oft auffällig gefärbt. Im Inneren der Kolonie gibt es nur wenige Sklerite, an der Außenhaut sind sie unregelmäßig und oft strahlenartig verteilt. Viele Arten der Familie Nephtheidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere beherbergen keine Zooxanthellen, sind also auf plankonische Nahrung angewiesen. 

☛ Einzelne Gattungen und Arten der Familie Nephtheidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen 2 genauer vorgestellt!

Litophyton

Litophyton ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Nephtheidae in der Unterklasse der Achtstrahligen Blumentiere.

 

Arten:

Litophyton arboreum

(c) josepvilanova

Litophyton sp.

(c) Allan Hopkins

Brokkoli-Weichkoralle
Litophyton arboreum

Litophyton arboreum ist eine häufig vorkommende Weichkoralle (Oktokoralle), die vom Roten Meer bis zum Westpazifik vorkommt. Kolonien werden bis zu 80 cm groß, meist an seewärts gelegenen Riffhängen oder auf hartem Boden. Die Farbe von L. arboreum variiert von blassem olivgrün bis gelb oder grau. Die Art wurde ursprünglich 1775 von Peter Forsskål, einem schwedischen Naturforscher, klassifiziert. Ab 2016 wurde die gesamte Gattung Litophyton im Gegensatz zu ihrer ursprünglichen morphologischen Klassifizierung anhand phylogenetischer Daten neu klassifiziert.

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum

(c) charlottelaw 

Ökologie:
L. arboreum kommt häufig im Roten Meer vor. Eine Studie aus dem Jahr 1997 zeigte, dass Oktokorallen wie L. arboreum weniger als 20 % der Weichkorallenbedeckung auf beiden Riffebenen und den oberen Vorriffen im Golf von Eilat vor der Ostküste der Sinai-Halbinsel ausmachen. Typischerweise wird die Weichkorallenbedeckung in den Riffen des Golfs von Eilat von Teppichen einiger weniger Arten dominiert. Eine mögliche Erklärung für diese umfassende, monospezifische Abdeckung sind Perioden schnellen Wachstums. L. arboreum gehört normalerweise nicht zu diesen dominanten Oktokorallen, kann aber bis zu 36 % der lebenden Weichkorallenbedeckung ausmachen, wie im Naturschutzgebiet Golf von Eilat zu sehen ist. An anderen Standorten im Roten Meer macht L. arboreum nur 3 % der vorhandenen Weichkorallen aus.

Wie auch bei anderen Korallenarten beobachtet werden kann, ist der Siedlungsraum am Riff einer der wichtigsten limitierenden Faktoren für neue Kolonien von L. arboreum. Ebenso schränken physikalische Faktoren – wie Wellenwirkung, Temperaturschwankungen, Salzgehalt und Licht – und biologische Faktoren – wie Konkurrenz, Druck durch Fressfeinde und Krankheit – den Erfolg und die Verbreitung von L. arboreum ein. Insbesondere Raubtiere und Konkurrenz um Platz können die kontinuierliche Entwicklung der Gemeinschaft einiger Arten von Weichkorallen im Roten Meer stören, was zu lückenhaften, diskontinuierlichen Gemeinschaften führt, die über das Riff verteilt sind. Die Koexistenz von Steinkorallen, Weichkorallen und Algen im Golf von Eilat lässt jedoch darauf schließen, dass keine einzelne Komponente eine deutliche Konkurrenzdominanz am Riff ausübt; Stattdessen führt die räumliche Variation dazu, dass verschiedene Arten aufgrund ihrer einzigartigen ökologischen Nischen an verschiedenen Standorten eine konkurrierende Dominanz aufweisen.
An anderen Standorten im Roten Meer, beispielsweise im Golf von Aqaba vor der jordanischen Küste, kommt L. arboreum in gut entwickelten Riffen vor. Wie andere Küstenriffe sind auch die Aqaba-Riffe von flachen Buchten mit Seegraswiesen gesäumt, die in den Riffmündungen liegen.

Symbiose und Fortpflanzung:
Die Fortpflanzungsmechanismen von L. arboreum wurden umfassend untersucht und bieten einen einzigartigen Einblick in die Fortpflanzung von Anthozoen – insbesondere im Hinblick auf die Aufnahme von Symbiodinium. L. arboreum hat wie andere Korallen eine Beziehung zu endosymbiotischen Dinoflagellaten. Die oft als Zooxanthellen bezeichnete Gattung Symbiodinium ist Gegenstand umfangreicher Forschung und ihre Beziehung zu Korallen bleibt weitgehend rätselhaft.
In einer Studie aus dem Jahr 1992 fanden Forscher heraus, dass bei Laichereignissen von L. arboreum zur Befruchtung freigesetzte Gameten bereits mit Symbiodinium assoziiert waren.
 

L. arboreum ist ein gonochorischer Planulae-Brüter, was bedeutet, dass einzelne Korallenkolonien unterschiedliche Geschlechter haben und die Fortpflanzung von Laichereignissen abhängt, bei denen Gameten zur Befruchtung in das umgebende Wasser ausgesendet werden, wodurch genetisch unterschiedliche Individuen entstehen, die sich zu neuen Kolonien entwickeln. 

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum (c) ajott

Litophyton arboreum (c) ealcaniz

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum

Litophyton arboreum

(c) siske222

Neospongodes

Neospongodes  ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Nephtheidae, die im Deutschen häufig als Stachelige Weichkorallen bezeichnet werden. Neospongodes-Arten leben mit Zooxanthellen in Symbiose, ernähren sich aber dennoch zu einem großen Teil von Plankton. Diese Tatsache sollte man auch bei der Haltung im Aquarium beachten. Eine Fütterung mit feinem Frost- und Lebendfutter kommt Neospongodes sehr zu gute.

 

Arten:

  • Neospongodes atlantica

  • Neospongodes agassizii 

  • Neospongodes bahiensis

  • Neospongodes caribaea

  • Neospongodes portoricensis

Neospongodes atlantica
(c) Gustavo F. de Carvalho-Souza

Neospongodes sp.
(c) budak

Neospongodes sp.

(c) Dr Merrick Ekins

Nephthyigorgiidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Nephthyigorgiidae

Die Familie Nephthyigorgiidae besteht aus einer einzigen Gattung (Nephthyigorgia) mit vier Arten.
Nephthyigorgia ist eine Gattung aus der Unterklasse der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen und mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und seinen Nebenmeeren vorkommt.

Zur Gattung Nephthyigorgia gehören vier Arten:

  • Nephthyigorgia annectens

  • Nephthyigorgia aurantiaca

  • Nephthyigorgia crassa

  • Nephthyigorgia kükenthali

Nephthyigorgia sp. (c) Marleen Schouten

Nephthyigorgia sp. (c) portioid

Nephthyigorgia sp. (c) Josy Lai

Nephthyigorgia sp. (c) Josy Lai

Nephthyigorgia sp. (c) Josy Lai

Nephthyigorgia sp. in unserer Aquarienanlage

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Nephthyigorgia Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind gelappt oder fingerförmig und besitzen oft einen kurzen Stiel. Eine Skelettachse fehlt. Die gleichmäßig über die Oberflächen der Lappen verteilten Polypen sind monomorph und können sich in große Polypenkelche zurückziehen. Sie fehlen am Stiel. Die Sklerite der Polypen haben die Form gebogener Spindeln und sind kragenförmig und als Spitzen angeordnet. Die Sklerite der Polypenkelche und der äußeren Coenenchymschicht sind groß, spindelförmig und mit komplexen Tuberkeln besetzt. In den Polypenkelchen sind sie in Längsrichtung angeordnet und auf der Oberfläche der Kolonie bilden sie eine dichte Schicht. Das Innere der Kolonie ist nur spärlich mit Skleriten ausgestattet. Oft sind die Sklerite farbig. Die Arten der Gattung Nephthyigorgia leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind dadurch auf planktonische Nahrung angewiesen.

☛ Einzelne Arten der Familie Nephthyigorgiidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen 2 genauer vorgestellt!

Nidaliidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Nidaliidae

Die Nidaliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis tiefen Bereichen des tropischen Indopazifiks und des Atlantiks vorkommt.

Zur Familie Nidaliidae gehören vier Gattungen:

  • Agaricoides

  • Nidalia

  • Nidaliopsis

  • Orlikia

Nidalia simpsoni

(c) Sylvain Le Bris_edited.jpg

Nidalia sp. (c) Sylvain Le Bris

Nephthyigorgia sp. (c) Sylvain Le Bris

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Nidaliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind unverzweigt oder gelegentlich gegabelt, mit einem ausgeprägten Stiel und einem halbkugelförmigem bis kugelförmigem oder handförmigem polypenbesetzten Abschnitt (Polyparium). Der Stiel ist starr und zylindrisch, hat aber keine feste Skelettachse. Die Steifheit resultiert aus dichten Schichten längs angeordneter Sklerite, die die zentralen Kanäle umgeben. Die über die Oberfläche des Polypariums verteilten Polypen sind monomorph oder dimorph und können in große Polypenkelche eingezogen werden. Die Sklerite der Polypen haben die Form gebogener Spindeln und sind kragenförmig oder Spitzen bildend angeordnet. In den Tentakeln sind die Sklerite stäbchen-, schuppen- und sternförmige, im Polypenkörper und am Gastralraum sind auch Sklerite in Form von kurzen Stäbchen, schmalen Spindeln, Ovalen oder achtförmigen Schuppen vorhanden. Im Stiel haben die Sklerite die Form großer, höckeriger, Spindeln bis Ovale. In den Innenwänden der Kanäle sind die Sklerite kürzere und dünnere Spindeln. Die Arten der Nidaliidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind daher vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Paralcyoniidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Paralcyoniidae

Die Paralcyoniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die weltweit in flachen und mäßig tiefen Meeresregionen vorkommt.

Zur Familie Paralcyoniidae gehören sechs Gattungen:

  • Ceeceenus

  • Dimorphophyton

  • Maasella

  • Nanalcyon

  • Paralcyonium

  • Studeriotes

Studeriotes longiramosa

Ceeceenus sp.

Ceeceenus sp. (c) Damien Brouste

Maasella edwardsi

Paralcyonium spinulosum

Paralcyonium spinulosum

Studeriotes sp. (c) Jean-Paul Cassez

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Paralcyoniidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien besitzen einen zylindrischen polypenlosen Stiel und darauf ein fingerförmiges oder verzweigtes Polyparium (polypentragender Abschnitt), das vollständig eingezogen werden kann. Eine zentrale Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph. Ihre Sklerite hben die Form von Blutplättchen, Stäbchen oder Spindeln und sind manchmal gebündelt angeordnet. Die Sklerite des Stiels besitzen in der Regel die Form langer Spindeln. Die Arten der Familie leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

☛ Einzelne Gattungen und Arten der Familie Paralcyoniidae werden auf den Seiten: Azooxanthellate Korallen 2 und Blumentiere des Mittelmeeres genauer vorgestellt!

Sarcophytidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Sarcophytidae

Die Sarcophytidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und seiner Nebenmeere vorkommt. Die Gattungen dieser Familie wurden ursprünglich mit den Kaltwasserlederkorallen in eine gemeinsame Familie Alcyoniidae gestellt. Diese leben jedoch ohne Zooxanthellen, während die Gattungen der Sarcophytidae stets in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) leben. Die Schwestergruppe der Sarcophytidae sind die Sinulariidae,mit der einzigen Art Sinularia brassica

Zur Familie Sarcophytidae gehören fünf Gattungen:

  • Anastromvos

  • Lobophytum

  • Lohowia

  • Sarcophyton

  • Sclerophytum 

Anastromvos sp. (c) Glen Whisson

Lobophytum crassum (Réunion, Indischer Ozean)

Lohowia koosi (c) Dr Merrick Ekins

Merkmale:
Die Arten der Familie Sarcophytidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen einen dicken Stiel ohne Achsenskelett und einen gelappten oder plattenförmigen nur wenig verzweigten oberen, mit achtstrahligen Polypen besetzten Abschnitt. Die Polypen sind monomorph (Sclerophytum) oder dimorph (Anastromvos, Lobophytum, Lohowia, Sarcophyton) und können sich vollständig in das dicke Coenenchym zurückziehen. Die stets ungefärbten Skleriten sind stab-, spindel-, keulenförmig oder schuppig. An der Kolonieoberfläche sind sie spindel- oder keulenförmig.

Lobophytum

Lobophytum ist eine Lederkorallengattung aus der Familie der Sarcophytidae.

Arten der Gattung Lobophytum:
☛ Liste der Arten auf WoRMS (World Register of Marine Species)

Lobophytum crassum (c) Kerry Etsebeth

Lobophytum depressum (c) Kerry Etsebeth_

Lobophytum depressum (c) Kerry Etsebeth

Lobophytum hsiehi (c) Ryan Yue Wah Chan_

Lobophytum hsiehi (c) Ryan Yue Wah Chan

Lobophytum latilobatum (c) Kerry Etsebeth

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Lobophytum patulum (c) Carmelo López Abad

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Lobophytum sarcophytoides (c) Albert Kang

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Lobophytum sarcophytoides (c) Ingo Rogalla

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Lobophytum venustum (c) budak

Lobophytum venustum (c) budak

Lobophytum-Arten haben einen kurzen Stamm, auf dem sich ein mit lamellen- oder fingerförmigen Auswüchsen versehener Schirm befindet. Oben auf dem Schirm sitzen die Polypen, von denen es zwei Formen gibt. Die Fresspolypen (Autozoiden) haben acht gefiederte Fangarme und können sich vollständig in den Schirm zurückziehen. Dazwischen sitzen winzige zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide), deren Aufgabe es ist, Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Man sieht von ihnen äußerlich nur kleine Erhebungen bzw. Poren auf dem Schirm der Koralle. Lobophytum ähnelt der Lederkorallen-Gattung Sarcophyton, die aber immer nur am Rand des Schirms Auswüchse und Lappen hat.

Wie bei allen Lederkorallen wird auch der Körper von Lobophytum durch kleine Kalknadeln (Sklerite) gestützt. Der Körper der Tiere ist meist cremefarben, gelblich oder hell bräunlich. Wenige Arten schimmern grünlich. Die Polypen haben meist die gleiche Farbe. Bei einigen Arten sind die Autozoiden weiß. Lobophytum leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Lobophytum pauciflorum

Lobophytum pauciflorum ist eine Lederkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae.

Die Art ist im Indo-Westpazifik und auf den Andamanen- und Lakshadweep-Inseln weit verbreitet. In Indien wurde die Gattung Lobophytum auf die Isolierung bioaktiver Verbindungen sowie auf ihre chemische Zusammensetzung untersucht. Außerdem wurden erste versuche zur labormäßigen Vermehrung dieser Art durch das Schneiden von Fragmenten unternommen.

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Lobophytum pauciflorum

(Franklandinseln, Australien)

Autozoide Polypen der Kolonie Lobophytum pauciflorum. Franklandinseln, Australien.jpeg

Polypen von Lobophytum pauciflorum

(Franklandinseln, Australien)

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Lobophytum pauciflorum

in unserer Aquarienanlage

Pilzlederkorallen
Sarcophyton

Die Pilzlederkorallen (Sarcophyton) sind eine Korallengattung aus der Familie Sarcophytidae, deren Vertreter in den Korallenriffen des Indopazifik vorkommen. Es gibt ca. 50 Arten, deren Unterscheidung selbst für Experten sehr schwierig ist.
Sarcophyton-Arten werden häufig in Meerwasseraquarien gehalten und erreichen oftmals Größen von 50 Zentimetern und mehr.

Arten der Gattung Sarcophyton:
☛ Liste der Arten auf WoRMS (World Register of Marine Species)

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Sarcophyton elegans
(c) Debra Baker

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Sarcophyton roseum
(Réunion, Indischer Ozean)

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Sarcophyton sp.
(c) David Foster

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Sarcophyton sp.
(Church Reef, Sibuan Island, Malaysia)

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Sarcophyton sp.
(Koh Phangan, Thailand)

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Pilzlederkoralle (Sarcophyton sp.)

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Polypen einer Pilzlederkoralle
(Koh Phangan, Tailandia)

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Clownfische nehmen bei einem Mangel an geeigneten Anemonen auch Lederkorallen als Symbiosepartner an.

Sarcophyton tumulosum
(c) Lily Yeung

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Sarcophyton sp.
(Bunaken Island, Sulawesi, Indonesien) 

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Sarcophyton sp.
(Pulau Aur, West Malaysia)

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Pilzlederkorallen vermehren sich u.a. durch das Ausbilden von Tochterkolonien.
(Lizard-Island, Australien)

Sarcophyton-Arten haben alle eine mehr oder weniger ausgeprägte Pilzgestalt. Bei einigen Arten ist der Rand gewellt. Oben auf dem Schirm sitzen die Polypen, von denen es zwei Formen gibt. Die Autozoiden können mehr als einen Zentimeter groß sein. Sie haben acht gefiederte Fangarme und können sich vollständig in den Schirm zurückziehen. Dazwischen sitzen winzige zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide), deren Aufgabe es ist, Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Man sieht von ihnen äußerlich nur kleine Erhebungen bzw. Poren auf dem Schim der Koralle. Sarcophyton ähnelt der Lederkorallen-Gattung Lobophytum, die aber ihre lappenförmigen Auswüchse auch in der Mitte des Schirms trägt, nicht nur am Rand.
Wie bei allen Lederkorallen wird auch der Körper von Sarcophyton durch kleine Kalknadeln (Sklerite) gestützt. Der Körper der Tiere ist gelb, weißlich, braun oder grün. Die Polypen haben die gleiche Farbe. Bei einigen Arten sind die Autozoiden weiß. Sarcophyton leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Forschung:

Korallen der Gattung Sarcophyton werden häufig für Forschungszwecke in der Pharmaindustrie eingesetzt. S. glaucum ist beispielsweise ein Produzent von Sarcophytol A, einem Diterpenoid, von dem bekannt ist, dass es eine tumorhemmende Bioaktivität besitzt. Die Metaboliten von Sarcophyton-Arten erwiesen sich außerdem als antimikrobiell, antimykotisch und neuroprotektiv.
In einer Studie mit dem Titel „Phylogenetische Vielfalt und antimikrobielle Aktivität von Meeresbakterien im Zusammenhang mit der Weichkoralle Sarcophyton glaucum“ untersuchten die Autoren die bakteriellen Eigenschaften von S. glaucum. Die Autoren fanden heraus, dass Weichkorallen wie S. glaucum zum Screening auf Antibiotika-produzierende Bakterien verwendet werden können. Sie identifizierten viele antimikrobielle Eigenschaften innerhalb der Bakterien von S. glaucum, wie z. B. Bakterien des Stammes Firmicutes, Gamma-Proteobakterien und Actinobakterien. Chemische Analysen von 16 verschiedenen Sarcophyton-Arten ergaben eine Reihe weiterer biologischer Aktivitäten. Terpene, die in Vertretern der Gattung Sarcophyton vorkommen, schützen vor Insekten und Schädlingen, Entzündungen und Viren.

Gelbe Fidschi-Lederkoralle
Sarcophyton elegans

Sarcophyton elegans ist eine Lederkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae. Sie ist eine der wenigen echten gelben Korallen.

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Gelbe Fidschi-Lederkorallen auf einem Riffdach
(Sarcophyton elegans)

(c) Floyd E. Hayes.jpeg

Sarcophyton elegans

(c) Floyd E. Hayes

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Sarcophyton elegans
(c) Damien Brouste

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Sarcophyton elegans

(c) Damien Brouste

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Sarcophyton elegans
(c) vharischrode

(c) Debra Baker.jpeg

Sarcophyton elegans

(c) Debra Baker

Pilzlederkoralle
Sarcophyton ehrenbergi

Sarcophyton ehrenbergi ist eine Lederkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae.

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Pilzlederkoralle (Sarcophyton ehrenbergi)
(Morotai, Indonesien)

Sarcophyton ehrenbergi

(c) Rickard Zerpe

Sarcophyton ehrenbergi in einem Aquarium

(c) animaluki

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Sarcophyton ehrenbergi
in unserer Aquarienanlage

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Sarcophyton ehrenbergi
in unserer Aquarienanlage

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Sarcophyton ehrenbergi-Ableger  
in unserer Aquarienanlage

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Sarcophyton ehrenbergi (Grünpolypige Form)

in unserer Aquarienanlage

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Sarcophyton ehrenbergi (Grünpolypige Form)
in unserer Aquarienanlage

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Sarcophyton ehrenbergi (Grünpolypige Form)

in unserer Aquarienanlage

Fliegenpilz-Lederkoralle
Sarcophyton glaucum

​Sarcophyton glaucum, auch bekannt als Fliegenpilz-Lederkoralle, ist eine häufige Weichkorallenart, die vom Roten Meer bis zum westlichen Pazifik vorkommt. Im Roten Meer ist S. glaucum eine der am weitest verbreiteten Weichkorallenarten. Das Rote Meer ist die Heimat von 40 % der bekannten Weichkorallenarten. Lederkorallen wie S. glaucum haben kein hartes Außenskelett. Sie sind sesshaft und durch kalkhaltige Sklerite auf ihren Exoskeletten gekennzeichnet. Sarcophyton-Arten bilden monospezifische Kolonien, die typischerweise in einer Reihe von küstennahen flachen Rifflebensräumen vorkommen. Einzelne S. glaucum-Korallen werden bis zu 80 cm groß, meist auf Riffdächern, in Lagunen und an Meereshängen. 

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Sarcophyton glaucum
(Shaab Angosh Reef, Rotes Meer, Ägypten)

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Sarcophyton glaucum (Rotes Meer, Ägypten)

Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Sarcophyton glaucum (Rotes Meer, Ägypten)

Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Sarcophyton glaucum (Rotes Meer, Ägypten)

Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Sarcophyton glaucum (Rotes Meer, Ägypten)

Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Sarcophyton glaucum (Rotes Meer, Ägypten)

Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Troglederkoralle
Sarcophyton trocheliophorum

Die Troglederkoralle (Sarcophyton trocheliophorum) ist eine im Roten Meer und im tropischen Indopazifik verbreitete Korallenart aus der Familie der Sarcophytidae.

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Sarcophyton trocheliophorum

Sarcophyton trocheliophorum
(Paradise Reef, Rotes Meer, Ägypten)

Sarcophyton trocheliophorum
(Maripipi, Philippinen)

Merkmale:
Die Koralle bildet große fleischige Kolonien mit einem Stamm und einem gefalteten, pilzartigen Oberteil, das einen Durchmesser von 60 Zentimeter erreichen kann. Die Kolonie besteht aus tausenden von dimorphen Einzelpolypen. Lange, schlauchförmige „Autozooide“ strecken sich über der Oberseite der Koralle und sind für die Nahrungsaufnahme zuständig. Daneben gibt es noch „Siphozooiden“, die kleiner als die Autozooiden sind und das Ein- und Auspumpen des Wassers übernehmen, damit die Koralle durch den inneren Wasserdruck stabilisiert wird. Zusätzlich haben die Korallen als Festigungselemente noch kleine Kalknadeln (Sklerite) im Körper.

Lebensweise:
Sie lebt im extremen Flachwasser, auf Riffdächern, in Lagunen und Ebbetümpeln. Gegenüber Temperaturschwankungen, durch Regenfälle wechselnde Salinität und intensiver Sonneneinstrahlung ist sie sehr unempfindlich. Sarcophyton trocheliophorum lebt in Symbiose mit Zooxanthellen, einzelligen Algen in der Haut der Korallenpolypen. Die Korallen beziehen den Hauptteil der benötigten Nährstoffe von den Zooxanthellen. Die Zooxanthellen betreiben Photosynthese und verbrauchen dabei Kohlenstoffdioxid, das zusammen mit Sauerstoff zu Kohlenhydraten umgesetzt wird. Die so gebildeten Nährstoffe kommen der Ernährung der Polypen zugute. Gegen Veralgung und sonstigen Bewuchs wehrt sich die Koralle, indem sie auf ihrer Oberfläche regelmäßig eine wachsartige Schicht bildet, die nach einiger Zeit zusammen mit dem Aufwuchs abgestoßen wird. Auf der Koralle lebt der Ruderfußkrebs Paramoglus spathophorus.

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Sarcophyton trocheliophorum
(Rotes Meer, Ägypten)

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Sarcophyton trocheliophorum 
(Réunion, Indischer Ozean)

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Long-Cirri-Fadenschnecke (Phyllodesmium longicirrum) frisst S. trocheliophorum

Sclerophytum

Sclerophytum ist eine Gattung von Lederkorallen aus der Familie Sarcophytidae

Arten der Gattung Sclerophytum:
☛ Liste der Arten auf WoRMS (World Register of Marine Species)

Sclerophytum abruptum
(c) Kerry Etsebeth

Sclerophytum abruptum; Konservierte Probe,
Muséum national d'histoire naturelle, Frankreich

Sclerophytum densum
(c) David R

Sclerophytum densum 
(c) Sara Thiebaud

Sclerophytum densum
(c) Tony Wood

Sclerophytum depressum; Konservierte Probe,
Muséum national d'histoire naturelle

Wie fast alle Oktokorallen bilden Korallen der Gattung Sclerophytum Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Alle Sclerophytum-Arten leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) und beziehen von diesen verschiedene Nährstoffe.

Sclerophytum ist eine Korallengattung aus der Familie Sarcophytidae.
Früher standen alle Arten der Gattung Sclerophytum in der Gattung Sinularia. Diese Gattung umfasste bis zum Jahre 2022 um die 166 beschriebene Arten. Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben.

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Sclerophytum flexibile
(c) Ulf Swenson

Sclerophytum flexibile
(Raja Ampat, Indonesien)

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Sclerophytum granosum; Konservierte Probe,
Muséum national d'histoire naturelle

Sclerophytum gravis

Sclerophytum levi 
(Eilat, Rotes Meer, Israel)

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Blaue Variante von Sclerophytum levi

(Eilat, Rotes Meer, Israel)

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Sclerophytum mesophoticum

(Eilat, Rotes Meer, Israel)

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Sclerophytum mesophoticum

(Eilat, Rotes Meer, Israel)

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Sclerophytum pavidum; Konservierte Probe, Muséum national d'histoire naturelle

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Sclerophytum pocilloporaeforme
(c) Albert Kang

Sclerophytum pocilloporaeforme

(c) Albert Kang

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Sclerophytum querciforme; Konservierte Probe, Muséum national d'histoire naturelle

Sclerophytum shlagmani

(Réunion, Indischer Ozean)

(c) OnBird Phu Quoc.png

Mit Sclerophytum-Korallen bedeckte Schlucht in 5 Meter Tiefe auf der Insel Phu Quoc (Vietnam)

(c) OnBird Phu Quoc

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Große, flach wachsende Sclerophytum-Kolonie bei Brisbane (Australien)

(c) Dr Merrick Ekins

Spaghetti-Fingerlederkoralle 
Sclerophytum flexibile

Sclerophytum flexibile ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae. Sie ist allgemein als Spaghetti-Fingerlederkoralle bekannt. Diese Art ist im gesamten westlichen Pazifik und im östlichen Indischen Ozean verbreitet. Man findet sie meist in großen Kolonien in Tiefen zwischen einem und 15 Metern. Bis zum Jahre 2022  wurde sie mit dem Artnamen Sinularia flexibilis in die Gattung Sinularia gestellt.

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Spaghetti-Fingerlederkoralle 
(Sclerophytum flexibile)

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Sclerophytum flexibile

(c) Jim Greenfield

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Sclerophytum flexibile

(Sunshine City Aquarium, Ikebukuro, Tokyo)

(c) Floyd E. Hayes.jpeg

Sclerophytum flexibile
(c) Floyd E. Hayes

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Sclerophytum flexibile

(c) Emily Zucker

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Sclerophytum flexibile

(c) ca_photo_hobbyist

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Sclerophytum flexibile
(c) Pål A. Olsvik

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Sclerophytum flexibile

(c) Susanne Spindler

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Sclerophytum flexibile

(c) Matthew Bokach

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Taucher über riesiger S. flexibile-Kolonie
(c) 呂一起(Lu i-chi)

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Sclerophytum flexibile

(c) Sylvain Le Bris

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Sclerophytum flexibile

(c) Tia Offner

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Sclerophytum flexibile
Foto: Jean-Paul Boerekamps

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Sclerophytum flexibile
Foto: Jean-Paul Boerekamps

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Sclerophytum flexibile

in unserer Aquarienanlage

Fingerlederkoralle 
Sclerophytum polydactylum

Sclerophytum polydactylum, bekannt als Fingerlederkoralle, ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Sarcophytidae. In allen Proben dieser Koralle wurden bioaktive Isolate namens Durumolide gefunden.

Bis zum Jahre 2022  wurde auch Sclerophytum polydactylum, als Sinularia polydactyla, wie über 160 andere Arten, in die Gattung Sinularia gestellt, welche heute nur noch aus einer einzigen Art besteht.

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Fingerlederkoralle (Sclerophytum polydactylum)

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Konservierte Exemplare von Sclerophytum flexibile, mit dem veralteten wissenschaftlichen Namen Sinularia compressa.

Sinulariidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Sinulariidae

Die Sinulariidae sind eine monotypische Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Die einzige Gattung innerhalb der Sinularidae ist Sinularia, welche wiederum nur aus einer Art, Sinularia brassica besteht.

Die Gattung Sinularia umfasste bis zum Jahr 2022 um die 166 beschriebenen Arten. Bis auf Sinularia brassica wurden alle Sinularia-Arten in die Gattung Sclerophytum verschoben. Die Gattungen Anastromvos, Lobophytum, Lohowia, Sarcophyton und Sclerophytum wurden in die Familie Sarcophytidae gestellt. 

Ohrenlederkoralle 
Sinularia brassica

Wie fast alle Oktokorallen bildet S. brassica Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Sinularia brassica lebt in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) und bezieht von diesen verschiedene Nährstoffe. Exemplare, die in tieferen Wasserzonen vorkommen, können auch teilweise oder komplett ohne Zooxanthellen leben und sind dann auf den Fang von Planktonorganismen oder das Verdauen von Detritus und Meerschnee zur Ernährung angewiesen.

Sinularia brassica (c) hokoonwong

Sinularia brassica (c) uwkwaj

Sinularia brassica 

Merkmale:

Sinularia brassica bildet einen kurzen, becher- oder trichterförmig Stiel mit Auswüchsen, die die Form von Lappen, Falten oder flachen Blättern haben. Eine zentrale Skelettachse ist nicht vorhanden. Die Polypen sind monomorph, können sich zurückziehen und sind gleichmäßig über die Kolonieoberfläche verteilt. Nur am Stiel sind keine vorhanden. Die Sklerite in den Polypen haben die Form kleiner Stäbchen und Keulen, in den Tentakeln sind sie schuppenförmig. Im Innern der Kolonie haben die Sklerite die Form großer, mit komplexen Tuberkeln besetzter Spindeln, an der Kolonieoberfläche sind es Keulen mit sehr breiten Köpfen, die typischerweise 2 bis 3 gezahnte Vorsprünge aufweisen.

Systematik:
Art und Gattung wurden 1898 durch den deutschen Zoologen Walther May erstmals wissenschaftlich beschrieben. In den folgenden fast 120 Jahren wurden weit über 100 neu beschriebene Lederkorallen der Gattung Sinularia zugeordnet. Die Gattung erwies sich jedoch in einer 2022 veröffentlichten Studie zur Systematik der Oktokorallen als nicht monophyletisch, da Sinularia brassica, die Typusart, eine isolierte systematische Stellung hat, während die übrigen Sinularia-Arten näher mit den Gattungen Anastromvos, Lobophytum, Lohowia und Sarcophyton verwandt sind als mit Sinularia brassica. Für diese Arten wurde deshalb die Gattung Sclerophytum revalidiert, eine Gattung, die 1903 durch E. M. Pratt eingeführt wurde und ursprünglich 13 Arten enthielt. Diese wurde 1906 durch Wilhelm Kükenthal mit Sinularia synonymisiert. Alle Sinularia-Arten bis auf Sinularia brassica wurden 2022 in die Gattung Sclerophytum verschoben. Sinularia ist die einzige Gattung der monotypischen Familie Sinulariidae. 1903 beschrieb Pratt eine ähnliche Korallenart als Sinularia dura. Diese gilt zur Zeit als Synonym von Sinularia brassica, könnte sich jedoch nach einer 2014 veröffentlichten molekularbiologischen Studie als valide Art erweisen. Die Gattung Sinularia hätte dann zwei Arten und wäre nicht mehr monotypisch.

Grüne Sinularia brassica in unserer Aqua

Grüne Sinularia brassica in unserer Aquarienanlage

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Neongrüne Sinularia brassica
(Ozeanarium Kiew, Ukraine)

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Grüne Sinularia brassica am Natursatndort
(c) portioid

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Gesprenkelte Farbform von Sinularia brassica

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Sinularia brassica mit sehr schöner Sprenkelung
(c) caleidoskopable

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S. brassica-Polypen in der Nahaufnahme

(c) caleidoskopable

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Gelbe Farbform von Sinularia brassica
(c) Pauline Walsh Jacobson

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Sinularia brassica
(c) ingmar51

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Sinularia brassica
(c) New Heaven Reef Conservation Program

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Gelbe Farbform von Sinularia brassica

(c) uwkwaj 

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Gelb-gesprenkelte Sinularia brassica

(c) uwkwaj 

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Sinularia brassica

(c) portioid

Siphonogorgiidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Siphonogorgiidae

Die Siphonogorgiidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen Bereichen bis mäßig tiefen Bereichen des Indopazifiks und des westlichen Atlantiks vorkommt. Eine Art findet man auch im Mittelmeer.

Zur Familie Siphonogorgiidae gehören zwei Gattungen:

  • Chironephthya

  • Siphonogorgia
     

Die zwei Gattungen dieser Familie, gehörten früher zu den Nidaliidae, einer anderen Familie mit dichten Schichten längs angeordneter Sklerite. Möglicherweise sind Nidaliidae und Siphonogorgiidae Schwesterfamilien. DNA-Analysen deuten jedoch darauf hin, dass die Trennung beider Taxa schon vor sehr langer Zeit stattfand.

Chironephthya sp. (c) David Renoult

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Chironephthya sp. (c) Juraj Ahel

Siphonogorgia godeffroyi (c) uwkwaj

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Siphonogorgiidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien sind aufrecht oder herabhängend und planar (nur zu zwei Seiten) oder buschig stark verzweigt. Eine feste Skelettachse fehlt, die Äste sind aber unflexibel, aufgrund von dichten Schichten längs angeordneter Sklerite, die die zentralen Kanäle umgeben. Die gleichmäßig über die Oberfläche verteilten oder weitgehend auf die Enden der Äste beschränkten Polypen sind monomorph und können in Polypenkelche zurückgezogen werden. Die Polypenkelche sind bei der Gattung Chironephthya groß und scheidenartig, bei Siphonogorgia sind sie klein und unauffällig. Die Sklerite der Polypen haben die Form höckriger Spindeln und sind kragenförmig oder zu Spitzen angeordnet. In den Tentakeln haben die Sklerite die Form abgeflachter Stäbchen und gebogener Schuppen, in der Körperwand und im Gastralraum der Polypen sind es kleine Stäbchen. Die Sklerite der Polypenkelche sind kleinere Spindeln und Stäbchen. Auf den Oberflächen der Äste sind die Sklerite spindelförmig und mit komplexen, in Längsrichtung angeordneten Tuberkeln besetzt. Im Innern finden sich dünnere und kürzere spindel- und stäbchenförmige Sklerite. In der Regel sind die Sklerite auffällig gefärbt. Die Arten der Familie Siphonogorgiidae leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

☛ Die beiden Gattungen der Siphonogorgiidae werden auf der Seite: Azooxanthellate Korallen 2 genauer vorgestellt.

Skamnariidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Skamnariidae

Die Familie ist monotypisch. Die einzige Gattung ist Skamnarium mit der einzigen Art Skamnarium complanatum (früher: Alcyonium complanatum), die ausschließlich an den Küsten der Inseln Rottnest Island und Parakeet Island in der Nähe von Perth vor der Küste des australischen Bundesstaates Western Australia vorkommt. Sie lebt dort in Tiefen von 3 bis 13 Metern.

Skamnarium complanatum am natürlichen Standort; Alle Fotos: (c) henrycarrick

Merkmale:
Wie fast alle Oktokorallen bildet Skamnarium complanatum Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien haben einen sockelartigen Stiel auf dessen flacher Oberseite die Polypen sitzen. Eine zentrale Skelettachse fehlt. Die Polypen sind monomorph, dicht über dem Oberseite verteilt, und können sich zurückziehen. Sind die Polypen zurückgezogen, wölbt sich die Kolonieoberfläche schüsselförmig auf. Die Polypen besitzen keine Sklerite. Die Sklerite auf der Oberfläche und im Innern des Coenenchyms haben die Form relativ großer (4 mm) Stäbchen, die im Coenenchym in Längsrichtung angeordnet sind. Sie sind farblos und an einem oder beiden Enden unregelmäßig abgerundet oder gelegentlich verzweigt und dicht mit komplexen, gezackten Tuberkeln bedeckt. Der Stiel hat einen grünlichen oder bräunlichen Farbton, die mit Polypen besetzte Oberfläche ist blaugrau gefärbt. Skamnarium complanatum lebt mit Zooxanthellen in Endosymbiose und bezieht von diesen einen Teil der benötigten Nährstoffe.

Systematik:
Die Lederkorallenart wurde 1977 durch Jakob Verseveldt als Alcyonium complanatum erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung Skamnarium mit Skamnarium complanatum als einziger Art wurde im Jahr 2000 durch den britischen Weichkorallentaxonomen Philip Alderslade eingeführt. Da sich Skamnarium complanatum morphologisch deutlich von den Gattungen der Familie Alcyoniidae unterscheidet, wurde 2022 eine eigenständige, monotypische Familie für die Art eingeführt, die Skamnariidae.

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Skamnarium complanatum am natürlichen Standort; Alle Fotos: (c) henrycarrick

Tubiporidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Tubiporidae

Die Tubiporidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in flachen bis mäßig tiefen Regionen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.

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Orgelkoralle (Tubipora musica)
Die Orgelkoralle wird auf der Seite: Achtstrahlige Korallen genauer vorgestellt.

Merkmale:
Die Arten der Familie Tubiporidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen kein Achsenskelett, sondern bilden aus verschmolzenen Skleriten feste Röhren, in denen die Polypen stecken. Diese sind durch ein Netzwerk von Ausläufern (Stolonen) oder Membranen miteinander verbunden. Durch die Ansammlung vieler Röhren können auch vertikal verlaufende Gebilde oder buschige Kolonien entstehen, die dann durch erhöhte Stolonen miteinander verbunden werden. Die gleichmäßig verteilten Polypen sind monomorph und können sich in die Röhren zurückziehen. Die Sklerite der Polypen und ihrer Tentakeln haben in den meisten Fällen die Form stachliger Spindeln oder Stäbchen. Sie können auch fehlen. Viele Arten der Familie Tubiporidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), andere sind ohne Zooxanthellen, sind also auf planktonische Nahrung angewiesen.

​Zur Familie Tubiporidae gehören zehn Gattungen:

  • Bathytelesto

  • Cyathopodium

  • Paratelesto

  • Rhodelinda

  • Rhodolitica

  • Scyphopodium

  • Stereotelesto

  • Stragulum

  • Telesto

  • Tubipora 

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Paratelesto sp.

(c) Damien Brouste

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Paratelesto sp.

(c) Damien Brouste

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Paratelesto sp.

(c) Damien Brouste

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Paratelesto sp. (c) uwkwaj

Rhodolitica occulta

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Stragulum bicolor (c) Robin White

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Stragulum bicolor 

Stragulum bicolor 

Stragulum bicolor 

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Stragulum bicolormit geschlossenen Polypen

Stragulum bicolor 

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Telesto sp. (c) Malcolm Francis

Xeniidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Malacalcyonacea
Familie: Xeniidae

Die Xeniidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks und in seinen Nebenmeeren vorkommt.

Zur Familie Xeniidae gehören 21 Gattungen:

  • Anthelia

  • Asterospicularia

  • Bayerxenia

  • Caementabunda

  • Conglomeratusclera

  • Ezziona

  • Fasciclia

  • Funginus

  • Heteroxenia

  • Ingotia

  • Latissimia

  • Orangaslia

  • Ovabunda

  • Protodendron

  • Quattuoria

  • Sansibia

  • Sarcothelia

  • Unomia

  • Xenia

  • Yamazatum

Die Bilder zeigen:

A: Anthelia cf. glauca
B: Anthelia rosea
C: Anthelia cf. tosana
D: Heteroxenia cf. elisabethae
E: Heteroxenia medioensis
F: Heteroxenia minuta
G: Sympodium sp. 1
 

H: Sympodium sp. 2
I: Yamazatum sp.
J: Xenia sp. 1
K: Xenia sp. 2
L: Xenia novaecaledoniae
M: Xenia kuekenthali
N: Xenia plicata

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Anthelia glauca

Asterospicularia randalli

Caementabunda simplex

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Conglomeratusclera coerulea

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Ezziona dinesenae (c) Leona Kustra

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Heteroxenia fuscescens

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Latissimia opalia

Protodendron repens

Sansibia flava

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Sarcothelia edmondsoni

Unomia stolonifera

Xenia umbellata (Rotes Meer, Ägypten)

Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Merkmale:

Die Arten der Familie Xeniidae bilden Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien bilden keine festen Strukturen, sind sehr weich und oft schleimig. Sie besitzen keine Skelettachse und wachsen aufrecht mit zylindrischem Stiel, sind dabei manchmal ein wenig verzweigt, oder ausläuferförmig, häutig oder gelappt. Die achtstrahligen Polypen wachsen gleichmäßig verteilt, sind gebündelt oder befinden sich nur auf dem kuppelförmigen Ende eines Stiels. Sie können in der Regel nicht oder nur sehr wenig zurückgezogen werden. Die Sklerite sind winzige (<0,03 mm) Scheiben oder abgeflachte Stäbchen, sternförmig oder (selten) spindelförmig. Ihre Anzahl ist stark variabel, manchmal fehlen sie auch. Alle Arten der Familie Xeniidae leben in einer Endosymbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

☛ Einige Gattungen und Arten aus der Familie Xeniidae werden auf der Seite: Weich- & Lederkorallen genauer vorgestellt.

Anthelia

Anthelia ist eine Weichkorallengattung aus der Familie der Xeniidae.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Anthelia elongata

  • Anthelia fallax

  • Anthelia fishelsoni

  • Anthelia glauca

  • Anthelia gracilis

  • Anthelia hicksoni​​

  • Anthelia japonica

  • Anthelia mahenensis

  • Anthelia rosea

  • Anthelia simplex

  • Anthelia strumosa

  • Anthelia ternatana

  • Anthelia tosana

Straußenweichkoralle
Anthelia glauca

Anthelia glauca ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Xeniidae. Es handelt sich um eine koloniale Art, die in seichten Gewässern der indopazifischen Region vorkommt. Anthelia glauca hat große röhrenförmige Polypen, die aus einer kriechenden Matte wachsen und manchmal ausläuferartige Finger bilden. Die nicht zurückziehbaren Polypen können 11 bis 25 cm groß sein und einen Ring aus acht schlanken, büschelartigen Tentakeln haben. Die Farbe ist normalerweise weiß, hellgrau, hellbraun oder bläulich-weiß, und von oben betrachtet ähneln die Polypen ein wenig Schneeflocken.

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Anthelia glauca
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Anthelia glauca

(c) Albertini maridom

Anthelia glauca

Foto: Jean-Paul Boerekamps

Verbreitung und Lebensraum:
Anthelia glauca kommt an Riffen im Indopazifik vom Roten Meer bis Hawaii vor und wächst in Tiefen zwischen 8 und 22 Metern. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Ostküste Afrikas und in der Sodwana Bay wächst diese Koralle auf Riffen, die aus versteinerten Sanddünen bestehen, zusammen mit einigen Steinkorallen und einer vielfältigen Population anderer Weichkorallen. Sie ist wahrscheinlich die häufigste Art ihrer Gattung.

Biologie:
Anthelia glauca ist eine zooxanthellate Weichkoralle; In ihrem Gewebe sind einzellige symbiotische Dinoflagellaten eingebettet, die sie mit Produkten der Photosynthese wie organischen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen versorgen. Die Polypen ergänzen dies durch die Planktonpartikel, die von den weit ausgebreiteten Tentakeln gefangen werden. Tagsüber schwanken und ziehen sich die Polypen rhythmisch zusammen.
Kolonien von A. glauca sind entweder männlich oder weiblich. Das Laichen und die Übertragung der Eier erfolgt im Sommer bei Vollmond über einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten. Die Larven brüten in einem einzigartigen Rachenbeutel, einer Erweiterung des Rachens, die auf beiden Seiten der sich entwickelnden Larven verengt ist. Es wurde festgestellt, dass die unreifen Planula-Larven ihre Zooxanthellen von Symbionten erhalten, die sich im Rachenbeutel befinden, indem sie während des Brutvorgangs durch ihre ektodermale Oberfläche eindringen.

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Anthelia glauca

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Anthelia glauca

(c) Shankar Meyer

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Anthelia glauca

in unserer Aquarienanlage

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Anthelia glauca

in unserer Aquarienanlage

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Anthelia glauca

in unserer Aquarienanlage

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Anthelia glauca

in unserer Aquarienanlage

Asterospicularia

Asterospicularia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung besteht nur aus zwei Arten.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Asterospicularia laurae

  • Asterospicularia randalli 

Asterospicularia randalli
(c) Olivia Bañez

Asterospicularia randalli
(c) portioid

Asterospicularia randalli
(c) caleidoskopable

Caementabunda

Caementabunda ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung ist monotypisch mit der einzigen Art Caementabunda simplex.

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Caementabunda simplex

(c) Bart Shepherd

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Caementabunda simplex

(c) Adam Smith

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Caementabunda simplex

(c) Albert Kang

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Caementabunda simplex

(c) Marisa Agarwal

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Caementabunda simplex

(c) Jens Sommer-Knudsen

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Caementabunda simplex

(c) caleidoskopable

Conglomeratusclera

Conglomeratusclera ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung besteht nur aus zwei Arten.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

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Conglomeratusclera coerulea

(c) Sam Ebdon

(c) Franco Colnago.jpeg

C. coerulea neben Sonnenkorallen (Tubastraea)

(c) Franco Colnago

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Conglomeratusclera coerulea

(c) shierandrulist

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Conglomeratusclera coerulea

(c) Jacek Pietruszewski

(c) Ulf Swenson.jpeg

Conglomeratusclera coerulea

(c) Ulf Swenson

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Conglomeratusclera coerulea

(c) daniellegeschiere

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Conglomeratusclera coerulea

(c) daniellegeschiere

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Conglomeratusclera coerulea

(c) Bart Shepherd

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Conglomeratusclera coerulea

(c) caleidoskopable

Heteroxenia

Heteroxenia ist eine Gattung von Oktokorallen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Heteroxenia bauiana

  • Heteroxenia elisabethae

  • Heteroxenia fuscescens

  • Heteroxenia ghardaquensis

  • Heteroxenia lighti

  • Heteroxenia medioensis

  • Heteroxenia membranacea

  • Heteroxenia mindorensis

  • Heteroxenia minuta

  • Heteroxenia palmae

  • Heteroxenia philippinensis

  • Heteroxenia pinnata

  • Heteroxenia rigida

  • Heteroxenia uniserta

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Heteroxenia sp.

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Heteroxenia sp.

von Paul Braun.jpg

Heteroxenia sp. (Foto: Paul Braun)

Merkmale:
Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Heteroxenia-Arten haben einen weichen, unverzweigten, durch Sekrete sehr schleimigen, kurzen Stamm an dessen oberem Ende dimorphe Polypen sitzen. Ein Polypentyp ist der „Autozooid“, der acht gefiederte Tentakeln hat und bis zu 40 mal in der Minute charakteristische Pumpbewegungen ausführt, die nicht dem Planktonfang, sondern wahrscheinlich der Atmung dienen. Daneben gibt es tentakellose „Siphozooiden“, Schlauchpolypen, die kleiner als die Autozooiden sind und das Ein- und Auspumpen des Wassers übernehmen, damit die Kolonie durch den inneren Wasserdruck stabilisiert werden kann. Die Sklerite von Heteroxenia haben die Form winziger Blättchen. Die Farbe ist braun bis beige.
Alle Heteroxenia-Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen) von denen sie den Hauptteil der benötigten Nährstoffe beziehen. Daneben nehmen sie auch über die Haut organische Substanzen aus dem umgebenden Wasser auf. Heteroxenia-Arten sind seltener als die Arten der nah verwandte Gattung Xenia.

Heteroxenia fuscescens

Heteroxenia fuscescens ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Xeniidae. Die Art wurde erstmals 1834 von Christian Gottfried Ehrenberg als Xenia fuscescens beschrieben.

(c) B.A.jpeg

Heteroxenia fuscescens
(c) kaileighc

(c) Juan José Ares.jpeg

Heteroxenia fuscescens
(c) Albertini maridom

(c) Mike G. Rutherford 2.jpeg

Heteroxenia fuscescens

Foto: Jean-Paul Boerekamps

Die Polypen von Heteroxenia fuscescens wachsen zu großen, verklumpenden Kolonien mit einem Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern heran. Ihre Polypenstiele sind ungefähr 5 Zentimeter lang, wobei jeder Stiel in einem Ring aus großen gefiederten Tentakeln endet, acht pro Polyp, wie es für Oktokoralen typisch ist. Polypen pulsieren etwa 40 Mal pro Minute rhythmisch und bewegen ihre Tentakel. Die Funktion dieses Pulsierens ist nicht vollständig geklärt. Einige Hypothesen umfassen die Erzeugung einer Strömung zur Unterstützung der Nahrungsaufnahme und Atmung sowie zur Unterstützung der Entsorgung von Abfall und Detritus. H. fuscescens enthält Zooxanthellen und bezieht den größten Teil seiner Energie aus diesen Symbionten.


Verbreitung:
Diese Korallen leben auf harten Böden von Lagunen und Buchten sowie an Hängen mit geringer Strömung und kommen vom Roten Meer bis zum Indischen Ozean vor.

 

Unterscheidung:
Heteroxenien sind sehr eng mit anderen Xenia-Arten verwandt und erfordern ein fachmännisches Auge, um sie zu identifizieren. Bei Heteroxenien wachsen bei ausgewachsenen Exemplaren kleinere Polypen zwischen Größeren. Ein Polypentyp ist der „Autozooid“, der acht gefiederte Tentakeln hat und bis zu 40 mal in der Minute charakteristische Pumpbewegungen ausführt. Daneben gibt es tentakellose „Siphozooiden“, Schlauchpolypen, die kleiner als die Autozooiden sind und das Ein- und Auspumpen des Wassers übernehmen, damit die Kolonie durch den inneren Wasserdruck stabilisiert werden kann.

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Heteroxenia fuscescens

(c) pclark2

(c) Mike G. Rutherford.jpeg

Heteroxenia fuscescens

(c) Mike G. Rutherford

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Heteroxenia fuscescens

Foto: Jean-Paul Boerekamps

Latissimia

Latissimia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung besteht nur aus zwei Arten.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Latissimia ningalooensis

  • Latissimia opalia 

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Latissimia ningalooensis
(c) Alex Hoschke

Latissimia ningalooensis (c) Stephen Cox.jpeg

Latissimia ningalooensis
(c) Stephen Cox

Latissimia ningalooensis (c) Alex Hoschke 2.jpg

Latissimia ningalooensis
(c) Alex Hoschke

Latissimia opalia (c) Adrian Gale.jpeg

Latissimia opalia

(c) Adrian Gale

Latissimia opalia (c) Steve Smith.jpg

Latissimia opalia
(c) Steve Smith

Latissimia opalia (c) Dr Melissa Staines.jpeg

Latissimia opalia
(c) Dr Melissa Staines

Protodendron

Protodendron ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung besteht aus drei Arten.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Protodendron bruuni

  • Protodendron repens

  • Protodendron verseveldti

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Protodendron repens

(c) portioid

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Protodendron repens

(c) Albert Kang

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Protodendron repens

(c) Albertini maridom

Sansibia 

Sansibia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Sansibia claereboudti

  • Sansibia flava

  • Sansibia boquetei (unsicher)

  • Sansibia formosana (unsicher)

  • Sansibia lineata (unsicher)

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Sansibia flava

(c) Bernard DUPONT

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Sansibia flava

(c) Mahomed Desai

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Sansibia flava

(c) Georgina Jones

Sarcothelia

Sarcothelia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung besteht aus zwei Arten. Sarcothelia-Arten werden umgangssprachlich häufig als Blaue Xenien bezeichnet.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Sarcothelia edmondsoni

  • Sarcothelia indica

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Sarcothelia edmondsoni

(c) kaleoh29

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Sarcothelia edmondsoni

(c) chloisf

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Sarcothelia edmondsoni

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Sarcothelia edmondsoni

(c) cory-pittman

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Sarcothelia edmondsoni

(c) Susan Prior

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Sarcothelia edmondsoni

(c) Sara Thiebaud

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Sarcothelia edmondsoni

(c) uwkwaj

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Sarcothelia edmondsoni

(c) Thomas Irvine

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Sarcothelia edmondsoni

in unserer Aquarienanlage

Unomia

Unomia ist eine Gattung von Oktokorallen aus der Familie der Xeniidae. Die Gattung besteht aus zwei Arten.

Das Weltregister der Meeresarten listet die folgenden Arten auf:

  • Unomia complanatis

  • Unomia stolonifera

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Unomia complanatis (c) langzi

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Unomia complanatis (c) langzi

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Unomia complanatis (c) 黃淑真

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Unomia complanatis (c) 黃淑真

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Unomia stolonifera

(c) Bryan Alexander

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Forscher untersucht U. stolonifera-Kolonie

(c) nudizoo

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Unomia stolonifera
(c) Matthew Bokach

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Unomia stolonifera
(c) Comité Científico FVAS

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Unomia stolonifera
(c) leliebre23

Xenia

Xenia ist eine Gattung von Oktokorallen aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres.

Arten der Gattung Xenia:

☛ Liste der Arten auf WoRMS (World Register of Marine Species)

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Xenia kuekenthali

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Xenia novaecaledoniae

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Xenia plicata

Merkmale:
Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Xenia-Arten haben einen weichen, durch Sekrete sehr schleimigen, kurzen Stamm und nicht zurückziehbare, monomorphe Polypen. Einige Arten wachsen auch krustenförmig. Der Einzelpolyp hat wie bei allen Gattungen aus der Unterklasse Octocorallia, acht gefiederte Tentakel. Die Sklerite von Xenia haben die Form winziger Blättchen. Die Farbe reicht von Braun über Beige bis zu Weiß. Die Polypen vieler Arten führen charakteristische Pumpbewegungen aus, durch die die Nährstoffe aus dem Wasser besser an alle Polypen verteilt werden und der Sauerstoff aus dem Korallengewebe abtransportiert wird. Die pulsierenden Bewegungen bringen den Xenien einen Selektionsvorteil gegenüber anderen Korallenarten. Bei der Photosynthese der symbiotischen Algen entstehen auch Sauerstoff-Radikale, die dem Stoffwechsel der Korallen schaden. Im Zuge der Ozeanerwärmung führen die Radikale dazu, dass einige Korallen die symbiotischen Algen abstoßen und sterben. Durch die Bewegung der Xenia können die Radikale besser abtransportiert werden und stören somit nicht die Symbiose.

Alle Xenia-Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen), von denen sie den Hauptteil der benötigten Nährstoffe und Sauerstoff beziehen. Daneben nehmen sie auch über die Haut organische Substanzen aus dem umgebenden Wasser auf.
Xenia-Arten können sich sehr schnell vegetativ vermehren und im Flachwasser, nahe der Wasseroberfläche große monospezifische Bestände bilden.

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Xenia sp. (c) cccrll

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Xenia sp. (c) Dr Merrick Ekins

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Xenia sp. (c) cccrll

Pumpende Weichkoralle
Xenia umbellata

Xenia umbellata ist eine Weichkorallenart aus der Familie der Xeniidae. Es handelt sich um eine koloniale Art, die in seichten Gewässern der indopazifischen Region vorkommt. Xenia umbellata wird häufig in Meerwasseraquarien gehalten und ist bei Aquarianern recht beliebt, da sie durch das typische Pumpen ihrer Polypen, Bewegung ins Aquarium bringt. Xenia-Arten können sich allerdings schnell vermehren und das ganze Becken überwuchern, daher sollte man sich gut überlegen, ob man diese Korallen in sein Aquarium setzt.

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Xenia umbellata

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Xenia umbellata
(Rotes Meer, Ägypten)

(c) Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Xenia umbellata
(Ras Muhammad Nationalpark, Ägypten)

(c) Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Information:

Xenia umbellata ist in vielen tropischen Meeren beheimatet, wie beispielsweise in der Arafurasee, im Golf von Akaba, in großen Teilen des Indopazifiks, im Roten Meer, im Suez-Kanal und der Sulusee.
Die Koralle beherbergt Zooxanthellen in ihrem Gewebe von denen sie den Großteil der benötigten Nährstoffe bezieht. Daher sind Xenien auch nicht auf Zusatznahrung angewiesen. Xenia umbellata wird in der Natur oft von den Ektoparasiten Lichomolgus glabripes und Paradoridicola glabripes befallen.

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Xenia umbellata
(Rotes Meer, Ägypten)

(c) Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Xenia umbellata
(Ras Muhammad Nationalpark, Ägypten)

(c) Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

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Xenia umbellata
(Ras Muhammad Nationalpark, Ägypten)

(c) Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA

Ordnung Scleralcyonacea

Die Scleralcyonacea sind eine von zwei Ordnungen der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia). Wie alle Oktokorallen bilden die Arten der Ordnung Scleralcyonacea Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen, die jeweils acht, in den meisten Fällen gefiederte Tentakel besitzen. Die Ordnung wurde erst Ende 2022 eingeführt und umfasst weitgehend die Calcaxonia-Pennatulacea-Klade, die in vorherigen phylogenetischen Arbeiten als monophyletische Klade der Oktokorallen erkannt wurde. Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Oktokorallen wurden durch DNA-Vergleiche bestimmt und die Morphologie spielte dabei eine untergeordnete Rolle, entsprechend gibt es innerhalb der Scleralcyonacea eine große Variabilität hinsichtlich der Wuchsformen. 
Die Ordnung setzt sich aus den meisten Familien und Gattungen zusammen, die vorher den Calcaxonia zugeordnet wurden.

Außerdem umfasst die Ordnung die Seefedern (Pennatuloidea) und die Helioporidae, die ähnlich der Steinkorallen (Scleractinia) ein massives Skelett aus Aragonitkristallen bilden, sowie eine morphologisch heterogene Ansammlung früher den Alcyoniina, Röhrenkorallen (Stolonifera), Kalkachsenkorallen (Scleraxonia) und Holaxonia zugeordneter Familien und Gattungen. Die überwiegende Mehrheit der Familien der Scleralcyonacea haben entweder eine Skelettachse aus massivem Calciumcarbonat oder sie besteht aus kalzitisch zusammengewachsenen Skleriten. Die Bezeichnung Scleralcyonacea setzt sich zusammen aus „scler “ (griechisch für hart) und alcyonacea, der heute invaliden wissenschaftlichen Bezeichnung für die Klade, die alle Oktokorallen mit Ausnahme der Seefedern und der Helioporidae umfasste.

Coralliidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Scleralcyonacea
Familie: Coralliidae

Die Coralliidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in allen Weltmeeren vor allem in größeren Tiefen vorkommt. Die Familie enthält Arten, die sich äußerlich recht stark unterscheiden. So kommen typische Weich- bzw. Lederkorallen ebenso vor, wie hornkorallenartige Wuchsformen. Aufgrund dieser Unterschiede werden die Vertreter dieser Familie auch auf verschiedenen Seiten vorgestellt. Am ausführlichsten wird die Familie Coralliidae auf der Seite: Azooxanthellate Korallen 2 behandelt!

Zur Familie Coralliidae gehören 14 Gattungen:

  • Anthomastus

  • Bathyalcyon

  • Carotalcyon

  • Corallium

  • Hemicorallium

  • Heteropolypus

  • Minabea

  • Notodysiferus

  • Paragorgia

  • Paraminabea

  • Pleurocorallium

  • Pseudoanthomastus

  • Sibogagorgia

  • Sphaerasclera

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Corallium rubrum

Heteropolypus ritteri

Paragorgia stephencairnsi

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Paraminabea aldersladei

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Paraminabea rubeusa

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Sibogagorgia cauliflora

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Coralliidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien sind meistens halbkugelförmig bis fingerförmig, bestehen aus einem „Kopf“ mit einem auffälligen Stiel oder sind, in seltenen Fällen, spärlich bis stark verzweigt oder gelappt, meist nur zweiseitig (planar). Ein zentrales, aus verschmolzenen oder unverschmolzenen Skleriten bestehendes Achsenskelett besteht nicht. Die Polypen sind dimorph und können sich in das Coenenchym oder den Cortex der Achse zurückziehen. Neben den Fresspolypen (Autozooide) gibt es auch tentakellose Schlauchpolypen (Siphonozooide), die für die Fortpflanzung zuständig sind. In den Polypen haben die Sklerite die Form kleiner Spindeln, Ovalen, Keulen oder Strahlen oder sie fehlen völlig. Die Sklerite des Coenenchyms sind strahlenförmig und Sphäroide ohne komplexe Tuberkel auf der Oberfläche. Bei einigen Arten finden sich auch stumpfe Stäbe und Spindeln. Die Sklerite sind oft auffällig gefärbt, bei den meisten Arten sind sie rot. Die meisten Arten der Coralliidae leben nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und sind deshalb auf planktonische Nahrung angewiesen, einige wenige Arten leben in einer Endosymbiose mit Zooxanthellen und beziehen dadurch Zucker, Stärke und andere organische Produkte.

☛ Einzelne Gattungen und Arten der Familie Coralliidae werden auf den Seiten: Blumentiere des Mittelmeeres sowie Hornkorallen, Gorgonien & Seefächer 2 genauer vorgestellt. Am ausführlichsten wird die Familie auf der Seite: Azooxanthellate Korallen 2 behandelt!

Paraminabea

Paraminabea ist eine seltene Gattung aus der Familie Coralliidae, die in tropischen Korallenriffen unter Überhängen und in Höhlen vorkommt. Die Gattung wurde 1999 von Williams & Alderslade aufgestellt, um einige tropische Arten aus der vor Japan und Neuseeland vorkommenden Lederkorallengattung Minabea auszugliedern. Seit 2022 gehört die Gattung nicht mehr zur Familie Alcyoniidae, sondern wurde in die Familie Coralliidae überführt.

Paraminabea-Arten ähneln einer kleinen zehn Zentimeter langen Möhre. Ihr Stamm ist rot oder orange und selten verzweigt. Aus diesem ragen in der Nacht wenige, weiße lange Fresspolypen („Autozooiden“), während die winzigen tentakellosen Schlauchpolypen („Siphozooiden“) immer versenkt bleiben. Die Gattung lebt nicht mit Zooxanthellen in Symbiose und ernährt sich von Plankton.

Arten der Gattung Paraminabea:

☛ Liste der Arten auf WoRMS (World Register of Marine Species)

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Paraminabea acronocephala
(c) Debra Baker

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Paraminabea aldersladei

(c) Dan Schofield

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Paraminabea aldersladei

(c) Benoît Segerer

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Paraminabea aldersladei

(c) Sylvain Le Bris

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Paraminabea aldersladei

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Paraminabea aldersladei

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Paraminabea aldersladei

(c) uwkwaj

Paraminabea hongkongensis

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Paraminabea hongkongensis

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Paraminabea hongkongensis

(c) Josy Lai

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Paraminabea rubeusa

(c) Dickson Wong

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Paraminabea rubeusa

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Paraminabea rubeusa

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Paraminabea rubeusa

(c) Josy Lai

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Paraminabea rubeusa

(c) Josy Lai

Cornulariidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Scleralcyonacea
Familie: Cornulariidae

Die Cornulariidae sind eine monogenerische Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), mit der einzigen Gattung Cornularia, deren Vertreter in flachen Bereichen des südöstlichen Atlantiks und im Mittelmeer vorkommen.

Zur Gattung Cornularia gehören zwei Arten:

  • Cornularia cornucopiae

  • Cornularia pabloi

Röhrenkoralle Cornularia cornucopiae (c) Pierre Corbrion.jpeg
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Röhrenkoralle (Cornularia cornucopiae)
(c) Pierre Corbrion

Röhrenkoralle (Cornularia cornucopiae)
(c) Juliette Aminian Biquet

Cornularia pabloi

(c) Kolonie in situ. Holotyp, RMNH Coel. 40197:

(d) erhaltene Kolonie;

(e) Polypen in unterschiedl. Retraktionsgrad;

(f) Polypen in Kutikulahülle zurückgezogen.

(© Catherine S McFadden, Harvey Mudd College)

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Cornularia Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Polypen wachsen flächenförmig den Untergrund bedeckend. Sie sind basal durch röhrenförmige Stolonen verbunden. Die Polypen sind monomorph und können sich vollständig in röhrenförmige Kelche zurückziehen. Stolonen und Kelche sind von einer dicken Chitinhülle (Kutikula) bedeckt. Sklerite sind weder in den Polypen noch in den Stolonen vorhanden. Die Arten der Gattung Cornularia leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Cornularia cornucopiae

Die Röhrenkoralle (Cornularia cornucopiae) ist eine Art der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia) aus der Familie Cornulariidae. Das Vorkommen erstreckt sich von der Adria  und der Ägäis bis zum Ost-Atlantik, von Portugal und Spanien bis nach Süd-Afrika. Die azooxanthellate Koralle bildet in Meerestiefen von 8 - 21 Metern rasenförmige Überzüge auf Felsen, Algen, Schwämmen, an Eingängen von Höhlen und Grotten oder auf Muschelschalen und ist auf eine regelmäßige Zufuhr von Plankton angewiesen.
Cornularia cornucopiae ist eine mediterane, koloniebildende Röhrenkoralle, deren Polypen eine Länge von etwa 10 mm erreichen und ein stolonenförmiges Wachstum hat.

Cornularia cornucopiae:

Parasphaerascleridae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Scleralcyonacea
Familie: Parasphaerascleridae

Die Familie Parasphaerascleridae umfasst nur eine Gattung, Parasphaerasclera, deren Vertreter in flachen Bereichen des tropischen Indopazifiks und an der Küste des südlichen Afrikas vorkommen.

Zur Gattung Parasphaerasclera gehören neun Arten:

  • Parasphaerasclera albiflora

  • Parasphaerasclera aurea

  • Parasphaerasclera grayi

  • Parasphaerasclera kimberleyensis

  • Parasphaerasclera morifera

  • Parasphaerasclera nezdoliyi

  • Parasphaerasclera rotifera

  • Parasphaerasclera valdiviae

  • Parasphaerasclera zanahoria

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Parasphaerasclera aurea

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P. aurea und Muräne (Gattung: Gymnothorax)
(c) Peter Southwood

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Parasphaerasclera grayi
(c) Damien Brouste

Parasphaerasclera grayi Lembeh Strait, Sulawesi, INDONESIA (c) Bernard DUPONT.jpg

P. grayi (Lembeh Straße, Sulawesi)  
(c) Bernard DUPONT

Parasphaerasclera valdiviae Kap-Halbinsel, Südafrika (c) Peter Southwood.jpg

P. valdiviae (Kap-Halbinsel, Südafrika)
(c) Peter Southwood

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Parasphaerasclera valdiviae
(c) wrecklessmarine

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Gattung Parasphaerasclera Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen mit jeweils acht Tentakeln bestehen. Die Kolonien fingerförmig oder gelappt. Ein Stiel ist mehr oder weniger deutlich ausgebildet. Eine feste Skelettachse fehlt. Die monomorphen, mit Ausnahme des Stiels über die gesamte Kolonieoberfläche verteilten Polypen können sich vollständig in das Coenenchym zurückziehen. Die Sklerite im Innern und an der Oberfläche der Kolonie haben die Form von strahlenförmigen und höckerigen Sphäroiden, gelegentlich sind sie als Stäbchen und Kreuze ausgebildet. Die Sklerite sind auffällig gefärbt. Die Polypen sind ohne Sklerite. Die Arten der Gattung Parasphaerasclera leben nicht mit Zooxanthellen in einer Endosymbiose und sind deshalb vollständig auf planktonische Nahrung angewiesen.

Sarcodictyonidae

Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)

Unterklasse: Octocorallia
Ordnung: Scleralcyonacea
Familie: Sarcodictyonidae

Die Sarcodictyonidae sind eine Familie der Achtstrahligen Korallen (Octocorallia), die in den kalten Bereichen aller Weltmeere sowie in größeren Tiefen vorkommt.

Zur Familie Sarcodictyonidae gehören zwei Gattungen:

  • Sarcodictyon

  • Telestula

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(c) Sylvain Le Bris.jpg
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Sarcodictyon catenatum
(c) Sylvain Le Bris

Sarcodictyon catenatum wächst an Neptungras
(c) Sylvain Le Bris

Telestula sp.
(c) Debra Baker

Merkmale:

Wie fast alle Oktokorallen bilden die Arten der Familie Sarcodictyonidae Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien besitzen keine Skelettachse. Die Polypen sind nur basal durch bandartige Stolonen miteinander verbunden sind, die jedoch zu größeren Auswüchsen verschmelzen können. Die gleichmäßig über die Oberfläche der Kolonie verteilten Polypen sind monomorph und können sich in kurze oder sehr hohe Polypenkelche (Anthocodien) zurückziehen. Größere Polypen können sekundäre Tochterpolypen hervorbringen die seitlich hervorwachsen. Stolone und Polypenkelche sind von einer dünnen Kutikula bedeckt. Die Sklerite der Polypen haben die Form kleiner, stumpfer Stäbchen mit tuberkulösen Verzierungen. Sie sind oft nur spärlich vorhanden, wenn zahlreicher sind sie in Längsreihen angeordnet. In den Ploypenkelchen und Stolonen haben die Sklerite die Form von sternförmigen Platten, Kreuzen, oder es sind sechsstrahlige oder unregelmäßig geformte, verzweigte Formen mit zahlreichen Tuberkeln. Alle Arten der Sarcodictyonidae leben nicht mit Zooxanthellen in Endosymbiose und sind ausschließlich auf planktonische Nahrung angewiesen.

Sarcodictyon catenatum

Sarcodictyon catenatum ist eine kleine, verkrustend wachsende Weichkoralle aus der Familie Sarcodictyonidae, innerhalb der Unterklasse der Achtstrahligen Blumentiere (Octocorallia). Ein spezieller Fressfeind von Sarcodictyon catenatum ist die Bäumchenschnecke (Duvaucelia lineata).

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Merkmale:

Diese kleine Oktokoralle bildet ein verkrustetes Netz aus 2 mm breiten, abgeflachten Ausläufern auf Felsen und Muscheln. Die Polypen werden, inklusiv der Tentakel bis zu 10 mm groß und sind halbdurchsichtig bis weiß. Die Ausläufer sind in der Regel rot, manchmal auch gelb oder farblos und enthalten Sklerite.

 

Verbreitung und Lebensraum:

Am häufigsten ist diese Koralle in geschützten Lagen wie Meeresbuchten, in kleinen Höhlen und unter Überhängen zu finden. Die Röhrenkoralle verträgt auch einen etwas geringeren Salzgehalt und kann deshalb in der Nähe von Flussmündungen oder Süßwasserquellen gedeihen.

Das Vorkommen reicht im Mittelmeer von der Adria über das Alborán-Meer und die Straße von Gibraltar bis zu den Azoren im Ost-Atlantik, entlang der Biscaya, der französischen Atlantikküste bis zur Nordsee und zu den Britischen Inseln. Sarcodictyon catenatum kommt in Meerestiefen von 0 - 342 Meter bei Temperaturen von 12,8°C - 23°C vor.

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