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Die Familie der Fahnenbarsche (Anthiadidae)

Caesioperca lepidoptera im Melbourne Aquarium

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Luzonichthys waitei

Die Fahnenbarsche (Anthiadidae) sind eine mit fast 230 Arten in tropischen und subtropischen Meeren vorkommende Familie der Barschartigen (Perciformes). Die meisten Arten der Familie sind ausgesprochen farbenprächtig.

Merkmale

Fahnenbarsche sind äußerlich sehr divers. Viele Arten sind von eher zarter Gestalt, ähnlich den Riffbarschen der Gattung Chromis, andere ähneln den Sägebarschen (Serranidae) oder gar den robusten Zackenbarschen (z. B. Epinephelides armatus). Die meisten Arten erreichen Längen von zehn bis zwanzig Zentimetern (55 cm bei Caprodon longimanus). Ihr Körper ist meist spindelförmig und seitlich abgeflacht, es gibt jedoch auch sehr hochrückige Arten. Die Rückenflosse ist durchgehend und lang, die Schwanzflosse bei vielen Arten tief gegabelt und/oder am oberen und unteren Rand filamentartig verlängert. Männchen und Weibchen der sehr bunten, rot, orange oder violetten Arten sind oft sehr unterschiedlich gefärbt und zeigen damit einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Einige Arten wechseln während der Paarung die Farbe.

Von den Sägebarschen (Serranidae) werden die Fahnenbarsche durch ihre vielen Wirbel (26 bis 28) und das Fehlen einer Zahnplatte auf der zweiten Epibranchiale (ein Knochen des Kiemenbogens) abgegrenzt.

Pseudanthias_squamipinnis_(Scalefin_anth

Juwelen-Fahnenbarsche (Pseudanthias squamipinnis) ♀ kommen im Roten Meer und in Teilen des Indopazifiks in großen Schwärmen in Korallenriffen, isolierten Korallenstöcken in Lagunen und an Außenriffen vor.

Epinephelides armatus ist eine Fahnenbarschart, die an der West- und Südwestküste von Australien vorkommt. Die Art gehört zwar zu den Fahnenbarschen, ähnelt äußerlich aber mehr den Sägebarschen oder den Zackenbarschen.

Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise

Die meisten Fahnenbarscharten kommen im Indopazifik vor, einige leben auch im Atlantik, Anthias anthias kommt auch im Mittelmeer vor. Meist leben Fahnenbartsche in großen Schwärmen mit hunderten bis tausenden Exemplaren an der Außenseite der Korallenriffe und ernähren sich von tierischem Plankton. Arten mit einer geringen Anzahl von Kiemenrechen, wie Acanthistius sp., Hypoplectrodes semicinctum, Trachypoma macracanthus und die meisten Plectranthias-Arten sind eher einzelgängerisch, meiden das offene Wasser und ernähren sich vor allem von größerer Beute, wie Krebstieren und kleinen Fischen. Viele Fahnenbarscharten sind in den Riffen außerordentlich häufig und stellen dort zahlenmäßig einen wesentlichen Anteil der Fischfauna. Zu ihren Fressfeinden zählen Zackenbarsche, Skorpionfische und Muränen. Bei Gefahr suchen Fahnenbarsche Schutz zwischen den Korallen.

Geschlechtsumwandlung

Mit Ausnahme von Epinephelides armatus, Othos dentex und möglicherweise Lepidoperca aurantia sind wahrscheinlich alle Fahnenbarsche proterogyne Hermaphroditen. Werden Jungfische geschlechtsreif, so nehmen sie zunächst das weibliche Geschlecht an. In jedem Schwarm stellen die Weibchen immer die überwältigende Mehrheit der Tiere. Oft kommen auf ein Männchen etwa 50 Weibchen. Durch „soziale Unterdrückung“ hindern die dominierenden Männchen die Weibchen ihres Harems daran, sich zu Männchen umzuwandeln. Stirbt ein Männchen, wandelt sich das stärkste Weibchen in wenigen Tagen zu einem Männchen um, nimmt das äußere Erscheinungsbild und die Färbung der Männchen an und übernimmt die freigewordene Stelle. Simultaner Hermaphroditismus, das heißt die Tiere können während des gleichen Lebensabschnitts sowohl die weibliche als auch die männliche Rolle beim Laichvorgang übernehmen, tritt bei Fahnenbarschen im Unterschied zu den Zackenbarschen und den Sägebarschgattungen Diplectrum, Hypoplectrus und Serranus nicht auf.

Systematik

Die Fahnenbarsche wurden lange Zeit als Unterfamilie der Sägebarsche eingeordnet. In Eschmeyer's Catalog of Fishes Classification, einer Onlinedatenbank zur Fischsystematik, werden sie seit Januar 2022 als eigenständige Familie geführt.

Als wissenschaftliche Bezeichnung der Fahnenbarsche diente lange Zeit der Name Anthiinae, der 1871 durch den niederländischen Ichthyologen Pieter Bleeker geprägt wurde. Der Name ist jedoch durch eine Tribus der Laufkäfer (Anthiini Bonelli, 1813) präokkupiert. Als neuer wissenschaftlicher Name für die Fahnenbarsche wird Anthiadidae verwendet, 1861 durch den kubanischen Naturforscher Felipe Poey geprägt.

Holanthias fronticinctus

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Tosana niwae

Lepidoperca inornata

Gattungen der Fahnenbarsche

Innerhalb der Familie wurden ursprünglich die meisten Arten der Gattung Anthias zugeordnet. Aufgrund neuerer taxonomischer Untersuchungen werden jedoch nur noch neun, vor allem im Atlantik lebende Arten in diese Gattung gestellt. Die meisten Arten finden sich nun in den Gattungen Plectranthias und Pseudanthias, die aus über 50 im Indopazifik lebende Arten besteht.

Für die Fahnenbarsche werden in einer im September 2018 publizierten Übersicht 29 Gattungen und 226 Arten als valide angesehen. Je fast ein Viertel dieser Arten gehören zu Pseudanthias bzw. Plectranthias.

  • Acanthistius

  • Anatolanthias

  • Anthias

  • Baldwinella

  • Caesioperca

  • Caprodon

  • Choranthias

  • Compsanthias

  • Dactylanthias

  • Epinephelides

  • Giganthias

  • Hemanthias

  • Holanthias​

  • Hypoplectrodes

  • Lepidoperca

  • ​Luzonichthys

  • Meganthias

  • Mirolabrichthys

  • Nemanthias

  • Odontanthias

  • Othos

  • Plectranthias

  • Pronotogrammus

  • Pseudanthias

  • Pyronotanthias

  • Rabaulichthys

  • Sacura

  • Selenanthias

  • Serranocirrhitus

  • Tosana

  • Tosanoides

  • Trachypoma

Bisher gibt es keine phylogenetischen Untersuchungen zur inneren Systematik der Fahnenbarsche. Einige Wissenschaftler unterteilen sie in zwei Sektionen, eine mit einer ursprünglichen Merkmalsausprägung und eine mit einer weiter entwickelten Merkmalsausprägung. Die Sektionen lassen sich anhand der Zahl der Hauptschwanzflossenstrahlen, der Morphologie ihrer Schuppen und der Zahl ihrer Supraneuralia (Neuralfortsätze) unterscheiden, wobei die Gattungen der ursprünglichen Sektion 17 Hauptschwanzflossenstrahlen und drei Supraneuralia besitzen, während es bei den weiter entwickelten Gattungen 15 Hauptschwanzflossenstrahlen und zwei Supraneuralia sind. Acanthistius, Caprodon, Hypoplectrodes, Lepidoperca, Plectranthias und Trachypoma gehören zu den Gattungen mit ursprünglichen Merkmalsausprägungen, Anatolanthias, Anthias, Baldwinella, Choranthias, Hemanthias, Holanthias, Luzonichthys, Meganthias, Odontanthias, Pronotogrammus und Rabaulichthys bilden die Sektion mit der abgeleiteten Merkmalsausprägung. Innerhalb der Sektion mit ursprünglichen Merkmalsausprägung gelten die Gattungen Acanthistius und Trachypoma als besonders primitiv und die Zugehörigkeit von Acanthistius zu den Fahnenbarschen wird inzwischen in einigen Veröffentlichungen in Frage gestellt. Der US-amerikanische Zoologe Henry Weed Fowler hat für Acanthistius schon im Jahr 1951 eine eigenständige Unterfamilie eingeführt, die Acanthistiinae.

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Acanthistius ocellatus (c) Rod Sleath

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Mittelmeer-Fahnenbarsch (Anthias anthias)

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Baldwinella vivanus

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Caprodon schlegelii

Hemanthias leptus

Hypoplectrodes huntii

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Hypoplectrodes maccullochi

Luzonichthys taeniatus

Meganthias filiferus

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Mirolabrichthys evansi

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Nemanthias carberryi

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Nemanthias bartlettorum

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Nemanthias dispar

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Nemanthias bicolor

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Odontanthias borbonius (c) vanessakr

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Othos dentex

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Othos dentex (Grünliches Exemplar)

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Plectranthias sagamiensis

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Pronotogrammus martinicensis

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Seitenstreifen-Fahnenbarsch
(Pseudanthias  pleurotaenia)

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Pseudanthias cooperi

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Pseudanthias hawaiiensis

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Pseudanthias hypselosoma

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Pseudanthias pascalus

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Pseudanthias rubrizonatus

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Pseudanthias tuka

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Loris Fahnenbarsch (Pyronotanthias lori)

Rabaulichthys altipinnis (c) Mark Rosens

Rabaulichthys altipinnis (c) Mark Rosenstein

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Rabaulichthys suzukii

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Sacura margaritacea

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Dickkopf-Fahnenbarsch (Serranocirrhitus latus)

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Tosanoides filamentosus

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Trachypoma macracanthus

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Fahnenbarsche im Portrait

Viele Vertreter der Fahnenbarsche sind beliebte Aquarienfische. Im folgenden Abschnitt stellen wir einige interessante Arten, die wir zum Teil auch schon selbst gepflegt haben in Artenportraits vor.

Mittelmeer-Fahnenbarsch
Anthias anthias

Der Mittelmeer-Fahnenbarsch ist eine Art der Fahnenbarsche (Anthiadidae). Trotz seines deutschen Namens lebt er nicht nur im Mittelmeer, sondern auch nahe der Küste des östlichen Atlantik von Portugal, den Azoren, Madeira, den Kanaren und die westafrikanische Küste entlang bis nach Angola.

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Anthias anthias ♂ (c) Dennis Rabeling

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Anthias anthias (c) whodden

Merkmale und Lebensweise:
Mittelmeer-Fahnenbarsche haben die rötliche Färbung fast aller Fahnenbarsche. Am Kopf zeigen sich, mehr oder weniger deutlich, einige gelbe Bänder. Die Schwanzflosse ist sichelförmig und tief eingeschnitten, der untere Teil ist länger als der obere. Charakteristisch sind die sehr lang ausgezogenen Bauchflossen und der verlängerte dritte Strahl der Rückenflosse der Männchen. Mittelmeer-Fahnenbarsche werden 15, in seltenen Fällen bis zu 27 Zentimeter lang.

Die Fische halten sich in kleinen Schwärmen in Tiefen von 25 bis 300 Metern immer in der Nähe der Felsküste auf. Die Art ist sehr lichtscheu und verbringt den Tag in geringeren Tiefen in Höhlen und Unterständen. Sie ernähren sich von Zooplankton und Fischlarven.
Wie die meisten Fahnenbarsche sind die Tiere Hermaphroditen, die zunächst eine Weile als Weibchen leben, um später eine Umwandlung zum männlichen Geschlecht zu vollziehen. Die Fische leben in Haremsverbänden mit einem Männchen und mehreren Weibchen, haben aber im Gegensatz zu den tropischen Fahnenbarscharten außerhalb der Laichzeit keine festen Reviere. Aufgrund des gegenüber dem Lebensraum Korallenriff verminderten Feinddrucks im Mittelmeer wagen sich die Tiere viel weiter ins freie Wasser hinaus. Während der Fortpflanzungszeit im Sommer bilden die Männchen Reviere, die von ihnen äußerst heftig verteidigt werden. Gelaicht wird immer nur in der Abenddämmerung. Dabei schwimmt das Männchen rasch mit einem Weibchen aus seinem Territorium, die Fische drehen sich sehr schnell umeinander und geben dabei ihre Gameten ab. Anschließend schwimmen sie in ihr Revier zurück. Nun balzt das Männchen mit einem anderen Weibchen, um auch mit diesem abzulaichen. Wie alle Fahnenbarsche ist Anthias anthias ein Freilaicher, der keine Brutpflege betreibt.

Verbreitungsgebiet von Anthias anthias

Verbreitung:
Anthias anthias kommt im östlichen Atlantik und im Mittelmeer vor. Im Ostatlantik kommt die Art von Portugal südlich bis Angola und Nordnamibia vor. Mittelmeer-Fahnenbarsche kommen auch rund um die Azoren, Madeira, die Kanarischen- und die Kapverdischen Inseln sowie auf den Inseln im Golf von Guinea vor. Anthias anthias ist im Mittelmeer weit verbreitet und wurde auch in der Canakkale-Straße vor Gallipoli nachgewiesen, jedoch nicht im Schwarzen Meer.

Aquarienhaltung:

Der wunderschöne Mittelmeer-Fahnenbarsch ist ein Highlight für strukturreiche und geräumige Mittelmeer-Aquarien.
Wichtig bei der Haltung ist das Einhalten der Temperaturansprüche, welche sich im Bereich von 16°C - 22°C befinden. Temperaturen über 20 °C werden jedoch nicht gut vertragen und sollten durch entsprechende Kühltechnik vermieden werden.
Ansonsten aber, von den Ansprüchen an die Haltung und das Futter, vergleichbar zu tropischen Arten!
Diese Art benötigt tägliche Fütterungen mit Lebend- oder Frostfutter wie z.B. Artemia-Nauplien, Artemia, adult (Salzwasserkrebschen), Bosmiden (Rüsselflohkrebse), Cyclops (Ruderfußkrebse), Frostfutter (kleine Sorten), Krill (Euphausiidae), Lobstereier, Mysis (Schwebegarnelen), Ruderfußkrebse (Copepoden), Salzwasserflöhe (Cladocera) und Zooplankton.

Bilder oben: Mittelmeer-Fahnenbarsche im Aquarium Pula, Kroatien

Bilder oben: Mittelmeer-Fahnenbarsche im Sea Life Konstanz

Bilder oben: Mittelmeer-Fahnenbarsche im Haus der Natur, Salzburg

Mittelmeer-Fahnenbarsche im Portrait:

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Anthias anthias (c) Dennis Rabeling

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Anthias anthias (c) Dennis Rabeling

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Anthias anthias (c) Bernat Garrigós

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Anthias anthias (c) Jean-Paul Cassez

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Anthias anthias (c) lucasdif

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Anthias anthias (c) Dennis Rabeling

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Anthias anthias (c) Susanne Spindler

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Anthias anthias (c) Dennis Rabeling

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Anthias anthias (c) Susanne Spindler

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Anthias anthias (c) Susanne Spindler

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Anthias anthias (c) Sylvain Le Bris

Anthias anthias (c) Sylvain Le Bris

Anthias anthias (c) Sylvain Le Bris

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Anthias anthias (c) whodden

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Anthias anthias (c) whodden

Tiefwasser-Fahnenbarsch
Odontanthias borbonius

Odontanthias borbonius ist eine Fischart aus der Gruppe der Fahnenbarsche, die im tropischen Indopazifik von der Küste Südafrikas über die Komoren, Madagaskar und die Maskarenen bis Indonesien, Guam, Palau, Neuguinea und dem südlichen Japan und den Ogasawara-Inseln vorkommt.

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Odontanthias borbonius

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Odontanthias borbonius in einem Aquarium (c) 金千诺

Merkmale:
Sie erreicht eine Länge von 15 cm und hat einen relativ hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper. Die Grundfärbung von Odontanthias borbonius ist weißlich-rosa bis rosa-orange oder hell violett. Auf dem Kopf verlaufen breite gelbe Bänder oberhalb und unterhalb der Augen, der Rumpf ist mit großen gelben oder gelblich-bräunlichen Flecken gemustert. Die Augen sind gelb, die Iris ist blau. Die vorderen Strahlen der Bauchflossen und der Afterflosse, der Rand der Rückenflosse und das Zentrum der tief gegabelten Schwanzflosse sind violett gefärbt. Die übrigen Flossenstrahlen sind gelblich, die Flossenmembranen sind grau und transparent. Die vorderen Weichstrahlen der Rückenflosse sind stark verlängert, tragen im verlängerten Abschnitt aber keine Flossenmembran. Das Maul ist relativ klein und oberständig. Die Seitenlinie verläuft in einem hohen Bogen in etwa parallel zum Rückenprofil und nähert sich erst kurz vor dem Schwanzstiel der Mittellinie des Rumpfes.


Lebensweise:
Odontanthias borbonius kommt in tiefen Riffabschnitten in Wassertiefen von 70 bis 300 Metern. Üblicherweise lebt die Fischart unterhalb einer Tiefe von 200 Metern. Einzelgängerische Männchen wurden im südwestlichen Indischen Ozean oft in der Nähe der Höhlen der Komoren-Quastenflosser gesehen.

Juwelen-Fahnenbarsch
Pseudanthias squamipinnis

Der Juwelen-Fahnenbarsch ist eine Meeresfischart, die im Roten Meer und in Teilen des tropischen und subtropischen Indopazifiks vorkommt. Der Juwelen-Fahnenbarsch kommt in seinem Verbreitungsgebiet in großen Mengen vor und wird zum Zweck der Aquarienhaltung gefangen und exportiert. Pseudanthias squamipinnis ist die am häufigsten gehaltene Fahnenbarschart.

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Pseudanthias squamipinnis ♂ (c) Frank Krasovec

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Pseudanthias squamipinnis (c) CORDENOS Thierry

Verbreitung:
Im westlichen Indischen Ozean wurde die Art an den Küsten Ostafrikas und des östlichen Südafrikas südlich bis Margate, bei Madagaskar, der Europainsel, den Komoren, den Seychellen, Aldabra und den Agalega-Inseln, bei Mauritius und Réunion nachgewiesen. Im nördlichen Indischen Ozean kommt sie am Chagos-Archipel, den Lakkadiven, den Malediven, den Andamanen und den Nikobaren vor. Im zentralen Indopazifik lebt sie rund um Indonesien und den Philippinen, außerdem an der Südküste des südlichen Japans und an der Ostküste Australiens (Great Barrier Reef) und im Gebiet der Salomon-Inseln, Neukaledoniens, Naurus, Niues, Tongas, Tuvalus, Vanuatus, Kiribatis, Palaus, Wallis und Futunas und der Marshallinseln.

Merkmale:
Der Juwelen-Fahnenbarsch hat einen länglich ovalen, seitlich abgeflachten Körper und erreicht eine Maximallänge von 15 cm. Die Standardlänge liegt beim 2,4 bis 3,1 fachen der Körperhöhe und die Kopflänge ist 2,6 bis 3,4 mal in der Standardlänge enthalten. Die Schwanzflosse ist halbmondförmig. Der Ansatz der Rückenflosse liegt oberhalb des oberen Endes der Kiemendeckel. Sie wird von zehn Flossenstacheln und 16 bis 18 weichen Flossenstrahlen gestützt.

Weibchen sind orangefarben und zeigen eine lavendelfarbenen Streifen, der vom unteren Augenrand bis zur Basis der Basis der Bauchflossen verläuft. Auch die obere Hälfte der Iris ist lavendelfarben. Die Afterflosse der Weibchen ist abgerundet. Weibchen werden mit einer Länge von 4,7 cm geschlechtsreif, sind mit einer Standardlänge von 6 cm bereit das Geschlecht zu wechseln und erreichen eine maximale Standardlänge von 7 cm.
Bei den Männchen sind die Schuppen gelblich mit roten oder hell blaugrauen Rändern. Der Kopf ist auf der Oberseite pinkfarben. Ein pinkfarbener Streifen verläuft vom unteren Augenrand bis zur Basis der Basis der Bauchflossen. Unterhalb dieses Streifens ist der Kopf rosaweißlich gefärbt. Die Schwanzflosse ist rötlich, ihre Ränder hell violett. Auch die Rückenflosse ist rötlich. Ihr Außenrand ist hellblau. Der weichstrahlige Abschnitt der Rückenflosse, die Afterflosse und der Schwanzstiel sind mit kleinen roten Punkten übersät. Die Afterflosse endet in einer Spitze. Die Vorderkante der Afterflosse ist hellblau. Die Bauchflossen sind rötlich. Auf den Brustflossen haben die Männchen einen ovalen roten Fleck. Der dritte Flossenstrahl der Rückenflosse ist stark verlängert und kann eine Länge von 80 % der Standardlänge erreichen. Männchen werden maximal 15 cm lang.

Lebensweise:
Juwelen-Fahnenbarsche leben in großen Schwärmen in Korallenriffen, isolierten Korallenstöcken in Lagunen und an Außenriffen in Tiefen von einem bis 40 Metern. Sie ernähren sich von Zooplankton. Wie fast alle Fahnenbarsche sind die Fische protogyne Hermaphroditen. Bei Erreichen der Geschlechtsreife sind sie zunächst weiblich und leben mit einem dominierenden Männchen und vielen anderen Weibchen in einer Haremsgruppe. Verschwindet das Männchen, z. B. weil es von einem Raubfisch gefressen wurde, wandelt sich das stärkste Weibchen innerhalb von zwei bis vier Wochen in ein Männchen um, nimmt die entsprechende Färbung an und entwickelt die Flossenform der Männchen. Die Männchen laichen mit allen geschlechtsreifen Weibchen ihres Harems. Eier und Larven sind pelagisch.

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P. squamipinnis (c) CORDENOS Thierry

Pseudanthias squamipinnis (c) Luis P. B.

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Pseudanthias squamipinnis (c) Giffy

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Pseudanthias squamipinnis  (c) Sol Yoder

Pseudanthias squamipinnis ♂ (c) Frank Krasovec

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Pseudanthias squamipinnis (c) Dennis Rabeling

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Pseudanthias squamipinnis (c) Rafi Amar

Pseudanthias squamipinnis (c) Sylvain Le Bris

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Pseudanthias squamipinnis (c) Sylvain Le Bris

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Pseudanthias squamipinnis (c) Luis P. B.

Pseudanthias squamipinnis (c) Luis P. B.

Pseudanthias squamipinnis (c) Craig Fujii

Purpur-Fahnenbarsch
Pseudanthias tuka

Pseudanthias tuka, früher auch Mirolabrichthys tuka, ist ein auffallend gefärbter Korallenfisch, der im tropischen Indopazifik von Mauritius über die Philippinen und Bali bis zu den Salomonen und Palau und an der Nordküste Australiens von den Rowley Shoals bis zum Great Barrier Reef in großen Schwärmen vor allem an Außenriffen vorkommt und sich von planktonisch lebenden Krebstieren und Fischeiern ernährt.

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Pseudanthias tuka  (c) Francois Libert

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Pseudanthias tuka (c) uwkwaj

Merkmale:
Die Fische sind purpurfarben, werden maximal 12 cm lang und haben einen langgestreckten Körper, dessen Länge das 2,8 bis 3,3-fache der Körperhöhe beträgt. Die Weibchen zeigen ein gelbes Längsband entlang der Rückenflossenbasis, das sich über den Schwanzflossenstiel bis auf den oberen Lobus der gegabelten Schwanzflosse erstreckt. Der untere Schwanzflossenlobus hat am unteren Rand ebenfalls ein gelbes Längsband. Bei den Männchen sind die Kopfunterseite und die Brust gelb; Schnauze und Kopfoberseite sind mehr oder weniger deutlich orange gefärbt. Der Rumpf ist mit mittelgroßen Kammschuppen bedeckt. Am Kopf sind die Schuppen viel kleiner. Sie reichen bis zur Schnauzenspitze und bedecken auch die Maxillare, die Wangen, die Kiemendeckel und die Kehle. Die unteren Bereiche von Rücken- und Afterflosse sind ebenfalls beschuppt und die Schwanzflosse ist bis zur Hälfte oder dreiviertel ihrer Länge mit sehr kleinen Schuppen bedeckt. Das schräg stehende Maul ist mittelgroß. Die Maxillare reicht nach hinten bis hinter die Augen. An der Spitze des Oberkiefers der Männchen befindet sich ein fleischiger, konischer Auswuchs. Die Kiefer sind vorne mit konischen Fangzähnen und an den Seiten mit schmalen Bändern kleiner Zähne besetzt. Der hintere Rand des Präoperculums ist fein gesägt. Am hinteren Rand des Kiemendeckels befinden sich zwei flache Stacheln von denen der oberen größer ist. Die Brustflossen sind etwas länger als die Länge des Kopfes. Die Bauchflossen sind relativ lang; die unteren Bauchflossenstrahlen können stark verlängert sein. Der Schwanzflossenstiel ist genau so lang wie hoch. Die oberen und unteren Flossenstrahlen der Schwanzflosse sind bei älteren Männchen lang ausgezogen.

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Pseudanthias tuka (c) mbp349

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Pseudanthias tuka (c) Susanne Spindler

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Pseudanthias tuka (c) Erik Schlogl

Loris Fahnenbarsch
Pyronotanthias lori

Der Loris Fahnenbarsch ist ein farbenprächtiger Korallenfisch, der im tropischen Indopazifik von der Weihnachtsinsel und den Rowley Shoals im nordöstlichen Indischen Ozean bis nach Japan im Norden, dem Tuamotu-Archipel und den Loyalitätsinseln im Osten und dem nördlichen Great Barrier Reef im Süden vorkommt.

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Pyronotanthias lori ♂ (c) Francois Libert

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Pyronotanthias lori (c) Wayne and Pam Osborn

Merkmale:
Die meisten ausgewachsenen Exemplare haben eine Länge von etwa 7 cm, sehr große Männchen können maximal 12 cm lang werden. Loris Fahnenbarsche haben einen seitlich abgeflachten Körper, dessen Länge das 3,4 bis 4-fache der Körperhöhe beträgt. Sie sind rosa gefärbt und am Bauch weißlich mit einem mehr oder weniger deutlichen lavendelfarbenem Einschlag. Viele Schuppenränder sind gelb, andere violett, so dass auf den Körperseiten ein netzartiges Muster entsteht. Auf dem hinteren Rumpfabschnitt befinden sich zwischen Rückenflossenbasis und Seitenlinie fünf rote Flecke, die annähernd rechteckig sind. Ein weiterer roter Fleck liegt auf der oberen Hälfte des Schwanzstiels und der oberen Schwanzflossenhälfte. Die Oberlippe ist gelb. Die Flossen sind fast transparent, der Rand der Rückenflosse lavendelfarben bis hellblau. Die Bauchflossen der Männchen sind stark verlängert.

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Pyronotanthias lori (c) Damien Brouste

Pyronotanthias lori (c) Malcolm Francis

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Pyronotanthias lori ♂ (c) Francois Libert

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