Seeanemonen (Actinaria)
Seeanemonen (Actiniaria), auch Seerosen, Seenelken oder Aktinien genannt, sind eine arten- und gattungsreiche Ordnung der Hexacorallia innerhalb der Blumentiere (Anthozoa). Es handelt sich ausschließlich um im Meer vorkommende, stets solitär lebende, meist relativ große Tiere, die vom Flachwasser bis in abyssale Tiefen vorkommen. Derzeit sind etwa 1200 Arten bekannt.

Fischfressende Seedahlie (Urticina piscivora)

Wachsrose (Anemonia viridis)
Es gibt über 1200 Arten in allen Meeren vom Flachwasser bis zu 10.000 m Tiefe. In europäischen Gewässern finden sich ca. 60 Arten. Viele ausgewachsene Aktinien fressen Fische, Krebse und Schnecken, andere nur Plankton.

Fliegenfallen-Anemone auf einem Korallenhügel vor Irland in 780 Meter Wassertiefe.

Auszug aus: Glaucus, or, The wonders of the shore (Tafel 6) von Charles Kingsley (1859).
Merkmale
Seeanemonen besitzen kein Skelett und leben solitär, d. h., sie bilden keine Kolonien im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern der Blumentiere. Sie sind halbsessil; sie können sich durch langsames Kriechen auf ihrer Fußscheibe fortbewegen, mit der sie sich normalerweise auf hartem Untergrund festkrallen oder in Sand und Geröll eingraben. Ihr Körper ist muskulös. Die Größe kann, je nach Art, von einem bis 150 Zentimeter reichen. Ihre Tentakel sind einfach und in der Regel nicht verzweigt und oft durchscheinend. Manche Arten haben Nesselfäden, hier Acontien genannt, die durch den Mund oder durch Poren im Scapus, sog. Cinclidien, ausgeschleudert werden. Vielfältige Formen an Fortpflanzungsmodi sind bekannt. So existieren getrenntgeschlechtliche, aber auch zwittrige Arten. Sogar Querteilung oder Abschnüren von Fußpartien kommt vor.

Grüne Riesenanemone (Anthopleura xanthogrammica)

Die Seeanemone (Heteractis aurora) auf den Malediven
Systematik
Eine aktuelle Systematik teilt die Seeanemonen auf Basis einer phylogenetischen Untersuchung, bei der zwei Gene mitochondrialer DNA und drei Gene aus dem Zellkern von 123 verschiedenen Seeanemonenarten miteinander verglichen wurden, in zwei Unterordnungen und fünf Überfamilien.
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Seeanemonen (Actiniaria)
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Unterordnung Anenthemonae
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Überfamilie Edwardsioidea
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Familie Edwardsiidae Andres, 1881
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Überfamilie Actinernoidea
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Familie Actinernidae Stephenson, 1922
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Familie Halcuriidae Carlgren, 1918
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Unterordnung Enthemonae
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Überfamilie Actinostoloidea
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Familie Actinostolidae Carlgren, 1932
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Familie Exocoelactiidae Carlgren, 1925
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Überfamilie Actinioidea
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Familie Actiniidae Rafinesque, 1815
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Familie Actinodendridae Haddon, 1898
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Familie Andresiidae Stephenson, 1922
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Familie Capneidae Gosse, 1860
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Familie Condylanthidae Stephenson, 1922
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Familie Haloclavidae Verrill, 1899
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Familie Homostichanthidae Carlgren, 1900
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Familie Iosactinidae Riemann-Zürneck, 1997
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Familie Limnactiniidae Carlgren, 1921
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Familie Liponematidae Hertwig, 1882
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Familie Minyadidae Milne Edwards, 1857
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Familie Oractinidae Riemann-Zürneck, 2000
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Familie Phymanthidae Andres, 1883
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Familie Preactiniidae England in England & Robson, 1984
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Familie Ptychodactiidae Appellöf, 1893
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Familie Stichodactylidae Andres, 1883;
darunter 7 von 10 Symbioseanemonen -
Familie Thalassianthidae Milne Edwards, 1857
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Überfamilie Metridioidea
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Familie Acontiophoridae Carlgren, 1938
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Familie Actinoscyphiidae Stephenson, 1920
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Familie Aiptasiidae Carlgren, 1924
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Familie Aiptasiomorphidae Carlgren, 1949
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Familie Aliciidae Duerden, 1895
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Familie Amphianthidae Hertwig, 1882
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Familie Andvakiidae Danielssen, 1890
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Familie Antipodactinidae Rodríguez, López-González, Daly, 2009
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Familie Bathyphelliidae Carlgren, 1932
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Familie Boloceroididae Carlgren, 1924
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Familie Diadumenidae Stephenson, 1920
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Familie Gonactiniidae Carlgren, 1893
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Familie Halcampidae Andres, 1883
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Familie Haliactinidae Carlgren, 1949
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Familie Haliplanellidae Hand, 1956
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Familie Hormathiidae Carlgren, 1932
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Familie Isanthidae Carlgren, 1938
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Familie Kadosactidae Riemann-Zürneck, 1991
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Familie Metridiidae Carlgren, 1893
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Familie Mimetridiidae
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Familie Nemanthidae Carlgren, 1940
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Familie Nevadneidae Carlgren, 1925
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Familie Octineonidae Fowler, 1894
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Familie Ostiactinidae Rodríguez et al., 2012
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Familie Phelliidae
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Familie Ramireziidae Fautin, Eppard & Mead, 1988
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Familie Sagartiidae Gosse, 1858
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Familie Sagartiomorphidae Carlgren, 1934
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Symbiosen
Einige Arten gehen Symbiosen mit anderen Tieren ein. So finden z. B. Anemonenfische, die Anemonengrundel, Spinnenkrabben oder Partnergarnelen zwischen den Tentakeln Schutz vor Feinden. Umgekehrt heftet sich die Schmarotzerrose an das von einem Einsiedlerkrebs bewohnten Schneckenhaus (Ektosymbiose) an.

Amphiprion ocellaris-Pärchen in einer Prachtanemone, aufgenommen in Osttimor.

Die Wachsrose (Anemonia sulcata) ist der Wirt für die Anemonen-Seespinne (Inaachus phalangium), die Schwebegarnele Leptomysis mediterranea und die Anemonengrundel (Gobius bucchichii) (Bild oben).
Anemonen als Box-Handschuhe
Die Boxerkrabbe, auch Pompom-Krabbe (Lybia leptochelis) genannt, trägt, wie auch andere Lybia-Arten in den Scheren kleine Anemonen (Triactis producta). Diese dienen dank ihrer Nesselkraft den, nur rund 2,5 cm großen Krabben, zur Verteidigung, sowie zum Fang von Nahrung, da Nahrungspartikel an den klebrigen Tentakeln der Anemonen kleben bleiben. Boxerkrabben gehen allerdings nicht sehr behutsam mit ihren Anemonen um, so dass diese hin und wieder ersetzt werden müssen. Im Notfall werden sogar Glasrosen, als Boxhandschuhe verwendet.




Symbioseanemonen
Symbioseanemonen sind Seeanemonen, die mit andersartigen Lebewesen in Symbiose leben. Am bekanntesten ist die Symbiose mit den Anemonenfischen (Amphiprion). Die Symbioseanemonen bieten den Anemonenfischen, die alle schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepartner vor Fressfeinden, z. B. Falterfischen. Annahmen, die Fische würden ihre Partner füttern, konnten nicht bestätigt werden, dagegen werden Symbioseanemonen, deren Fischpartner weggefangen wurden, bald von Falter- oder Feilenfischen gefressen. Die Anemonen werden sehr groß: 30 Zentimeter bis 1,5 Meter im Durchmesser. Alle Symbioseanemonen beherbergen auch Zooxanthellen, symbiotische Algen, die zur Ernährung des Wirtes beitragen. Symbioseanemonen leben im tropischen Bereich des Indopazifik im Flachwasser der Korallenriffe.
Arten, die Wirte für Anemonenfische und/oder andere Arten sind:
Familie: Actiniidae
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Blasenanemone, Kupferanemone (Entacmaea quadricolor)
Familie: Heteractidae
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Glasperlen-Anemone (Heteractis aurora)
Familie: Stichodactylidae
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Lederanemone (Radianthus crispa)
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Korkenzieheranemone (Radianthus doreensis)
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Prachtanemone (Radianthus magnifica)
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Hawaii-Anemone (Radianthus malu)
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Riesenanemone (Stichodactyla gigantea)
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Teppichanemone (Stichodactyla haddoni)
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Mertens Anemone (Stichodactyla mertensii)
Familie: Thalassinthidae
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Noppenrand-Anemone (Cryptodendrum adhaesivum)
Weitere in Symbiose oder in einem kommensalen Verhältnis lebende Seeanemonenarten:
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Die Wachsrose (Anemonia sulcata) ist der Wirt für die Anemonengrundel (Gobius bucchichii), die Anemonen-Seespinne (Inaachus phalangium) und die Schwebegarnele Leptomysis mediterranea.
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Die Karibische Goldrose (Condylactis gigantea) ist Symbiosepartner von Krebstieren wie den Partnergarnelen.
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Urticina lofotensis dient kleineren Exemplaren von Oxylebius pictus als Schlafplatz.
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Die Mantelaktinie (Adamsia palliata) und die Schmarotzerrose (Calliactis parasitica) besiedeln Schneckenschalen, die wiederum von Einsiedlerkrebsen als Gehäuse benutzt werden. Hauptvorteil für die Anemone ist die Mobilität des Krebses.
Symbioseanemonen im Portrait:
Kupferanemone, Blasenanemone
Entacmaea quadricolor
Die Blasenanemone ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifik und des Roten Meeres. Sie hat bis zu zehn Zentimeter lange Tentakel, die an den Enden oft blasenartige Verdickungen mit grünen oder roten Spitzen haben. Blasenanemonen sind von fahlweißer, brauner oder rötlicher Farbe, letzte Farbform wird auch Kupferanemone genannt.

Rotmeer-Anemonenfische mit Blasenanemone
Foto: "Diego Delso, delso.photo, License CC BY-SA"

Kupferanemone (Entacmaea quadricolor) im Kölner Zoo
Blasenanemonen leben mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommen, die sie brauchen. Sie nesseln nur schwach.
Sie bildet im Meer zwei Formen. Im flachen Wasser leben kleine, nur 5 bis 10 Zentimeter große Exemplare, die sich durch Teilung vermehren und große Kolonien genetisch gleicher Exemplare bilden. In tieferem Wasser leben große Solitärexemplare, die einen Scheibendurchmesser von 40 Zentimetern erreichen. Blasenanemonen sind immer bestrebt ihren Fuß tief in Höhlen oder Spalten zu verankern.
Symbiose:
Sie ist eine Symbioseanemone und eine wichtige Symbiosepartnerin der Anemonenfische. Insgesamt zehn Arten der Gattung Amphiprion, der Samtanemonenfisch (Premnas biaculeatus) und in seiner Jugend auch der Dreifleck-Preußenfisch (Dascyllus trimaculatus) akzeptieren sie als Partner. Weiterhin wird sie auch von den kommensalischen Porzellankrabben der Gattung Neopetrolisthes und von Rotmeer-Partnergarnelen als Wirt angenommen.
Aquarienhaltung:
Im Meerwasseraquarium ist die Blasenanemone die haltbarste Symbioseanemone. Sie wird auch von Anemonenfischen akzeptiert, die in der Natur nicht zu ihren Partnern zählen. Werden die Fische ausreichend gefüttert, bekommt die Anemone genug Nahrung mit ab. Am besten ist kleines Frostfutter, wie Cyclops. Größere Nahrung kann sie oft nicht vollständig verdauen. Eine Blasenanemone, die in ein Aquarium mit Anemonenfischen gegeben wird, sollte ausreichend groß sein. Blasenanemonen haben sich im Aquarium auch schon ungeschlechtlich durch Teilung vermehrt.
Entacmaea quadricolor in unserer Aquarienanlage:





Glasperlen-Anemone
Heteractis aurora
Glasperlen-Anemonen sind Symbioseanemone und eine wichtige Symbiosepartnerin der Anemonenfische. Insgesamt sieben Arten aus dem Amphiprion clarkii-Komplex und in seiner Jugend auch der Dreifleck-Preußenfisch (Dascyllus trimaculatus) akzeptieren sie als Partner.

Glasperlen-Anemone mit Anemonenfisch

Heteractis aurora auf den Malediven
Die Glasperlen-Anemone (Heteractis aurora) ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifik und des Roten Meeres. Glasperlen-Anemonen sind von fahlweißer, brauner oder purpurner Farbe. Sie haben bis zu fünf Zentimeter lange Tentakel, die in geringen Abständen Schwellungen aufweisen, so dass sie wie kurze Perlenketten aussehen. Ihre Mundscheibe erreicht einen Durchmesser von 30 Zentimeter. Sie graben ihren Fuß tief in den Sand ein und ziehen sich bei Gefahr vollständig in das Substrat zurück. Glasperlen-Anemonen leben mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommen, die sie brauchen.
Im Meerwasseraquarium ist die Glasperlen-Anemone schwer zu halten.

Heteractis aurora (Amerikanisch-Samoa)
Lederanemone
Heteractis crispa
Die Lederanemone (Radianthus crispa, Synonym: Heteractis crispa) ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifik und des Roten Meeres.

Lederanemone mit Amphiprion bicinctus
Merkmale:
Lederanemonen haben einen ledrigen grauen, im unteren Teil gelb gefleckten Körper, der mit klebrigen Warzen bedeckt ist. Die Mundscheibe ist grau, braunviolett oder hellgrün. Die zahlreichen Tentakel (maximal 800) werden bis zu zehn Zentimeter lang, sind oft gewunden und verjüngen sich zu den malvenfarbenen, blauen, seltener gelben oder grünen Spitzen. Ihre Mundscheibe erreicht meist einen Durchmesser von 20 Zentimeter, kann aber bis zu einem halben Meter groß werden. Sie leben vor allem auf Sediment, seltener direkt im Korallenriff, graben ihren Fuß tief in den Sand ein und ziehen sich bei Gefahr vollständig in das Substrat zurück. Lederanemonen leben mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommen, die sie brauchen.
Lederanemonen sind Symbioseanemonen und wichtige Symbiosepartner der Anemonenfische. Insgesamt 14 Arten der Anemonenfische und in seiner Jugend auch der Dreifleck-Preußenfisch (Dascyllus trimaculatus) akzeptieren sie als Partner. Ist kein Fisch als Symbiosepartner vorhanden, sind die Tentakel oft verkürzt.
Im Meerwasseraquarium ist die Lederanemone nur schwer zu halten.
Korkenzieheranemone
Radianthus doreensis
Die Korkenzieheranemone (Radianthus doreensis, Synonym: Macrodactyla doreensis) ist eine große Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifiks.

Korkenzieheranemone (Radianthus doreensis)

A. chagosensis mit Korkenzieheranemone (Chagos Archipel)
Verbreitung:
Im Indischen Ozean lebt sie von den Maskarenen über den Chagos-Archipel bis an die Küste von Sumatra und Java. Weiter erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet im Pazifik mit Ausnahme der Küsten der Kleinen Sunda-Inseln, über ganz Indonesien bis nach Neuguinea, dem Bismarck-Archipel und dem Great Barrier Reef an der Nordostküste Australiens. Nach Norden kommt sie über die Philippinen, Taiwan bis zu den südlichen Ryūkyū-Inseln vor. Im Vergleich zu anderen Symbioseanemonen hat sie ein relativ kleines Verbreitungsgebiet.
Merkmale:
Die Mundscheibe der Korkenzieheranemonen ist meist grau bis braun, oft mit einem purpurnen oder grünen Schimmer. Weiße Radialstreifen erstrecken sich von der Mundöffnung zum Rand. Der meist ins Sediment eingegrabene Körper ist oben bräunlich, unten hell orange bis kräftig rot. Die Mundscheibe erreicht einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern. Die Tentakel sind nicht so zahlreich wie bei anderen Symbioseanemonen. Sie werden bis zu 17,5 cm lang, verjüngen sich zur Spitze hin und weisen eine leicht korkenzieherartige Krümmung auf.
Lebensweise:
Die Korkenzieheranemone lebt auf Sandböden zwischen Fels- und Korallenriffen. Bei Gefahr zieht sie sich in das Substrat zurück. Sie lebt mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil ihrer benötigten Nährstoffe bekommt. Die Korkenzieheranemone ist eine Symbioseanemonen und wichtiger Symbiosepartner der Anemonenfische. Insgesamt drei Arten der Anemonenfische, der Mauritius-Anemonenfisch (Amphiprion chrysogaster), Clarks Anemonenfisch (A. clarkii) und der Halsband-Anemonenfisch (A. perideraion) akzeptieren sie als Partner.

Korkenzieheranemone (Radianthus doreensis)
Prachtanemone
Radianthus magnifica
Die Prachtanemone (Radianthus magnifica, Synonym: Heteractis magnifica, Radianthus ritteri) ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifiks und des Roten Meeres. Meist sitzen sie an exponierten Stellen, wie den obersten Regionen großer Korallenblöcke.

Prachtanemonen haben einen runden, kräftig braunen, violetten, roten, weißen, grünen oder blauen Körper. Die Mundscheibe und die dicken fingerförmigen Tentakel sind meist hell bräunlich. Sie kann Durchmesser von 30 bis 50 Zentimeter, in seltenen Fällen bis zu einem Meter erreichen. Prachtanemonen leben mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommen, die sie brauchen. Sie nesseln so stark, dass sie Rötungen auf der menschlichen Haut verursachen können.
Sie ist eine Symbioseanemone und eine wichtige Symbiosepartnerin der Anemonenfische. Insgesamt zehn Arten der Gattung Amphiprion akzeptieren sie als Partner.
Im Meerwasseraquarium sind Prachtanemonen nur schwer zu halten. Sie setzen sich oft an einen Standort nahe der Oberfläche, oft auch an die Frontscheibe.
Hawaii-Anemone
Radianthus malu
Die Hawaii-Anemone (Radianthus malu, Syn.: Discosoma malu, Heteractis malu) ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifiks. Ihr disjunktes Verbreitungsgebiet reicht von den Küsten Thailands, Malaysias, Indonesiens und des nördlichen Australien bis nach Südjapan und Hawaii. Sie fehlen im Golf von Carpentaria.

Hawaii-Anemone (Radianthus malu) im Kingman-Riff

Hawaii-Anemone (Radianthus malu)
Hawaii-Anemonen haben einen schmalen weißlichen, cremefarbenen oder gelblichen oben auch violettbraunen Körper. Die Mundscheibe und die kurzen Tentakel sind meist hell, bräunlich, purpurn oder kräftig grün. Die Tentakelspitzen sind blau oder magenta. Sie können Durchmesser von 20 Zentimeter erreichen. Hawaii-Anemonen leben mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommen, die sie brauchen.
Hawaii-Anemonen leben auf Sandflächen und graben ihren Körper in das Sediment ein. Sie sind Symbioseanemonen, werden in der Natur aber nur von Clarks Anemonenfisch (Amphiprion clarkii) und den Jungfischen des Dreifleck-Preußenfisch (Dascyllus trimaculatus) als Partner akzeptiert. Für die Jungfische des Hawaii-Preußenfisch (Dascyllus albisella) sind sie der einzige Symbiosepartner.

Hawaii-Anemone (Radianthus malu) in Sulawesi
Riesenanemone
Stichodactyla gigantea
Die Riesenanemone ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Roten Meeres und des Indopazifiks. Entgegen ihrem deutschen Trivialnamen ist sie nicht die größte Seeanemonenart, sondern nur bedeutend größer als die bisher den europäischen Forschern bekannten Seeanemonen, als sie Stichodactyla gigantea im Roten Meer zum ersten Mal entdeckten. Die größte Seeanemone ist Mertens Anemone (Stichodactyla mertensii).

Riesenanemone (Stichodactyla gigantea) mit Amphiprion percula

Stichodactyla gigantea mit Amphiprion ocellaris
Verbreitung:
Im Indischen Ozean lebt sie im Golf von Aden und in den Korallenriffen an den Küsten Südindiens, Sri Lankas und der Malediven bis zur südlichen Andamanensee und der Küste Indonesiens, nicht jedoch im Arabischen Meer und im Persischen Golf. Im Pazifik bewohnt sie die Küsten Indonesiens, der Philippinen, Taiwans, der Ryūkyū-Inseln außerdem die Gewässer um Neuguinea, der Salomon-Inseln, Vanuatus, Neukaledoniens und das Great Barrier Reef an der Nordostküste Australiens, sowie Südmikronesien. Sie ist lokal sehr häufig, kommt vor allem in sehr flachem Wasser vor und kann bei Ebbe sogar freiliegen.
Merkmale:
Riesenanemonen sind von weißer, grüner oder gelbbrauner Farbe. Ihre gefaltete Mundscheibe erreicht einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern. Sie ist meist gelblich, rosa, grünblau oder graugrün gefärbt, der Fuß eher grau oder braun, selten rosa, blau, grün oder purpurn. Die Tentakelspitzen kontrastieren oft mit der Mundscheibenfarbe und sind dann blau oder kastanienbraun. Die Tentakel der Anemone nesseln nicht, sind aber sehr klebrig und reißen ab, wenn ein Taucher die Hand zurückzieht.
Lebensweise:
Die Riesenanemone lebt auf Sandböden zwischen Fels- und Korallenriffen. Bei Gefahr zieht sie sich langsam in das Substrat zurück. Sie lebt mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil ihrer benötigten Nährstoffe bekommt. Die Riesenanemone ist eine Symbioseanemone und wichtiger Symbiosepartner der Anemonenfische. Insgesamt sieben Arten der Anemonenfische, unter anderem die beiden Arten der Clownfische akzeptieren sie als Partner.

Stichodactylus gigantea im Waikiki Aquarium (Honolulu, Hawaii)
Teppichanemone
Stichodactyla haddoni
Die Teppichanemone ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Roten Meeres und des Indopazifiks. Sie wurde nach dem einflussreichen britischen Anthropologen und Zoologen Alfred C. Haddon benannt.

Stichodactyla haddoni (Lembeh Straße, Sulawesi, Indonesien)

Teppichanemone mit Clarks Anemonenfisch
Verbreitung:
Im Indischen Ozean lebt sie in den Korallenriffen von den Küsten Ostafrikas und Nordmadagaskars bis zur Andamanensee, der Küste Indonesiens und des nordwestlichen Australiens, nicht jedoch im Norden des Arabischen Meeres und dem Persischen Golf. Im Pazifik bewohnt sie den tropischen, westlichen Teil der Inselwelt Indonesiens, über die Philippinen, Taiwan bis nach Südjapan, außerdem die Gewässer um Neuguinea, der Salomon-Inseln, Vanuatus, der Fidschiinseln und der Nordküste Australiens mit Ausnahme des Golf von Carpentaria.
Merkmale:
Teppichanemonen sind von fahlweißer, grauer, grüner oder gelber Farbe. Ihre gefaltete Mundscheibe erreicht einen Durchmesser von 50 bis 80 Zentimetern. Um die Mundzone befindet sich eine tentakelfreie Zone mit einem Durchmesser von einem bis zwei Zentimetern. Sie leben auf Sandböden in flachem Wasser und graben ihren Fuß tief ein. Bei Gefahr ziehen sich Teppichanemonen vollständig in den Sand zurück. Die Tentakel der Teppichanemone haften extrem stark.
Teppichanemonen leben mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommen, die sie benötigen.
Teppichanemonen sind Symbioseanemonen und wichtige Symbiosepartner der Anemonenfische. Insgesamt sechs Arten aus dem Amphiprion clarkii-Komplex und der Untergattung Paramphiprion akzeptieren sie als Partner.
Aquarienhaltung:
Im Meerwasseraquarium ist die Teppichanemone nach der Blasenanemone (Entacmaea quadricolor) die haltbarste Art. Sie stellt allerdings eine Gefahr für Fische, Garnelen und andere Mitbewohner da, die sich, einmal in Kontakt mit den Tentakeln, oft nicht befreien können. Meerwasseraquarianer nennen sie auch Pattexanemone, da ihre Tentakel an der Hand kleben und abreißen, wenn man sie zurückzieht.

Teppichanemone im Haus des Meeres in Wien

Garnele (Thor amboinensis) auf S. haddoni

Anemonenfische (Amphiprion polymnus) auf S. haddoni

Teppichanemone mit Amphiprion sebae und Preußenfischen (Dascyllus trimaculatus) in Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate)

Stichodactyla haddoni mit Amphiprion polymnus

Stichodactyla haddoni mit Amphiprion polymnus (Koh Phangan, Thailand)
Mertens Anemone
Stichodactyla mertensii
Mertens Anemone ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifik. Sie gilt als die größte aller Seeanemonen.

Mertens Anemone mit Dascyllus auripinnis

Mertens Anemone mit Amphiprion sandaracinos
Verbreitung:
Im Indischen Ozean lebt sie in den Korallenriffen an den Küsten Ostafrikas und Madagaskars bis zur südlichen Andamanensee und der Küste Indonesiens, nicht jedoch im Arabischen Meer und im Persischen Golf. Im Pazifik bewohnt sie die Küsten Indonesiens, der Philippinen, Taiwans, außerdem die Gewässer um Neuguinea, der Salomon-Inseln, Vanuatus, der Fidschiinseln und der Nordküste Australiens mit Ausnahme des Golf von Carpentaria.
Merkmale:
Mertens Anemone ist von weißer, grüner oder gelbbrauner Farbe. Ihre gefaltete, mehr ovale als runde Mundscheibe erreicht einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern. Tentakel treten in zwei Formen auf, kurze, nur ein bis zwei Zentimeter lange, die die gleiche Farbe wie die Mundscheibe haben und wenige, fünf Zentimeter oder länger werdende Tentakel deren Enden weiß, gelb oder grün sind. Rund um den Mund befindet sich eine tentakelfreie Zone mit einem Durchmesser von zwei bis fünf Zentimeter. Die Nesselkraft der Anemone ist sehr schwach.
Lebensweise:
Mertens Anemone lebt nicht wie ihre Verwandten, Stichodactyla gigantea und Stichodactyla haddoni auf Sandböden, sondern bevorzugt Spalten in Fels- und Korallenriffen als Standort. Bei Gefahr zieht sie sich langsam in den Spalt zurück.
Sie lebt mit Zooxanthellen in Symbiose, von denen sie einen Teil der Nährstoffe bekommt, die sie benötigt. Mertens Anemone ist anderseits eine Symbioseanemone und wichtiger Symbiosepartner von Anemonenfischen. Insgesamt zwölf Arten der Anemonenfische akzeptieren sie als Partner. Unter den Symbiosepartnern von Mertens Anemone tritt aus unbekannten Gründen häufig Melanismus auf.
Im Meerwasseraquarium ist Mertens Anemone empfindlich und kaum haltbar.

Stichodactyla mertensii (c) dr.scott.mills

Stichodactyla mertensii (c) Dr. Benjamin Titus
Noppenrand-Anemone
Cryptodendrum adhaesivum
Die Noppenrand-Anemone (Cryptodendrum adhaesivum, Syn.: Stoichactis digitata) ist eine Seeanemone aus den tropischen Korallenriffen des Indopazifik, von Ostafrika bis zu den Marquesas und des Roten Meeres.

Cryptodendrum adhaesivum mit Amphiprion clarkii im Baa-Atoll
(Landaa Giraavaru, Malediven)

Noppenrand-Anemone mit Clarks Anemonenfisch und jungen Dreifleck-Preußenfischen
Merkmale:
Noppenrand-Anemonen erreichen einen Durchmesser von 30 Zentimetern und sind durch ihren andersfarbigen, wulstigen und wellenartig gebogenen Rand unverwechselbar. Auf ihrer breiten Mundscheibe sitzen zwei verschiedene Formen von Tentakeln. Am Rand der Mundscheibe tragen die kurzen, etwa 5 mm lang werdenden Tentakel eine blasenartige Verdickung von etwa einem Millimeter Durchmesser am Tentakelende. Die übrigen Tentakel sind winzig und verzweigt und ähneln mit ihren fünf oder mehr „Fingern“ einem kleinen, aufgeblasenen Gummihandschuh. Die Tentakel sind sehr klebrig, reißen aber nicht ab, wenn man sie berührt und dann die Hand zurückzieht, wie bei der Gattung Stichodactyla.
Noppenrand-Anemonen sind sehr farbenfroh. Die verschiedenen Tentakelzonen zeigen immer eine unterschiedliche Färbung. Dabei gibt es charakteristische Farbkombinationen wie gelb und rosa, grün und braun, grau und blau oder schwarz und weiß. Außerdem kann sich die Farbe des Unterteils der Tentakel und der Spitze unterscheiden. Der Mund hat einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter und ist von kräftiger gelber, grüner, violetter oder weißer Färbung.
Lebensweise:
Noppenrand-Anemonen sind Symbioseanemonen, werden aber ausschließlich von der im Indischen Ozean lebenden Population von Clarks Anemonenfisch (Amphiprion clarkii) als Symbiosepartner akzeptiert. Außerdem leben mindestens eine Art der Partnergarnelen (Periclimenes), die Hohlkreuzgarnele (Thor amboinensis) und der Prozellenkrebs Neopetrolisthes maculatus auf Noppenrand-Anemonen, eine Lebensgemeinschaft die nicht als Symbiose zu bewerten ist, da die Anemone keinen Nutzen davon hat. Clarks Anemonenfisch dagegen verteidigt seine Symbioseanemone gegenüber Fressfeinden, z. B. Falter- oder Feilenfischen. Wie alle Symbioseanemonen beherbergt sie Zooxanthellen, symbiotische Algen, die zur Ernährung ihres Wirtes beitragen.
Actiniidae
Stamm: Cnidaria (Nesseltiere)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Seeanemonen (Actiniaria)
Familie: Actiniidae
Die Actiniidae sind mit ca. 200 Arten die artenreichste Familie der Seeanemonen (Actiniaria) innerhalb der Blumentiere (Anthozoa). Zu ihnen zählen alle in den europäischen Küstengewässern lebenden Seeanemonen, wie die Wachsrose (Anemonia sulcata) und die Pferdeaktinie (Actinia equina), sowie zwei Arten der tropischen Symbioseanemonen.

Actinia equina an der Küste des Ärmelkanals
© Hans Hillewaert

Cribrinopsis fernaldi
© Kirt L. Onthank

Epiactis prolifera
Photo: Shane Anderson

Isocradactis magna

Phlyctenactis tuberculosa
(Botany Bay, New South Wales)

Dickhörnige Seerose (Urticina felina)
(Torbay, Neufundland)
Merkmale:
Der säulenförmige Körper ist glatt oder mit Warzen oder Bläschen bedeckt. Die in alternierenden Kreisen angeordneten Tentakel sind einfach und stets unverzweigt.
Es gibt mindestens sechs, meistens aber mehr als sechs, den Gastralraum aufteilende Mesenterienpaare. Bei den Mesenterien lassen sich Makro- (vollständige Mesenterien) und Microcnemes (unvollständige Mesenterien) nicht unterscheiden. Jeweils ein Tentakel ist mit jedem Zwischenraum zwischen den Mesenterien verbunden. Ringschließmuskel und Basilarmuskel sind vorhanden.
Wachsrose
Anemonia viridis (A. sulcata)
Die Wachsrose, auch Wachsanemone besitzt laut einigen Autoren zwei synonyme wissenschaftliche Namen Anemonia sulcata und Anemonia viridis und ist ein im Mittelmeer und Ostatlantik vorkommendes Nesseltier aus der Gattung Anemonia in der Familie Actiniidae.

Wachsrose am Naturstandort (Mittelmeer)

Wachsrosen in einem Aquarium
Aussehen und Unterschiede:
Die Färbung von Wachsrosen ist sehr variabel. In Oberflächennähe besiedeln viele endosymbiontische Algen (Zooxanthellen) die Wachsrose, die außerdem für die Produktion, der den Wachsrosen eigenen Neurotoxine, u. a. ATX-II verantwortlich sind. Deshalb erscheinen diese grünlich bis rosa. Die Tentakelspitzen sind hier oft violett. Die Wachsrose profitiert zusätzlich von der photosynthetischen Leistung der Zooxanthellen. In größeren Tiefen sind weniger symbiontische Algen vorhanden, was zu einem grauen Erscheinungsbild führt.
Die Anwesenheit von symbiontischen Algen ist für die Wachsrose sehr wichtig, da sie eine große und überlebenswichtige Rolle im Stoffwechsel spielen.
Früher ging man davon aus, dass A. sulcata die einfarbig graue Form der Wachsrose und A. viridis, die grünliche Form mit violetten Tentakelspitzen sei. Versuche haben jedoch gezeigt, dass auch einfarbige Wachsrosen bei Veränderung der Haltungsbedingungen (mehr Licht und Strömung) violette Spitzen ausbilden können. Daher geht man heute davon aus das nur eine Art der Wachsrose mit zwei verschiedenen Ökotypen gibt.
Größe der Fußscheibe und die Anzahl der Tentakel hängt vom Ökotyp ab. Der kleinere Ökotyp besitzt eine 2 - 5 cm große Fußscheibe und 70 - 192 Tentakeln. Dieser Ökotyp kommt vor allem in Tiefen bis 5 Metern, auch in stärker bewegtem Wasser vor und kann Kolonien bilden. Der größere Ökotyp besitzt eine Fußscheibe mit einem Durchmesser bis zu 15 cm und 192 - 384 Tentakeln und kommt in Tiefen von 3 bis 25 Metern vor.
Verbreitung und Lebensraum:
Die Wachsrose ist eine photophile (lichtliebende) Art, die den Lebensraum des Infralitoral (flache Küstenzonen) bevorzugt. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom gesamten Mittelmeer über die Ostatlantikküste bis nach Schottland. Die Art ist eine typische marine Art für das Mittelmeer und Teilen des Atlantischen Ozeans.
Anemonia sulcata ist der am häufigsten vorkommende Aktinid im Mittelmeerraum. In geschützten Buchten und Häfen können die Wachsrosenkolonien mehrere Quadratmeter groß werden. Das bevorzugte Substrat sind sonnenexponierte Felsen, weshalb diese Art vor allem an felsigen Küsten zu finden ist. Die Wachsrose ist außerdem tolerant gegenüber stark verschmutztem Wasser. Die Wachsrose ist sessil und verlässt ihren Standort nur im Notfall oder bei schlechten Bedingungen (Nahrungsmangel).
Lebensweise:
Die Wachsrose ist sessil.
Beim Nahrungserwerb betätigt sich die Wachsrose als „Fänger“. Die Tentakel sind mit für den Stamm der Nesseltiere namensgebenden Nesselkapseln bewehrt und werden zum Beutefang eingesetzt. Beutetiere werden gepackt, gelähmt und mit den Tentakeln zur Mundöffnung geführt. Die Ernährung basiert hauptsächlich aus kleinen Fischen, Weichtieren und Kleinkrebsen, die man im Gastralraum von Wachsrosen gefunden hat.
Durch die Aufnahme von Beutetieren, die bestimmte Schadstoffe bioakkumuliert haben, kann die Wachsrose diese Schadstoffe integrieren.
In einer mit Spurenelementen angereicherten Umgebung scheinen Wachsrosen in der Lage zu sein, ihre Konzentration an internen Spurenelementen durch Kompartimentierung und Ausscheidung zu steuern, was ihren Erfolg in an toxischen Spurenelementen angereicherten Umgebungen erklären würde.
Wachsrosen sind eine Art mit Geschlechtertrennung. Die Art legt Eier, aus denen die Jungtiere schlüpfen.
Kommensalen:
Die Wachsrose lebt in einer Lebensgemeinschaft mit mehreren Tierarten, die gegen das Nesseln immun sind und so in der Nähe der Wachsrose Schutz finden können. Zu diesen kommensalisch lebenden Arten gehören Schwebegarnelen (Leptomysis mediterranea), Anemonen-Seespinnen (Inachus phalangium), sowie die Anemonengrundel (Gobius bucchichii).


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Leptomysis mediterranea
Anemonen-Seespinnen (Inachus phalangium)
Anemonengrundel (Gobius bucchichii)
Gefährlichkeit:
Die Wachsrose kann stark nesseln, deshalb sollten Berührungen möglichst vermieden werden. Die Nesselfäden können zwar nicht durch die Hornhaut der Hände nesseln, jedoch reißen die Tentakel leicht ab und können so auch zu empfindlicheren Hautpartien gelangen und dort zu starken Vernesselungen führen. Behandelt werden die betroffenen Stellen mithilfe von 5%iger Essiglösung oder 40-70%igem Alkohol erfolgen.
Verwendung:
In manchen Gegenden des Mittelmeers wird die Wachsrose als frittierte, rohe oder gebratene Speise zubereitet.
Vor allem in den Küstengebieten von der Provinz Cadiz, im Ebro-Delta und auf Menorca werden Speisen, die die Wachsrose enthalten, zubereitet.
Die auffällige Färbung im Lebendzustand verlieren Wachsrosen recht schnell und nehmen bei der Zubereitung rostige Farben an. Bei der Zubereitung werden sie gespült, in Fischbratmehl gebadet und mit Olivenöl gebraten. Kleine Tentakel lassen sich ganz zubereiten, während größere Tentakel zuerst zerkleinert werden.
Die geringe Lagerkapazität von Wachsrosen führt dazu, dass man dieses Gericht fast ausschließlich in Küstennähe finden kann. Dort wird es normalerweise als Tapa zu anderem gebratenen Fisch serviert. Das Aroma ist sehr marin. In Italien wird es mit Olivenöl mariniert und goldbraun gebraten. Aufgrund der Fähigkeit zu nesseln werden Wachsrosen über eine längere Zeit zubereitet. Das Brennvermögen geht durch Frittieren verloren.
Aquarienhaltung:
Wachsrosen sind sowohl im Mittelmeerbecken, als auch im tropischen Aquarium, mit höheren Temperaturen durchaus gut zu halten. 25 bis 26 Grad stellen für die Anemonen kein Problem dar. Wichtig ist eine, nicht zu schwache Beleuchtung und eine gute Strömung.


Wachsrosen in einem Mittelmeerbecken im Haus der Natur in Salzburg (2023)


Mittelmeer-Becken mit Wachsrosen, Mönchsfischen und Zweibindenbrassen im Sea Life Konstanz (2022)


Wachsrosen im Aquarium Pula (2023)


Wachsrosen in einem unserer Mittelmeerbecken (2023)
Karibische Goldrose
Condylactis gigantea
Die Karibische Goldrose ist die größte Seeanemone des tropischen, westlichen Atlantik. Sie kommt von den Bermudas, über der Südküste Floridas, der Karibik bis an die Küste Brasiliens, in Lagunen und Riffen bis in 30 Meter Tiefe vor.

Condylactis gigantea (c) Sean Nash

Condylactis gigantea (c) Pablo A. Arias Cid
Condylactis gigantea erreicht einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Der Körper ist immer in Löchern im Substrat verborgen, nur die 15 Zentimeter langen Tentakeln ragen heraus. Die Tentakel können braun, weiß, violett oder grün sein. Sie haben blasenartig verdickte, andersfarbige Spitzen.

Karibische Goldrose (Condylactis gigantea)

Condylactis gigantea zwischen Hirnkorallen (Diploria strigosa)
Aquarienhaltung:
Die Karibische Goldrose lässt sich gut in Meerwasseraquarien halten. Manchmal sind mit Lebensmittelfarbe künstlich gefärbte Exemplare im Handel, die nicht gekauft werden sollten.

Violette Farbmorphe von Condylactis gigantea in unserer Aquarienanlage

Condylactis gigantea in unserer Aquarienanlage
Lebensweise:
Wie viele andere Seeanemonen der tropischen Flachmeere lebt auch die Karibische Goldrose mit Zooxanthellen, einzelligen Algen aus der Gruppe der Dinoflagellaten, in Symbiose. Die Zooxanthellen liefern der Anemone einen Teil der photosynthetisch produzierten Nährstoffe. Außerdem fängt die Karibische Goldrose planktonische Organismen. Daneben ist die Karibische Goldrose Symbiosepartner von Krebstieren wie den Partnergarnelen.

Karibische Anemonengarnele (Periclimenes yucatanicus) auf einer Goldrose (Condylactis gigantea)

Karibische Goldrose (Condylactis gigantea)
Weitere Seeanemonen-Arten im Portrait:
Im folgenden Abschnitt stellen wir weitere Anemonenarten genauer vor. Alle vorgestellten Arten haben wir schon einmal im Aquarium gepflegt oder pflegen wir aktuell in unserer Anlage.
Große Aktinie
Actinia mediterranea
Actinia mediterranea ist eine häufige Seeanemone, die an felsigen Ufern im gesamten Mittelmeerraum, an der portugiesischen und an der nordwestafrikanischen Küste vorkommt. Aufgrund ihrer starken Ähnlichkeit mit Actinia equina wird sie oft mit dieser verwechselt.


Kolonie von Actinia mediterranea auf einem Felsen
Actinia mediterranea ist eine solitäre Anemone, die an Felsen fest mit ihrem Fuß festsitzt. Unter Wasser zeigt diese Anemone eine große Anzahl von kurzen und einziehbaren Tentakeln, die in sechs konzentrischen Reihen angeordnet sind. Die weiche Säule ist glatt und hellrot mit einem feinen blauen Rand an der Fußbasis. Diese charakteristische blaue Umrandung ist ein markantes Detail um sie von Actinia equina zu unterscheiden. Ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung ist die Größe. Actinia mediterranea wird etwas größer (5 bis 7 cm) als ihre nahe Verwandte A. equina (3 bis 5 cm).
Diese Seeanemonen sind an harte Lebensbedingungen perfekt angepasst und verträgt Gezeiten, Temperatur- und Salzgehaltschwankungen sowie Austrocknung. Bei Ebbe ziehen sich die Tentakeln zurück, und die Anemone ähnelt einem kompakten roten Fleck und sieht wie eine kleine Tomate aus. Actinia mediterranea lebt benthisch und ist ein aktiver Fleischfresser. Sie fängt nachtaktiv ihre Beute mit nesselnden Tentakeln. Die Nahrung besteht aus Zooplankton, kleinen Fischen, winzigen Krebschen und organischem Detritus, der im Wasser treibt.
Der direkte menschliche Kontakt durch Anfassen mit bloßen Händen sollte vermieden werden. Es kann zu allergischen Reaktionen oder Brennen kommen, wenn ein empfindliche Körperteile, wie Augenlider oder Lippen mit den, an den Händen verbliebenen Nessel-Zellen in Kontakt kommen.


Actinia mediterranea in einem unserer Mittelmeer-Aquarien




Aktinien im Haus der Natur (Salzburg).
Nur im Aquarium und mit reichlicher Fütterung wachsen sie zu solchen Kolossen von über 10 cm Durchmesser heran.
Pferdeaktinie, Purpurrose
Actinia equina
Pferdeaktinien sind von roter Farbe, sie erreichen eine Höhe von 5 cm, die 192 spitzen Tentakel werden bis zu 2 cm lang. Die Tentakeln sind in 6 Kreisen am Rand der Mundscheibe angeordnet. Zwischen dem äußeren Tentakelkranz und der Rumpfwand befinden sich "Randsäckchen", die mit Nesselkapseln beladen sind.
Pferdeaktinien ernähren sich als Wegelagerer von kleinen Fischen, Krebsen und Weichtieren. Bei unzureichender Versorgung mit Carotinoiden können sie ausbleichen.

Mehrere Actinia equina (Stavanger, Norwegen)
Pferdeaktinien kommen in zwei Formen vor, die sich nach Größe, Lebensraum und die Art der Fortpflanzung unterscheiden. Form 1 erreicht einen Durchmesser von 6 bis 7 cm. Sie lebt in der unteren Gezeitenzone und legt Eier (ovipar). Form 2 erreicht einen Durchmesser von 2,5 bis 3 cm, lebt in der oberen Gezeitenzone und ist lebendgebärend (vivipar). Bei ihnen entwickeln sich die Eizellen schon im Gastralraum zu Planulalarven.
Pferdeaktinien können bei Ebbe stundenlang trockenfallen und ertragen auch Regen und Aussüßung des Wassers. Tagsüber und bei ungünstigen Bedingungen zieht die Pferdeaktinie ihre Tentakel ein. Fällt sie trocken, schützt sie sich durch Schleimproduktion vor dem Austrocknen.
Pferdeaktinien sind im nordöstlichen Atlantik und im Mittelmeer an steinigen Küsten in der Gezeitenzone verbreitet. A. equina ist eine der häufigsten Seeanemonen im Gezeitenbereich der Mittelmeer-, Atlantik- und Nordseeküste.
Aquarienhaltung:
Die Aktinien kommen sehr gut mit Temperaturen von 18 bis 27 °C zurecht. Die Pflegeansprüche der grünen, braunen und gelben Variante sind dieselben, wie bei der Roten. Am liebsten haben sie einen Platz im obersten Beckenbereich. Gefüttert werden sie zwei mal pro Woche. Sie nehmen dabei jegliches Frost- und auch Flocken- und Granulatfutter bei der normalen Fütterung auf. In geschlossenem Zustand gleichen die Aktinien in der Form Tomaten. Sie gibt dem Aquarium einen schönen Kontrast, da sie durch ihre Farbe auffällt. Die Actinia equina bevorzugt einen Standort mit mittlerer Strömung. Wenn ihr der ausgewählte Platz nicht gefällt, wandert sie an einen anderen, wie andere Anemonen. Obwohl die Pferdeaktinie Zooxanthellen besitzt muss sie zugefüttert werden, um zu wachsen, da die durch Fotosynthese gewonnene Energie nicht vollständig zum Überleben ausreicht. Je tiefer, bzw. dunkler die Aktinien im Becken stehen, umso mehr Futter brauchen sie und umgekehrt.
Linnaeus beschrieb die Pferdeaktinie im Jahre 1758 zunächst als Priapus equinus, erst später stellte er sie in die Gattung Actinia. Priapos war ein griechischer Fruchtbarkeitsgott, der oft mit überdimensionalem Penis dargestellt wurde. Linnaeus verglich die beiden morphologisch ähnlichen aber eigentlich nicht verwandten Arten Priapus humanus und Priapus equinus (im Zustand mit eingezogenen Tentakeln) mit dem nicht erigierten Penis eines Menschen beziehungsweise eines Hauspferdes, was beim deutschen Trivialnamen erhalten blieb.

Pferdeaktinie in einem Ebbe-Tümpel in der Nordsee

Actinia equina am Naturstandort (Gezeitenzone). Pferdeaktinien fallen bei Ebbe oft stundenlang trocken und schützen sich durch eine Schleimschicht vor Austrocknung.

Pferdeaktinie in einem unserer Aquarien

Braune Form von Actinia equina in unserer Aquarienanlage

Actinia equina kommt auch in anderen Farben vor.
Beispielsweise gibt es in der Nordsee und im Atlantik auch grüne Individuen.



Braune Form von Actinia equina in unserer Aquarienanlage
Erdbeerrose
Actinia fragacea
Erdbeerrosen weißen eine rote Grundfärbung mit vielen kleinen, grünen Punkten und Sprenkeln auf, daher auch der Name, da sie an Erdbeeren erinnern.

Actinia fragacea in geöffnetem Zustand.

Actinia fragacea in geschlossenem Zustand.
Erdbeerrosen erreichen eine Größe von bis zu 10 cm. Zwischen dem äußeren Tentakelkranz und der Rumpfwand befinden sich "Randsäckchen", die mit Nesselkapseln beladen sind. Sie ernähren sich von kleinen Fischen, Krebsen und Weichtieren.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Azoren, die Britischen-, Kanarischen- und Kapverdischen Inseln, das Mittelmeer, die Nordsee und den Atlantik von Portugal bis Skandinavien und nach Süden von Spanien bis West-Afrika. Sie kommen von der Gezeitenzone bis etwa 10 Meter Wassertiefe vor und bevorzugen Wassertemperaturen von 10 °C - 22 °C.

Erdbeerrose in der Gezeitenzone.



Bei Ebbe zieht sie ihre Tentakeln zurück und bildet eine Schleimschicht, die sie vor Austrocknung schützt.
Geschlossene Actinia fragacea
Siebanemone, Witwenrose
Aiptasia mutabilis
Siebanemonen kommen an den Küsten der Azoren, der Britischen- und Kanarische Inseln, im Mittelmeer, in der Nordsee und im Ost-Atlantik in Wassertiefen von 0 bis 10 Metern vor.
Sie bevorzugen dabei Wassertemperaturen von 10 °C - 24 °C und können eine Größe von 20 bis 24 cm erreichen.


Siebanemone in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Anemonen sitzen mit ihrem Fuß häufig in Felsspalten und ziehen sich bei Gefahr in diese zurück.
Aiptasia ist eine Gattung kleiner, durchscheinender Seeanemonen. Wurden ursprünglich über zehn, vor allem in den Tropen verbreitete Seeanemonenarten zu der Gattung gezählt, so hat sie heute nur noch drei Arten, Aiptasia couchii und Aiptasia mutabilis aus dem Mittelmeer und dem östlichen, subtropischen Atlantik, sowie die wenig bekannte, tropische Aiptasia prima. Im deutschen werden die Seeanemonen auch als Aiptasien oder Glasrosen bezeichnet. Besonders die letzte Bezeichnung wird jedoch auch für einige andere Seeanemonenarten verwendet, z. B. für Exaiptasia pallida. Aiptasien haben eine breite, regelmäßig geformte Fußscheibe und einen glatten, länglichen Körper und leben mit Zooxanthellen der Gattungen Symbiodinium und Amphidinium (Dinoflagellaten) in Symbiose. Sie können sich asexuell durch Längsteilung fortpflanzen.
Aiptasia mutabilis kann, außer mit der nahe verwandten Art Aiptasia couchii eigentlich nicht mit anderen Seeanemonen verwechselt werden. Im Gegensatz zu Anemonia sulcata bleiben die Tentalel beim Berühren nicht an den Fingern kleben und reißen auch nicht ab.
Bei Berührung der Siebanemonen werden jedoch blitzartig Nesselfäden abgeschossen.
Dieses Verhalten legt sich aber nach einiger Zeit im Aquarium.
Der Fußdurchmesser von Aiptasia mutabilis beträgt bis zu 2,5 cm. Die bis zu 136 Tentakel (im Meer bis ca. 8 cm lang), sind in sechs Kreisen um die Mundöffnung angeordnet. Der Durchmesser der Mundscheibe ohne Tentakel ca. 8 cm.
Die Färbung hängt vom Zooxanthellenanteil in den Tentakeln ab. Sie kann daher von fast weiß über hellbeige, braun bis ins Grünliche gehen.
Die Fütterung von Aiptasia mutabilis im Aquarium erfolgt mit adulten Artemien (Salzwasserkrebschen), Garnelen, Krill (Euphausiidae), Mysis (Schwebegarnelen), Ruderfußkrebsen (Copepoden), Salzwasserflöhen (Cladocera), und Stinten.
Eine gute Beleuchtung ist außerdem von Vorteil, da die Siebanemone einen großen Teil ihres Energiebedarfs über ihre Zooxanthellen abdeckt.

Ein weiterer Vertreter der Gattung Aiptasia im Mittelmeer: Aiptasia couchii (Arrábida-Naturpark in Portugal)
Foto: "Diego Delso, delso.photo, License CC BY-SA"
Seenelke
Metridium senile
Die Seenelke ist eine Art aus der Ordnung der Seeanemonen (Actiniaria). Seenelken können bis zu 30 cm groß werden. Hunderte bis tausende von schlanken Tentakeln verleihen ihr ein federartiges Aussehen. Die Farbe variiert von weiß bis bräunlich-orange.

Metridium senile ist zirkumpolar in Nordsee, Ostsee, Nord-Atlantik und Nordost-Pazifik verbreitet. Im westlichen Atlantik südlich bis New Jersey; im östlichen Atlantik bis zur Bucht von Biscaya; im östlichen Pazifik bis Süd-Kalifornien und im westlichen Pazifik bis Südkorea. Eingeführte Populationen sind in Südafrika und dem Adriatischen Meer gefunden worden.
Wächst auf Felsen, Holz und anderen harten Substraten, von der Zwischengezeitenzone bis in eine Tiefe von 166 m und duldet Temperaturen zwischen 0 und 27 °C.
Seenelken regulieren die Länge der Körpersäule, um sich der aktuellen Strömung anzupassen. Es verwendet spezielle mit Nematocyten ausgestattete Fangtentakel, um andere Arten im Kampf um Lebensraum anzugreifen. Die Spitzen der Fang-Tentakel bleiben am Opfer hängen.
Die Art ernährt sich passiv von herumschwebenden Partikeln, die an den schleimigen Tentakeln hängen bleiben und durch die Wimperbewegung zum Mund geführt werden.
Seenelken (Metridium senile) in unserer Aquarienanlage:




Dickhörnige Seerose
See-Dahlie
Urticina felina
Die Dickhörnige Seerose ist eine Seeanemone (Actiniaria), die im nördlichen Atlantik, im Nördlichen Eismeer, im Ärmelkanal, in der Nordsee und der westlichen Ostsee vorkommt. Dort lebt sie auf felsigen Untergründen, an Molen und Brückenpfeilern von der Gezeitenzone bis in 600 m Tiefe.


Diese Seerose erkennt man leicht an ihrem gedrungenen, zylindrischen und sehr kräftigen Rumpf, der mit einer starken, jedoch nicht überstehenden Fußscheibe am Untergrund befestigt ist. Um das große Mundfeld stehen 80 bis 160 kräftige Fangarme, die nicht wie bei der Pferdeaktinie spitz auslaufen, sondern stumpf enden. Zahlreiche Saugwarzen an der Rumpfaußenseite halten viele Algen, Sand- und Schillpartikel fest und verdecken so die eigentliche Körperwand. Die Färbung der Tiere ist sehr variabel. Neben einfarbigen Exemplaren (z. B. leuchtend rot oder grün, dann leicht zu verwechseln mit der Pferdeaktinie) existieren zahlreiche Zeichnungsvariationen. Die Fangarme selbst sind häufig bunt gebändert. Die Farben schwanken zwischen schmutzigweiß, Gelb, Rot, Braun, Grün, Blau und fast Schwarz. Im ausgestreckten Zustand erreichen die Tiere eine Höhe von 15 cm. Die Spannweite der Tentakelkrone beträgt bis 20 cm.
Lebensweise:
Besonders häufig kann man die Seedahlie in kleineren Gruppen, dicht beieinander stehend in größeren, Licht durchfluteten Gezeitentümpeln finden. Ihre volle Aktivität entfalten die Seerosen mit Einbruch der Nacht. Dann fangen sie mit ihren kräftigen Armen aus dem Wasser kleine Fische, Garnelen und andere Kleinkrebse. Im Ruhezustand werden die Fangarme zurückgezogen. Das gleiche Verhalten kann man auch beobachten, wenn die Tiere, die in der Gezeitenzone leben, trocken fallen und ihnen ein zu großer Wasserverlust droht. Dem Betrachter erscheinen sie dann nur noch als unansehnlicher, kleiner, weicher Klumpen, der nichts von der Schönheit erahnen lässt, die die Anemone unter Wasser entfaltet. Durch die Tarnung mit angehefteten Partikeln und Algen sind die Seerosen im Freiland ohnehin sehr schwer auszumachen. Längere Hungerphasen überstehen die Seerosen durch ihre niedrige Stoffwechselaktivität ohne Schaden. Im Notfall können sie sich von den eigenen Körperreserven ernähren. Ihre Genügsamkeit macht sie zu beliebten Schauobjekten in öffentlichen Meeresaquarien. Seerosen sind getrennt geschlechtlich. Zur Fortpflanzung geben die Männchen ihre Spermien ins freie Wasser ab. Von dort aus gelangen sie in den Innenraum der Weibchen und befruchten die Eier. Je nach Umweltbedingungen (z. B. Salzgehalt des Wassers, Temperaturhöhe und -schwankungen) werden die befruchteten Eier entweder ins freie Wasser abgegeben oder im Körperhohlraum so lange zurückgehalten, bis sich schließlich vollständig entwickelte Jungtiere gebildet haben. Diese werden durch die Körperöffnung ausgestoßen und verdriften mit der Wasserströmung.

Urticina felina (c) anonymous

Urticina felina (c) Travis

Urticina felina (c) Asbjørn Hansen

Urticina felina (Torbay, Neufundland)
Foto: Ryan Murphy

Grün gefärbte Seedahlie
Sandanemone
Phymanthus buitendijki
Bei Phymanthus buitendijki handelt es sich um Seeanemonen aus der Familie der Phymanthidae, die ursprünglich aus dem Roten Meer und dem Indo-Pazifik stammen. Dort leben sie in Tiefen zwischen 1 und 5 Meter.


Phymanthus buitendijki in unserer Aquarienanlage
Vorkommen:
Andamanen und Nikobaren, Borneo (Kalimantan), Indien, Indischer Ozean, Indonesien, Indopazifik, Java, Ost-Afrika, Rotes Meer, Sumatra
Aquarienhaltung:
Es handelt sich bei Phymanthus buitendijkialso um Tiere des Flachwassers, daher können sie auch gut mit einer stärkeren Beleuchtungsintensität umgehen. Sandanemonen können mit Mysis oder Artemien gefüttert werden. Sandanemonen sind ansonsten relativ anspruchslos und vermehren sich bei guter Pflege zügig.