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Die Ordnung der Kugelfischartigen (Tetraodontiformes)

Die Kugelfischartigen (Tetraodontiformes), auch Kugelfischverwandte, Kugelfischähnliche oder mittlerweile veraltet Haftkiefer (Plectognathi) genannt, sind eine Ordnung der Knochenfische mit über 430 bekannten Arten. Zu ihnen gehören die Drückerfische (Balistidae), die Feilenfische (Monacanthidae), die Kofferfische (Ostraciidae), die Kugelfische (Tetraodontidae), die Igelfische (Diodontidae), die Mondfische (Molidae) sowie vier weitere, unbekanntere Familien. Sie sind in Bezug auf ihre morphologischen Merkmale und ihre Lebensweise eine der am meisten diversen Knochenfischordnungen und bewohnen verschiedenste Habitate. Mehr als die Hälfte aller Arten ist riffgebunden, es gibt jedoch auch Bewohner von Seegraswiesen und anderer tropischer Küstenökosysteme, sowie pelagische Formen (Mondfische) und Bewohner der Tiefsee unter den Kugelfischverwandten.

Der deutsche Name Haftkiefer weist auf die verschmolzenen Zwischenkieferknochen (Praemaxillare) und Kieferknochen (Maxillare) sowie einige weitere Modifikationen des Schädels hin, die allen Arten gemein sind und nur in dieser Ordnung vorkommen.

Fast alle Kugelfischartigen haben einen gedrungenen, hohen, rautenförmigen, rundlichen oder eckigen und steifen Körper. Die kleinsten Vertreter mit zwei Zentimetern Länge sind der zu den Feilenfischen gehörende Rudarius minutus und der Zwerg-Kugelfisch (Carinotetraodon travancoricus). Mit einer Länge von 3,30 Metern, einer Höhe von 4 Metern und einem maximalen Gewicht von 2,3 Tonnen ist der Mondfisch (Mola mola) nicht nur der größte Kugelfischverwandte, sondern der schwerste Knochenfisch überhaupt.

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Oben: Vertreter der 10 noch existierenden Tetraodontiformes-Familien;

a) Triacanthodes anomalus; b) Triacanthus biaculeatus; c) Abalistes filamentosus; d) Thamnaconus hypargyreus; e) Kentrocapros aculeatus; f) Ostracion immaculatus; g) Triodon macropterus; h) Arothron mappa; i) Diodon liturosus; j) Masturus lanceolatus

Verbreitung

Von den über 400 Arten bewohnen die meisten die Küsten tropischer Meere an Korallenriffen, einige Arten dringen auch in gemäßigte Breiten vor. Die Mondfische, die Dreistachler sowie einige Drücker- und Kugelfische leben dagegen pelagisch im offenen Ozean. Im Mittelmeer gibt es eine Art der Drückerfische, einen Feilenfisch, einen Igelfisch, zwei Mondfische, vier Arten Kofferfische und sieben Kugelfische. Der Igelfisch, der Feilenfisch und zwei Kugelfischarten sind erst in den letzten Jahrzehnten durch den Suezkanal in das Mittelmeer eingewandert (Lessepssche Migration) und leben nur im östlichen Mittelmeer, an den Küsten Israels, des Libanon und der südlichen Türkei. An den deutschen Küsten, in Nord- und Ostsee gibt es keine ständig lebenden Kugelfischartigen. Lediglich der Mondfisch (Mola mola) stößt auf seinen Wanderungen manchmal bis in die westliche Ostsee vor.

Unter den Kugelfischen gibt es Arten, die in den Flussmündungen im Brackwasser leben; im tropischen Südamerika, in Afrika, Indien und Südostasien kommen auch 14 reine Süßwasserformen vor.

Lebensweise

Sozialverhalten:
Kugelfischartige sind meistens Einzelgänger und oft sehr aggressiv gegenüber Artgenossen. Einige Drückerfische und Feilenfische leben paarweise. Spitzkopfkugelfische schließen sich oft zeitweise zu Schwärmen von bis zu hundert Tieren zusammen.

Kugelfischartige können durch Zähneknirschen oder durch Vibrieren der Schwimmblase mit Hilfe spezieller Muskeln Töne erzeugen

Ernährung:
Kugelfischartige ernähren sich von einer Vielzahl wirbelloser Tiere. Kugelfische, Kofferfische und Drückerfische fressen meist hartschalige bodenbewohnende Tiere wie Krebse, Seeigel, Schnecken und Muscheln. Einige Drückerfische jagen hauptsächlich Zooplankton. Arten wie die Palettenstachler, die sich ausschließlich von den Polypen der Steinkorallen-Gattung Acropora ernähren, sind Nahrungsspezialisten. Spitzkopfkugelfische nehmen auch viel pflanzliche Nahrung zu sich. Die im offenen Ozean lebenden Mondfische ernähren sich von gallertartigen größeren planktonischen Organismen wie Quallen und Salpen.

Verteidigung:

Zur Verteidigung, aber auch zum Imponieren und Drohen, vergrößern Kugelfische und Igelfische ihren Körper durch das Aufnehmen von Wasser in eine Aussackung ihres Magens. Sie können sich so kugelförmig aufblähen. Bei den Igelfischen werden dabei die scharfen Stacheln aufrecht fixiert. Die Drückerfische, Feilenfische, Dreistachler und Spitzkopfkugelfische vergrößern ihren Körper durch Ausdehnung eines Hautlappens am Bauch.

Kugelfische, Igelfische, Mondfische und Kofferfische lagern das Nervengift Tetrodotoxin in ihre Haut und ihre inneren Organe, vor allem in die Leber und die Gonaden ein, das sie für Beutegreifer ungenießbar macht. Kofferfische werden zusätzlich durch Pahutoxin geschützt, das sie bei Gefahr aktiv ausstoßen können.

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Fressender Orangestreifen-Drückerfisch (Balistapus undulatus)

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Aufgeblasener Perlhuhn-Kugelfisch (Arothron meleagris)

Fortpflanzung und Entwicklung

Die meisten Kugelfischartigen sind Freilaicher, die ihre Eier und Spermien bei der Paarung einfach in das offene Wasser oder, bei Süßwasserbewohnern, zwischen Wasserpflanzen ausstoßen. Einige Kugelfische laichen wie Riffbarsche auf vorher gesäuberte Steine (Substratlaicher). Viele Drückerfischarten graben große Gruben in den Bodengrund, in denen sie laichen. Die Jungen werden nach dem Schlupf noch einige Zeit von den Eltern bewacht, bis der Dottersack aufgezehrt ist.

Kugelfischartige und der Mensch

Fischerei:
Wegen der Giftigkeit werden die meisten Arten der Kugelfischartigen nicht befischt. Lediglich einige größere Arten der Drückerfische und die als Fugu bezeichneten größeren Kugelfische werden gefangen. In japanischen Restaurants, die eine spezielle Lizenz besitzen müssen, wird Fugu als Delikatesse serviert. Bei den Drückerfischen besteht immer die Gefahr einer Ciguatera-Vergiftung, da sie als Endglieder der Nahrungskette Gifte mit ihrer Nahrung aufnehmen. Igelfische werden gefangen und aufgeblasen präpariert an Touristen verkauft.

Aquarienhaltung:
Die kleineren Arten der im Süß- und Brackwasser lebenden Kugelfische werden im Aquaristikfachhandel mit zunehmender Beliebtheit als Zierfische verkauft.Sie werden in mit Hölzern und Steinen gegliederten Aquarien durchaus gehalten, gelten jedoch teilweise als aggressiv gegenüber Artgenossen und anderen Fischen, weshalb die Haltung im Artaquarium empfohlen wird. Kugelfische werden auch als Prophylaxe gegen Schneckenplagen angesehen. Einige Arten konnten erfolgreich gezüchtet werden, die meisten angebotenen Fische stammen allerdings aus Wildfängen.

In der Meerwasseraquaristik werden Kugel-, Drücker-, Koffer- und Feilenfische meist nur in reinen Fischaquarien gehalten, da sie oft eine Vielzahl von wirbellosen Tieren fressen. Im Fachhandel werden oft winzige nur 2 bis 4 Zentimeter große Koffer-, Kugel- und Igelfische angeboten, die vom Menschen als niedlich empfunden werden und zum Kauf verleiten sollen. Der potentielle Käufer sollte allerdings wissen, dass die Tiere mindestens 30 Zentimeter lang werden, Krebstiere, Weichtiere und Stachelhäuter fressen und nach einiger Zeit mit ihrem papageiartigen Schnabel auch die Stein- und Weichkorallen zerstören können. Kofferfische können bei Stress oder im Fall ihres Todes ihr Hautgift ausstoßen und den gesamten übrigen Fischbestand töten. Spitzkopfkugelfische und einige kleine Feilenfischarten sind aber im Korallenriffaquarium haltbar. Angriffe auf Korallen kommen nur vor, wenn die Tiere zu wenig oder falsch gefüttert werden. Alle für das Meerwasseraquarium angebotenen Kugelfischverwandten sind Wildfänge.

Große und bunte Kugel- und Drückerfische sind beeindruckende Bewohner großer, öffentlicher Schauaquarien. In einigen riesigen Aquarien in Japan (Kaiyūkan-Aquarium in Osaka) und den USA (Monterey Bay Aquarium) werden den Besuchern inzwischen auch Mondfische präsentiert.

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Ein Mondfisch (Mola mola) im Ozeanarium Lissabon.
Foto: Nol Aders.

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Fugu auf einem Markt in Japan
Foto: Chris 73 / Wikimedia Commons

Äußere Systematik

Die Kugelfischartigen gehören innerhalb der Echten Knochenfische (Teleostei) zu den Stachelflossern (Acanthopterygii) und dort zu der großen Gruppe der Barschverwandten (Percomorpha). Aufgrund des komplexen Merkmals der zusammengewachsenen Kieferknochen sowie der weiteren kennzeichnenden Merkmale (Apomorphien) ist die Monophylie des Taxons unbestritten.

Die benthischen oder bathypelagischen Armflosser (Lophiiformes), eine Fischgruppe, die wie die Kugelfischartigen in ihrem äußeren Erscheinungsbild stark von der üblichen, stromlinienförmigen Fischgestalt abweicht, sind die Schwestergruppe der Kugelfischartigen. Die Schwestergruppe der von beiden gebildeten Klade sind die Eberfische (Caproidae), die heute in die Ordnung der Doktorfischartigen (Acanthuriformes) gestellt werden. Da die Acanthuriformes dadurch zu einem paraphyletischen Taxon werden, werden Armflosser und Kugelfischartige in einigen Anfang der 2020er Jahre erschienenen Publikationen als Unterordnungen ebenfalls den Acanthuriformes zugerechnet.

Eine Gruppe französischer Ichthyologen fanden 2013 morphologische Hinweise für die nahe Verwandtschaft der Kugelfischartigen mit den Armflossern in der Weichteilanatomie der zwei Gruppen. Dazu gehören: ein verkürztes Rückenmark, kleine Kiemenöffnungen, abgerundete und relativ weit vorn liegende Nieren, eine kompakte Schilddrüse und eine asymmetrische Leber.

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Armflosser wie der Vielfleck-Anglerfisch (Antennarius multiocellatus) sind die nächsten Verwandten der Kugelfischartigen

Innere Systematik

Die Kugelfischartigen werden in zehn rezente Familien unterteilt, die sechs Unterordnungen zugeteilt werden können.

  • Ordnung Kugelfischartige (Tetraodontiformes)

    • Unterordnung Balistoidei

      • Drückerfische (Balistidae)

      • Feilenfische (Monacanthidae)

    • Unterordnung  Moloidei

      • Familie Mondfische (Molidae)

    • Unterordnung Ostracioidei

      • Familie Aracanidae

      • Kofferfische (Ostraciidae)

    • Unterordnung Tetraodontoidei 

      • Igelfische (Diodontidae)

      • Kugelfische (Tetraodontidae)

    • Unterordnung Triacanthoidei 

      • Familie Dreistachler (Triacanthidae)

      • Familie Hornfische (Triacanthodidae)

    • Unterordnung Triodontoidei

      • Dreizahn-Kugelfisch (Triodontidae)​

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Fossil von Acanthopleurus serratus, einem ausgestorbenen Dreistachler

Fossilbefund

Der älteste bekannte Kugelfischartige ist Plectocretacicus clarae aus der oberen Kreide des Libanon, er ähnelt bereits den heutigen Kofferfischen. Aus dem unteren Oligozän des Nordkaukasus stammt Oligobalistes robustus, ein Drückerfisch. Die wichtigste Fundstätte ist die norditalienische Monte-Bolca-Formation, die im Eozän aus Ablagerungen der Tethys entstand. Sie ermöglichte die Beschreibung zahlreicher Arten fossiler Kugelfischartiger, darunter Spinacanthus imperialis aus der Stammlinie der Drückerfischartigen (Balistoidea), der Dreistachler Protacanthodes ombonii, Eolactoria sorbinii und Proaracana dubia (Aracanidae), Eoplectus bloti und Zignoichthys oblongus aus der Stammlinie der Kugelfischartigen (Tetraodontoidea), der Kugelfisch Tetraodon pygmaeus und der Igelfisch Diodon tenuispinus. Die Gattungen Aluteres und Monacanthus, zu der auch heute lebende Feilenfische gehören, sind aus dem Pliozän von Fiume Marecchia in Nordost-Italien überliefert.

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Fossil von Protobalistium imperiale

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Unterordnung Balistoidei

  • Drückerfische (Balistidae)

  • Feilenfische (Monacanthidae)

Drückerfische (Balistidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Balistoidei
Familie: Drückerfische (Balistidae)

Die Drückerfische (Balistidae) sind eine Familie der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes). Sie bewohnen tropische und subtropische Bereiche des Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozeans, vor allem Korallenriffe. Nur wenige Arten leben pelagisch im offenen Ozean. Der Graue Drückerfisch (Balistes capriscus) kommt auch im Mittelmeer vor und ist als einziger Drückerfisch Irrgast in der Nordsee.

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Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus)

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Eine Gruppe Rotzahn-Drücker­fische beim Planktonfang

Merkmale:
Drückerfische werden 16 Zentimeter bis einen Meter lang und haben einen kräftigen, hochgebauten und seitlich abgeflachten Körper. Häufig sind sie leuchtend gefärbt und auffallend gemustert. Ihr Körper ist von einer dicken Haut und kleinen, sich nicht überlappenden Schuppen bedeckt. Die Schuppen tragen häufig kleine Stacheln. Drückerfische haben immer nur 18 Wirbel. Die spatel-, sichel- oder lyraförmige Schwanzflosse hat zwölf Flossenstrahlen. Der Kopf mit den hochliegenden und weit zurückliegenden Augen, die sie unabhängig voneinander bewegen können, nimmt einen sehr großen Teil – bis zu einem Drittel – der Körperlänge ein. Durch die Größe des Suspensoriums sind Hyomandibel und Quadratum unüblich weit auseinandergerückt, durch das sehr große Präoperculum aber dennoch fest verbunden. Zweck dieser auffallenden Konstruktion ist der Schutz der Augen bei der Nahrungsbeschaffung. Das Maul selbst ist sehr klein, jedoch mit kräftigen, meißelähnlichen Zähnen ausgestattet. Im Oberkiefer sitzen normalerweise auf jedem Prämaxillare vier Zähne in der ersten und drei Zähne in der zweiten Reihe, also insgesamt 14 Zähne. Drückerfische schwimmen vor allem durch undulierende („flappende“) Bewegungen ihrer symmetrisch einander gegenüberstehenden weichstrahligen zweiten Rückenflosse und der Afterflosse. Auffallend ist ihre oft schräge Schwimmlage. Die Schwanzflosse fungiert als Seitenruder und wird nur bei höheren Geschwindigkeiten für den Vortrieb eingesetzt 

Der Drückermechanismus:
Die hartstrahlige, erste Rückenflosse hat drei Flossenstrahlen, der dritte kann sehr klein sein oder fehlen. Der erste und längste Flossenstrahl bildet mit dem zweiten Flossenstrahl den Drückermechanismus, dem die Fische ihren deutschen Namen verdanken. Der erste Flossenstachel kann aufgestellt und durch den zweiten fixiert werden, indem dieser in eine V-förmige Rinne auf der Rückseite des ersten einschnappt. So lässt sich der erste Flossenstrahl erst wieder niederlegen, wenn der zweite durch Muskelzug nach hinten umgelegt wird. Ist auch der dritte Flossenstrahl vorhanden, so muss dieser vor dem zweiten umgelegt werden. Gemeinsam mit den verwachsenen Bauchflossen – die nur mehr einen gesägten, kräftigen und aus zusammengewachsenen Strahlen bestehenden Flossenstachel repräsentieren, der mit dem Becken durch ein Gelenk und eine flexible Haut verbunden ist – können sich die Fische in Spalten der Korallen- und Felsenriffe festklemmen und sind so nur schwer von Fressfeinden zu erbeuten. In dieser Stellung schlafen die Tiere auch. Sie benutzen meist den gleichen Schlafplatz und wechseln ihn nur mit wachsender Körpergröße. Beim Schwimmen werden die Hartstrahlen in eine Furche am Rücken zurückgelegt und sind dann nicht sichtbar. Denselben Drückermechanismus besitzen auch die nah verwandten Feilenfische.

Ehe der Drückermechanismus bekannt war, nannte man die Balistiden wegen des großen, dicken Rückenstachels Hornfische – zumal das „Horn“ ja nahe dem Kopf liegt („Horn“ und „Hirn“ sind gleichen Ursprungs – beide gehören zum Kopf).

 

Laute:
Drückerfische gehören zu den Fischen, die in der Lage sind, deutlich vernehmbare Laute zu erzeugen. Sie können mit den Zähnen knirschen, Partien des Schultergürtels an der Schwimmblase reiben und so trommelnde Geräusche erzeugen. Klappen sie ihren ersten Rückenflossenstrahl auf und nieder und lassen den zweiten ein- und ausschnappen, so hört man ein lautes Knacken.
 

Lebensweise und Ernährung:
Drückerfische leben vor allem in Bodennähe und solitär, Rhinecanthus-Arten bilden in ihrer Jugend Schwärme, der Rotzahn-Drückerfisch und der Indische Drückerfisch bilden tagsüber lockere Gruppen. Die solitären Arten sind revierbildend. Ihre Individuendichte in geeigneten Lebensräumen ist oft sehr hoch.

Drückerfische ernähren sich vor allem von hartschaligen Wirbellosen, wie Krebstieren, Weichtieren, Stachelhäutern, aber auch Korallen, Schwämme, Seescheiden, kleine Fische, Zooplankton, Algen und Seegras werden von einigen Arten verzehrt. Bei ihrer Suche nach Beutetieren können sie mit ihrem Maul Steine oder Korallen anheben oder einen Wasserstrahl erzeugen, der ihre Nahrung am Meeresboden freilegt (daher die engen Kiemenöffnungen). Seeigel werden von einigen Drückerfischarten mit einem Wasserstrahl umgedreht, so dass sie mit ihrer verwundbaren Seite oben liegen.
 

Fortpflanzung und Revierverhalten:
Drückerfische zeigen nur wenig Geschlechtsunterschiede, meistens sind die Männchen größer und etwas intensiver gefärbt. Oft haben die Weibchen kleine Territorien innerhalb eines größeren einem Männchen gehörenden Reviers. Ihre Eier legen die meisten bodenbewohnenden Arten in großen trichterförmigen Gruben ab, die sie durch Anblasen mit einem Wasserstrahl in den Sandboden graben. Gelaicht wird in der Dämmerung, oft einen Tag vor Neumond. Das Gelege besteht aus winzigen, in einer scheibenförmigen Masse an den Untergrund gehefteten Eier und wird vom Weibchen befächelt, bewacht und sehr aggressiv verteidigt. Einen Gegner warnen sie vor einem Angriff durch einen Kopfstand. Anschließend schwimmen sie mit großer Geschwindigkeit auf den Kontrahenten zu und drehen im letzten Augenblick ab. Kommt der Gegner immer noch näher, rammen oder beißen sie ihn beim nächsten Angriff. Gelege bewachende Riesen-Drückerfische greifen Taucher an, sobald sie sich auf weniger als zehn Meter nähern. Bei der Revierverteidigung trommeln sie.

Äußere Systematik:
Drückerfische gehören zu den Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) und bilden zusammen mit ihrer Schwestergruppe, den Feilenfischen (Balistidae), die Unterordnung Balistoidei. In älteren Publikationen werden die Feilenfische oft noch als Unterfamilie Monacanthinae zu den Drückerfischen gezählt.

Gattungen und Arten:

Es gibt 12 Gattungen und 43 Arten in der Familie der Drückerfische.

​☛ Liste der Gattungen und Arten auf Wikipedia

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Orangestreifen-Drückerfisch
(Balistapus undulatus) (c) Francois Libert

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Grauer Drückerfisch (Balistes capriscus)
(c) Falk Viczian Solarboot-Projekte gGmbH

Balistes punctatus (c) Rino Blaupunkt-Drückerfisch.jpg

Blaupunkt-Drückerfisch (Balistes punctatus)
(c) Rino

Balistoides conspicillum (c) mattdowse Leopard-Drückerfisch.jpg

Leopard-Drückerfisch (Balistoides conspicillum)
(c) mattdowse

Balistoides conspicillum (c) pincetczy Leopard-Drückerfisc.jpg

Leopard-Drückerfisch (Balistoides conspicillum)(c) pincetczy 

Balistoides viridescens (c) afguemas Grüner Riesendrückerfisch.jpg

Grüner Riesendrückerfisch
(Balistoides viridescens) (c) afguemas

Balistoides viridescens (c) Luis P. B. Grüner Riesendrückerfisch.jpg

Riesendrückerfisch (Balistoides viridescens)
(c) Luis P. B. Grüner

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Indischer Drückerfisch (Melichthys indicus)
(c) Mark Rosenstein

Melichthys vidua (c) Francois Libert Witwen-Drückerfisch.jpg

Witwen-Drückerfisch (Melichthys vidua)
(c) Francois Libert

Odonus niger (c) Nick Hobgood Rotzahn-Drückerfisch.jpg

Rotzahn-Drückerfisch (Odonus niger)
(c) Nick Hobgood

Pseudobalistes flavimarginatus (c) Raphael Forns Gelbsaum-Drückerfisch.jpg

Gelbsaum-Drückerfisch (Pseudobalistes flavimarginatus) (c) Raphael Forns

Pseudobalistes fuscus (c) Francois Libert Blaustreifen-Drückerfisch.jpg

Blaustreifen-Drückerfisch
(Pseudobalistes fuscus) (c) Francois Libert

Rhinecanthus aculeatus (c) Francois Libert Picasso-Drückerfisch.jpg

Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus)
(c) Francois Libert

Rhinecanthus rectangulus (c) Michal Diamant-Picassodrückerfisch.jpg

Diamant-Picassodrückerfisch
(Rhinecanthus rectangulus) (c) Michal

Sufflamen bursa (c) Mark Rosenstein Bumerang-Drückerfisch.jpg

Bumerang-Drückerfisch (Sufflamen bursa)
(c) Mark Rosenstein

Aquarien-Haltung von Drückerfischen:

Drückerfische sind große und aktive Schwimmer, daher ist ein geräumiges Aquarium mit viel Platz zum Schwimmen und Revierbildung unerlässlich.
Ein Aquarium mit vielen Versteckmöglichkeiten und einem dicken Sandboden für Laichgruben ist empfehlenswert. 
Drückerfische sind gefräßig und fressen eine Vielzahl von Nahrung, einschließlich Krill, Mysis, Garnelen, Krabben, Muscheln, kleinen Fischen, Tintenfischen und Schnecken, sowie algenbasierte Futtermittel. Einige Drückerfische gehen auch an Korallen, was zu beachten ist. Aufgrund ihrer Fressgewohnheiten produzieren Drückerfische viel Ausscheidungen, daher ist eine gute Wasserreinigung und -filtration wichtig. 
Drückerfische können mit anderen Fischen vergesellschaftet werden, aber es ist wichtig, dass diese nicht zu klein sind und nicht als Beute betrachtet werden. Drückerfische können territorial sein und andere Fische oder Lebewesen im Aquarium angreifen, daher ist es wichtig, sie gut zu beobachten und gegebenenfalls zu trennen. 
Die Haltung von Drückerfischen ist nicht für Anfänger geeignet und erfordert viel Erfahrung im Umgang mit Meerwasseraquarien. 

Spezielle Hinweise zu einigen Drückerfischarten:

  • Leopard-Drückerfisch
    (Balistoides conspicillum): 
     
    Für die Haltung dieser Art ist ein sehr großes Aquarium (mindestens 3500 Liter) erforderlich. Beim Einsetzen in das Aquarium ist die Art recht heikel, wenn einmal eingewöhnt, gut zu halten. Drückerfische haben sehr kräftige Kiefer, womit sie auch harte Schalen knacken können. Vorsicht: Drückerfische fressen auch Seeigel. Sie blasen sie erst mit einem kräftigen Wasserstrahl um und fressen sie dann von der ungeschützten Seite her auf. Die meisten Drückerfische sind recht aggressiv gegen Artgenossen, aber auch gegenüber anderen Fischen. Bisweilen springen Drückerfische, vor allem frisch eingesetzte Tiere, wenn sie sich erschrecken. Auf eine entsprechende Abdeckung ist also zu achten.
    Der Leopard-Drückerfisch ist im Indischen und Pazifischen Ozean beheimatet. Seine Größe beträgt bis zu 50 Zentimeter. Der mit hellem Orange umrahmte Mund und die großen hellen Flecken an der unteren Körperhälfte bilden einen auffälligen Kontrast zu der dunkleren oberen Körperhälfte. Schwanz- und Rückenflosse sind grün gezeichnet. Er kann wie alle Vertreter der Drückerfische den ersten Rückenstachel durch den zweiten Stachel in einer aufrechten Position fixieren. Der Leopard-Drückerfisch lebt überwiegend als Einzelgänger.

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Balistoides conspicillum (c) D. Torres-Pulliza

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Balistoides conspicillum
(c) Jane Kempler & Andrew Goldby Freelance

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Balistoides conspicillum (c) Sylvain Le Bris

  • Rotzahn-Drückerfisch
    (Odonus niger):  
    Für die Haltung dieser Art ist ein sehr großes Aquarium (mindestens 3500 Liter) erforderlich. Rotzahn-Drücker sind wesentlich friedlicher als andere Arten aus ihrer Familie. Sie können deshalb durchaus in einem sehr großen Meerwasseraquarium gehalten werden. Sie gehen auch nicht an Stein- und Weichkorallen.
    Der Rotzahn-Drückerfisch, auch Blauer Drückerfisch genannt, ist im Roten Meer und im Indopazifik von der Küste Ostafrikas bis Südafrika, Japan, Neukaledonien bis zu den Marquesas und den Gesellschaftsinseln beheimatet. Er kommt in Tiefen von 3 bis 35 Metern vor und lebt in lockeren Schwärmen über Korallenriffen in Lagunen und an Außenriffen. Vertreter der Art werden 50 Zentimeter lang. Rotzahn-Drückerfische ernähren sich von Zooplankton, das sie meist im freien Wasser, einige Meter über dem Grund, erbeuten. Daneben fressen sie benthische Wirbellose, wie Schwämme, Mollusken und Krebse.

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Odonus niger (c) Frank Krasovec

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Odonus niger (c) Francois Libert

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Odonus niger (c) Tsu Soo Tan

  • ​Blaustreifen-Drückerfisch
    (Pseudobalistes fuscus): 

    Nur für erfahrene Halter geeignet, mit einem empfohlenen Aquarium von mindestens 3500 Litern. Die Art stammt kommt vom roten Meer bis zum Indopazifik vor. Die Nahrung des Blaustreifen-Drückers besteht aus Mysis, Plankton, aber auch Seeigeln, Garnelen und Krabben. Die Tiere erreichen eine Größe von 35 bis 50 cm.

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Pseudobalistes fuscus (juvenil)
(c) Jean-Paul Cassez

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Pseudobalistes fuscus (c) Pauline Fey

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Pseudobalistes fuscus (c) moseranna

  • Picasso-Drückerfisch
    (Rhinecanthus aculeatus): 

    Der Picasso-Drücker ist ebenfalls kein Anfängertier und benötigt ein Aquarium von mindestens 2000 Litern.​ Als Aquarienfisch ist er vor allem wegen seiner Aggressivität für Anfänger kaum geeignet.
    Die Art lebt im Roten Meer, im Indopazifik von den Küsten Ost- und Südafrikas bis nach Japan, Hawaii, der Lord-Howe-Insel und Tuamotu und im östlichen Atlantik vom Senegal bis Südafrika. Er bevorzugt flache Lagunen mit Korallenbewuchs, Sand- und Geröllzonen und Korallenriffe. Die Fische kommen vor allem in sehr flachen Zonen bis zu einer Tiefe von 5 Metern vor. Sie leben einzeln oder paarweise und sind territorial. Gelegentlich werden sie aber auch in großen Gruppen angetroffen.
    Brutpflegende Picasso-Drückerfische verteidigen ihren Laich äußerst aggressiv und greifen auch Taucher und Schwimmer an. Sie können, wenn sie sich gestört fühlen, schwirrende Geräusche von sich geben.
    Die 30 Zentimeter lang werdenden Fische ernähren sich von verschiedenen bodenbewohnenden Wirbellosen, wie Würmer, Weichtiere, Seeigel, Krebse, aber auch Algen, Foraminiferen und Detritus.

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Rhinecanthus aculeatus (c) Francois Libert

Rhinecanthus aculeatus (c) kaeliswift

Rhinecanthus aculeatus (c) juliesarna

  • Bauchfleck-Drückerfisch
    (Rhinecanthus verrucosus):
    Für die Haltung des Bauchfleckdrückers wird ein Meerwasseraquarium von mindestens 1500 Litern Fassungsvermögen benötigt. Die Art stammt aus dem Indopazifik. Die Nahrung des Bauchfleckdrückers besteht aus Mysis, Plankton, aber auch Seeigeln, Garnelen und Krabben. Die Tiere erreichen eine Größe von 20 bis 23 cm.

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Rhinecanthus verrucosus (c) Ivan Samra

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Rhinecanthus verrucosus 
(c) Pauline Walsh Jacobson

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Rhinecanthus verrucosus (c) uwkwaj

  • Blaukehl-Drückerfisch
    (Xanthichthys auromarginatus):
    Kein Anfängertier, benötigt ein Aquarium von mindestens 1800 Litern. Der Blaukehl-Drücker lebt im westlichen Indopazifik von Ostafrika bis Hawaii, nördlich bis zu den Ryūkyū-Inseln und südlich bis zu den Kokosinseln und Neukaledonien. Er lebt in kleinen Gruppen in den oberen Bereichen von strömungsreichen, steilen Außenriffen mit einer reichen Wirbellosenfauna, meist oberhalb einer Tiefe von 20 Metern. Blaukehl-Drückerfische ernähren sich, wie alle Angehörigen der Gattung Xanthichthys, von Zooplankton, vor allem von Copepoden. Der Blaukehl-Drückerfisch hat einen ovalen, grünlichen, bläulichen bzw. grauen Körper. Die Fische werden 20 bis 22 Zentimeter lang.

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Xanthichthys auromarginatus (c) Francois Libert

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Xanthichthys auromarginatus 
(c) Wayne and Pam Osborn

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Xanthichthys auromarginatus (c) David R

  • Sargasso-Drückerfisch
    (
    Xanthichthys ringens):
    Lebt in kleinen Gruppen und kann gut mit anderen Fischen vergesellschaftet werden. Die Art kommt im westlichen Atlantik von der Küste von North Carolina über die Bermudas und die Kleinen Antillen bis an die Küste Brasiliens an Außenriffen, in Tiefen von 30 bis 100 Metern vor. Jungfische leben unter treibenden Sargassum-Tangen. Drei Wangenstreifen vom Maul zu den Kiemenöffnungen und zahlreiche dunkle Punkte, sind das Kennzeichen des bis zu 25 Zentimeter langen Fisches. Wie alle Arten der Gattung Xanthichthys hat der Sargasso-Drückerfisch ein vorspringendes Kinn. Er ernährt sich hauptsächlich von Krustentieren und Seeigeln.

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Xanthichthys ringens (c) Frank Krasovec

Xanthichthys ringens (c) Frank Krasovec

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Xanthichthys ringens (c) Robin White

Feilenfische (Monacanthidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Balistoidei
Familie: Feilenfische (Monacanthidae)

Die Feilenfische (Monacanthidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) und umfassen über 100 Arten in etwa 26 Gattungen.

Die meisten Arten bewohnen vorwiegend Korallenriffe der tropischen Meere. Andere Arten, wie solche der Gattungen Paramonacanthus, Thamnaconus und Stephanolepis, leben in Seegraswiesen und Felsriffen. Einige Arten leben auch in subtropischen und gemäßigten Meeren.

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Chaetodermis penicilligerus (c) Ian Banks

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Meuschenia freycineti (c) Erik Schlögl

Merkmale:
Feilenfische haben wie die Drückerfische, mit denen sie nahe verwandt sind, einen Rückenstachel-Mechanismus (der den ersten Stachel durch den zweiten kürzeren aufrecht fixiert) „geerbt“ – aber meist ist der zweite schon zu schwach oder er fehlt ganz, und mit dem Ventralstachel verhält es sich ähnlich: Die Fische verspreizen sich nicht in Spalten u. ä. Auch ihre Zähne (im Oberkiefer vorne je drei statt vier) sind nicht so kräftig gebaut wie bei den Drückerfischen. Durch ihre Körperfarbe und das Muster können sie sich der Umgebung anpassen und entgehen dadurch den Blicken ihrer Feinde. Der Mimikry-Feilenfisch (Paraluteres prionurus) ahmt Körperfarbe und Körperform des giftigen Sattel-Spitzkopfkugelfisches (Canthigaster valentini) nach.

Der kleinste Vertreter ist Rudarius minutus mit bis zu fünf Zentimetern Länge, der größte der Schrift-Feilenfisch (Aluterus scriptus) mit einer Länge von bis zu 1,10 Metern.

Alle haben ein kleines endständiges Maul und fressen Krebse, Würmer, kleine Fische und Algen. Die beiden Arten der Gattung Oxymonacanthus fressen ausschließlich Polypen von Steinkorallen der Gattung Acropora.
 

Fortpflanzung:
Die Fortpflanzung wurde bisher erst bei wenigen Feilenfischarten beobachtet. Die meisten Arten laichen auf den Boden ab. Der Laich wird in vielen Fällen von einem oder beiden Geschlechtern bewacht. Beim Seegras-Feilenfisch, dessen Nachzucht 2007 erstmals im Aquarium gelang, bewacht nur das Weibchen das Gelege und verjagt auch das Männchen. Die monogamen Palettenstachler (Oxymonacanthus) laichen in Algenbüschel und kümmern sich dann nicht mehr um das Gelege.

Aquarienhaltung:
In der Meerwasseraquaristik gilt die Haltung von Feilenfischen als risikoreich, da sie eine Vielzahl von wirbellosen Tieren fressen. Einige kleine Feilenfischarten, vor allem der als Vertilger der ungeliebten Glasrosen und Feueranemonen begehrte Seegras-Feilenfisch und einige Pervagor-Arten sind aber im Korallenriffaquarium haltbar. Voraussetzung ist eine Beckenmindestgröße von 300 bis 500 Litern. Angriffe auf Korallen kommen nur vor, wenn die Tiere zu wenig oder falsch gefüttert werden. Alle für das Meerwasseraquarium angebotenen Feilenfische sind Wildfänge.

Systematik:
Feilenfische gehören zu den Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) und bilden zusammen mit ihrer Schwestergruppe, den Drückerfischen (Balistidae), die Unterordnung Balistoidei. In älteren Publikationen werden sie oft noch als Unterfamilie Monacanthinae zu den Drückerfischen gestellt.

Gattungen und Arten:

Es gibt etwa 26 Gattungen und über 100 Arten. Damit sind die Feilenfische nach den Kugelfischen die zweitartenreichste Familie der Kugelfischverwandten.

​☛ Liste der Gattungen und Arten auf Wikipedia

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Aluterus schoepfii (c) Christine Loew

Anacanthus barbatus (c) J. Martin Crossley.jpeg

Anacanthus barbatus (c) J. Martin Crossley

Brachaluteres jacksonianus (c) stephencoutts.jpg

Brachaluteres jacksonianus (c) stephencoutts

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Brachaluteres taylori (c) Ian Banks

Chaetodermis penicilligerus (c) Ian Banks.jpeg

Chaetodermis penicilligerus (c) Ian Banks

Colurodontis paxmani (c) Glen Whisson.jpg

Colurodontis paxmani (c) Glen Whisson

Eubalichthys mosaicus (c) mattdowse.jpg

Eubalichthys mosaicus (c) mattdowse

Meuschenia freycineti (c) David Spencer Muirhead.jpeg

Meuschenia freycineti (c) David Spencer Muirhead

Meuschenia freycineti (c) Harry Rosenthal.jpeg

Meuschenia freycineti (c) Harry Rosenthal

Monacanthus ciliatus (c) Squidpastry.jpeg

Monacanthus ciliatus (c) Squidpastry

Pervagor alternans (c) David Harasti.jpg

Pervagor alternans (c) David Harasti

Scobinichthys granulatus (c) Peter.jpeg

Scobinichthys granulatus (c) Peter

Tang-Feilenfisch
Acreichthys tomentosus

Der Seegras- oder Tang-Feilenfisch lebt im tropischen Indopazifik von der Küste Ostafrikas bis Fidschi, nördlich bis zu den Ryūkyū-Inseln und südlich bis New South Wales und Tonga.

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Acreichthys tomentosus (c) Nigel Marsh

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Acreichthys tomentosus (c) Andy

Merkmale:
Er wird 10 bis 12 Zentimeter lang und hat eine relativ hohe, rhombische Körperform. Die Farbe ist grau oder bräunlich mit großen dunklen Flecken. Die Fische können ihre Farbe bei Bedarf ändern und die Flecken auch verschwinden lassen. Gestresste oder kranke Tiere werden grün. Der erste Rückenflossenstachel steht isoliert, ist stark vergrößert und gesägt. Männchen haben auf der Schwanzwurzel eine klettverschlussartige Zone drüsiger Hautanhänge, sowie eine Einbuchtung zwischen Bauch- und Afterflosse

Lebensweise:
Seegras-Feilenfische leben vor allem in Seegraswiesen und zwischen Algenbeständen in der Nähe von Korallenriffen, aber auch in geschützten Lagunenriffen in Tiefen von einem bis 25 Metern. Normalerweise sind sie Einzelgänger, seltener leben sie paarweise. Sie ernähren sich unter anderem von Flohkrebsen, Vielborstern und Mollusken.
 

Fortpflanzung:
Durch eine 2008 beschriebene Erstzucht im Aquarium ist die Fortpflanzung des Seegras-Feilenfisches bekannt. Die Fische laichen auf offenem Sandboden, das Weibchen übernimmt die Brutpflege. Die Eier werden ständig mit den Brustflossen befächelt, um Frischwasser zuzuführen und Eindringlinge in das Brutterritorium, auch das Männchen, werden vertrieben. Die Larven schlüpfen schon nach drei Tagen und sind dann etwa 2,7 mm lang. Sie entwickeln sich sehr schnell. Ab dem 10. Tag beginnt die Metamorphose zum Jungfisch, nach 4 Monaten sind sie schon 4 cm lang.
 

Aquaristik:
Der Seegras-Feilenfisch wird wegen seiner für Meerwasseraquarianer angenehmen Eigenschaft, die als schädlich empfundenen Glasrosen und Feueranemonen zu fressen, als Aquarienfisch importiert. Die Bereitschaft, kleine Seeanemonen zu fressen, ist jedoch individuell verschieden und die Fische können auch Riesenmuscheln, Röhrenwürmer, großpolypige Steinkorallen oder bestimmte Weichkorallen fressen. Kleinpolypige Steinkorallen scheinen vor ihnen sicher zu sein.

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Acreichthys tomentosus (c) Francois Libert

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Acreichthys tomentosus (c) Blogie Robillo

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Acreichthys tomentosus (c) Easy Divers Bali

Schrift-Feilenfisch
Aluterus scriptus

Der Schrift-Feilenfisch ist mit einer maximalen Gesamtlänge von 1,10 Metern der größte Feilenfisch. Er lebt weltweit in allen tropischen und subtropischen Meeren, sowohl im Atlantik, als auch im Indopazifik.

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Aluterus scriptus (c) momaz

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Aluterus scriptus (c) sea-kangaroo

Merkmale:
Der Schrift-Feilenfisch ist ein länglicher, seitlich stark abgeflachter Feilenfisch, der gewöhnlich eine Gesamtlänge von 55 cm erreicht. Seine Schnauze ist dorsal und ventral im Profil konkav, das Maul leicht oberständig, der Unterkiefer vorstehend. Die Schwanzflosse (Caudale) ist lang und abgerundet.

Lebensraum und Lebensweise:
Der Schrift-Feilenfisch lebt in Lagunen und Außenriffen, gelegentlich hält er sich unter schwimmenden Objekten auf. Jungtiere können lange Zeit mit schwimmenden Seetanginseln im offenen Ozean leben und dabei deutlich an Größe zulegen. Adulte Tiere halten sich eher an tiefen Riff- und Küstenabhängen in Tiefen von etwa 20 m auf. Die Nahrung besteht aus Algen, Seegras, Hydrozoen, Gorgonien, Kolonien bildenden Anemonen und Manteltieren. Außerdem frisst er giftige Schwämme und verschiedene Nesseltiere, Nahrung, die andere Fische meiden. Schrift-Feilenfische leben im Allgemeinen als Einzelgänger.
 

Nutzung:
In einigen Teilen seines Verbreitungsgebietes wird der Schrift-Feilenfisch befischt, durch seine Nahrung kann er allerdings giftig sein. Selten wird er für die Aquaristik gehandelt.

Weißflecken-Feilenfisch
Cantherhines macrocerus

Der Weißflecken-Feilenfisch lebt im tropischen Westatlantik von den Bermudas, den Bahamas und der Küste Floridas bis zur Küste Brasiliens und in der Karibik.

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Cantherhines macrocerus (c) claudianicolow

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Cantherhines macrocerus (c) Brandon Postal

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Cantherhines macrocerus (c) Jean-Paul Cassez

Merkmale und Lebensweise:

Die Fische haben die typische rautenförmige Gestalt der Feilenfische. Ihre Färbung ist variabel. Junge Tiere und Weibchen sind schwärzlich, mit verschwommenen weißen Flecken übersät. Die hintere Körperhälfte kann mehr oder weniger gelblich oder ockerfarben sein. Weibliche Fische werden oft hellgrau. Männchen sind meist auffallend rotbraun oder orange gefärbt. Sie haben kein Fleckenmuster.

Die 40 Zentimeter lang werdenden Tiere leben meist paarweise.

Weißflecken-Feilenfische fressen Algen, Schwämme, Korallenpolypen und andere bodenbewohnende Wirbellose.

Schmuckfeilenfisch
Chaetodermis penicilligerus

Der Schmuckfeilenfisch lebt im Meer um den Malaiischen Archipel, vor Malaysia, nördlich bis vor den Küsten des südlichen Japan und südlich bis zum Great Barrier Reef in Australien. Er bevorzugt Lagunen mit reichlichem Algenbewuchs und Seegraswiesen in Tiefen von 3 bis 25 Metern. Die Fische schwimmen nur langsam, leben als Einzelgänger oder paarweise. Schmuckfeilenfische ernähren sich von Korallenpolypen, kleinen Wirbellosen und von Algen.

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Chaetodermis penicilligerus (c) Pauline Walsh Jacobson

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Chaetodermis penicilligerus (c) Glen Whisson

Merkmale:
Schmuckfeilenfische werden 30 Zentimeter lang und haben einen sehr hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper, der von allerlei verzweigter Hautanhängsel bedeckt ist. Dadurch werden die Körperkonturen aufgelöst (Somatolyse). Der Kopf ist groß, das Maul endständig. Die Grundfärbung ist sandfarben oder grau; schmale schwarze Längslinien und vereinzelte Zonen mit kleinen blauen Punkten bedecken die Flanken.

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Chaetodermis penicilligerus (c) J. Martin Crossley

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Chaetodermis penicilligerus (c) Gean

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Chaetodermis penicilligerus (c) J. Martin Crossley

Palettenstachler
Oxymonacanthus

Die Palettenstachler, auch Paletten-Einstachler oder Harlekin-Feilenfische genannt, sind eine sehr bunte Gattung der Feilenfische. Sie sind extreme Nahrungsspezialisten und ernähren sich ausschließlich von den Polypen der Steinkorallen-Gattung Acropora.


Arten:

Oxymonacanthus halli, der ausschließlich im Roten Meer lebt und 7 Zentimeter lang wird und Oxymonacanthus longirostris, der im Indopazifik von Ostafrika bis nach Japan und Tonga lebt und 12 Zentimeter lang wird. Junge Tiere leben in kleinen Gruppen, erwachsene Tiere paarweise zusammen.


Aquarienhaltung:
Palettenstachler werden im Fachhandel manchmal für die Haltung in Meerwasseraquarien angeboten. Da ihre Nahrungsansprüche aber nicht erfüllt werden können, verhungern sie nach kurzer Zeit.

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Oxymonacanthus halli (c) sandra_bracun

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Oxymonacanthus longirostris (c) Alan Sutton

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Oxymonacanthus longirostris (c) Ewout Knoester

Mimikry-Feilenfisch
Paraluteres prionurus

Der Mimikry-Feilenfisch, auch Schwarzsattel-Feilenfisch genannt, ist ein maximal zehn Zentimeter lang werdender Vertreter der Feilenfische (Monacanthidae), der in Gestalt und Farbe den giftigen Sattel-Spitzkopfkugelfisch (Canthigaster valentini) nachahmt.

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Paraluteres prionurus (c) Mark Rosenstein Mimikry-Feilenfisch.jpg

Paraluteres prionurus (c) Luke Foster

Auf dem Bild: Oben: Paraluteres prionurus; unten: Canthigaster valentini 
(c) Mark Rosenstein 

Verbreitung:
Er lebt in Korallenriffen des Indopazifik von der Küste Ostafrikas bis Südafrika, Japan, dem Great Barrier Reef und Neukaledonien in Tiefen von 1 bis 25 Metern.
 

Mimikry:
Der Mimikry-Feilenfisch hat, um dem Sattel-Spitzkopfkugelfisch zu ähneln, eine für Feilenfische untypische breite Gestalt, ist viel bunter als die meisten anderen Feilenfische, wechselt seine Färbung nicht und hält den für die Familie charakteristischen starken ersten Rückenflossenstachel meist in einer Hautfalte verborgen. Der an sich harmlose Feilenfisch profitiert von der Giftigkeit seines Vorbildes, der von Raubfischen gemieden wird. Er ist relativ selten, auf hundert Kugelfische kommen höchstens fünf Feilenfische, und hält sich meist allein in der Nähe von Sattel-Spitzkopfkugelfischen auf. Die Nachahmung eines ungenießbaren Tieres durch harmlose Tiere zur Täuschung von Feinden wird als Bates’sches Mimikry bezeichnet.

Eine weitere weitgehend unbekannte Art der Gattung, Paraluteres arqat, ahmt den Augenfleck-Spitzkopfkugelfisch (Canthigaster solandri) nach.

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Paraluteres prionurus (c) John Sear

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Paraluteres prionurus (c) uwkwaj

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Paraluteres prionurus (c) juliam5252

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Unterordnung Moloidei

  • Familie Mondfische (Molidae)

Mondfische (Molidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Moloidei
Familie: Mondfische (Molidae)

Die Mondfische (Molidae), auch Klumpfische genannt, sind eine Familie in der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes). Es sind fünf Arten bekannt, die drei Gattungen zugeordnet werden.

Mondfische kommen in den gemäßigten und tropischen Zonen im Atlantischen, Pazifischen und Indischen Ozean vor.

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Mondfisch (Mola Mola) vor Nusa Lembongan, Bali

Mola alexandrini, rechts im Bild ein Taucher
Foto: Erik van der Goot

Merkmale:
Mondfische werden bis 3,5 Meter lang und die größten Arten können ein Gewicht von über zwei Tonnen erreichen. Sie haben eine seitlich abgeflachte, scheibenförmige oder ovale Gestalt. Mondfische sind oberseits grau, an den Seiten silbrig braungrau und unten hell gefärbt. Ihre Haut ist ledrig und dick und enthält kleine Schuppen, die sich an den Basalplatten berühren und von einem knorpeligen Gewebe überlagert werden. Auf dieses Erscheinungsbild (groß, rundlich, grau, mit rauer Oberfläche) nimmt der wissenschaftliche Name des Mondfischs (Mola mola) Bezug: Lateinisch mola bedeutet „Mühlstein“.

Rücken- und Afterflosse stehen sich symmetrisch gegenüber und dienen als kräftige Hauptantriebsorgane, sie sind kurz, aber hoch, ohne Flossenstrahlen und werden von Knorpelplatten gestützt. Ein Schwanzstiel und eine eigentliche Schwanzflosse fehlen. Stattdessen wird der hinten stumpf abschließende Körper von einer aus Elementen der Rücken- und Afterflosse geformten ledrigen Pseudocaudale gesäumt. Die Brustflossen sind klein. Bauchflossen fehlen, ebenso ein Seitenlinienorgan.

Eine Schwimmblase und Otolithen sind nicht vorhanden. Für den Auftrieb sorgt das stark verknorpelte Skelett. Die Anzahl der Wirbel beträgt 16 bis 18. Die Kiemen sitzen auf knorpeligen Bögen, die Kiemenöffnungen sind klein und liegen direkt vor dem Ansatz der Brustflossen. Im Herzen haben Mondfische zwischen dem Vorhof (Atrium) und der Herzkammer (Ventrikel) vier Klappen. Auf jeder Seite des Kopfes haben sie zwei winzige äußere Nasenöffnungen. Das Maul ist klein und endständig und ähnelt einem Schildkrötenschnabel. In den Kiefern sitzen nur je zwei zusammengewachsene Zähne.

Die Larven und Jungfische sind stachelig.
 

Lebensweise:
Mondfische leben weit von den Küsten entfernt im offenen Meer (Pelagial) in einer Tiefe von bis zu 400 Metern. Sie sind langsame Schwimmer und ernähren sich vor allem von Quallen, daneben auch von Plankton, Algen, Krebstieren und Fischen. Die größte Art, Mola mola kann bis zu 300 Millionen Eier abgeben.

Innere Systematik
Innerhalb der Familie sind fünf Arten bekannt, die den drei Gattungen Masturus, Mola und Ranzania zugeordnet werden.

 

  • Spitzschwanz-Mondfisch (Masturus lanceolatus)
    auch Sonnenfisch genannt
    Verbreitung: Möglicherweise weltweit in tropischen und gemäßigten Meeren.

  • Mola alexandrini
    Verbreitung: Möglicherweise weltweit in tropischen und gemäßigten Meeren.

  • Mondfisch (Mola mola)
    Verbreitung: Weltweit in tropischen und gemäßigten Meeren.

  • Mola tecta
    Verbreitung: Gemäßigte Meeresgebiete der südlichen Erdhalbkugel.
    2024 gab es einen Fund am Strand von Gearhart, Oregon, USA.

  • Schlanker Sonnenfisch (Ranzania laevis)
    Verbreitung: Im westlichen und östlichen Atlantik und im östlichen Pazifik.

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Masturus lanceolatus (c) Jamey Tippens

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Mola alexandrini (c) Simon Pierce

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Mola alexandrini (c) elsa Freschet

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Mola alexandrini (c) Jasmin O'Brien

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Mola mola (c) Natalia Figueroa

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Skelett von Mola mola
Naturhistorisches Museum Wien

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Mola mola (c) joe_cutler

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Mola mola (c) Dennis Rabeling

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Ranzania laevis (c) Ralph Foster

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Unterordnung Ostracioidei

  • Familie Aracanidae

  • Kofferfische (Ostraciidae)

Aracanidae

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Ostracioidei

Familie: Aracanidae

Die Aracanidae sind eine Familie der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes). Sie wurden als ursprünglicher angesehen als die Kofferfische (Ostraciidae) und werden auch als Urkofferfische oder wegen der prächtigen Farbzeichnung einiger Arten als Schmuck-Kofferfische bezeichnet.

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Schmuck-Kofferfisch (Aracana ornata)

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Gruppe von Aracana aurita (c) Glen Gitsham

Merkmale:
Die Fische haben allgemein eine hochrückigere Gestalt als die Arten der Kofferfische. Ihr Panzer schließt die Basis der Rücken- und Afterflosse nicht mit ein. Auf ihrer Bauchseite haben sie meist eine mehr oder weniger deutlich entwickelte, mittige Kante, die den Kofferfischen fehlt. Ihre Schwanzflosse hat elf primäre Flossenstrahlen. Sie werden 11 bis 33 Zentimeter lang.


Verbreitung:
Die meisten Arten der Aracanidae leben in den Meeren um das südliche Australien in Tiefen bis 200 Metern. Weiter kommen einige Arten bei Tasmanien, Neuseeland, Neu-Kaledonien, den Salomon-Inseln, bei Japan und im ostchinesischen Meer, bei den Malediven, im westlichen Indischen Ozean am Maskarenenrücken zwischen Mauritius und den Seychellen, bei Mosambik und Südafrika vor.

Stammesgeschichte:
Die Aracanidae sind mit den Gattungen Plectocretacius aus der oberen Kreide des Libanon und mit Eolactoria und Proaracana aus dem mittleren Eozän von Monte Bolca fossil überliefert.

Arten:

Es gibt mindestens 13 Arten in sechs Gattungen.

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Fossil von Eolactoria sorbinii

  • Gattung Anoplocapros

    • Anoplocapros amygdaloides

    • Anoplocapros inermis

    • Anoplocapros lenticularis 

  • Gattung Aracana

    • Aracana aurita

    • Schmuck-Kofferfisch
      (Aracana ornata)

  • Gattung Caprichthys

    • Caprichthys gymnura

  • Gattung Capropygia

    • Capropygia unistriata 

  • Gattung Polyplacapros

    • Polyplacapros tyleri

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Anoplocapros amygdaloides (c) J. Martin Crossley

Anoplocapros amygdaloides (c) J. Martin Crossley.jpg

Anoplocapros amygdaloides (c) J. Martin Crossley

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Anoplocapros inermis (c) Lucy Smiechura

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Anoplocapros inermis
(c) Marine Explorer (Dr John Turnbull)

Anoplocapros lenticularis (c) J. Martin Crossley.jpeg

Anoplocapros lenticularis (c) J. Martin Crossley

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Aracana aurita (c) henrycarrick

Aracana ornata (c) Christopher Mark.jpg

Aracana ornata (c) Christopher Mark

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Aracana ornata (c) Helen Crawford

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Caprichthys gymnura (c) Harvey Rae

Kofferfische (Ostraciidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Ostracioidei

Familie: Kofferfische (Ostraciidae)

Die Kofferfische (Ostraciidae) sind eine Familie kantig aussehender Fische aus der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes). 

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(c) Pauline Walsh Jacobson2.jpg

Langhorn-Kofferfisch (Lactoria cornuta)
(c) Francois Libert

Horn-Kofferfisch (A. quadricornis)
(c) Pauline Walsh Jacobson

Merkmale:
Der Körper der Kofferfische ist von einem festen, zu einem eckigen Gehäuse verschmolzenen Schutzpanzer aus sechseckigen Knochenplatten umgeben, der nur für Mund, Augen, Kiemen, Flossen und Anus offen ist. Ihr Panzer schließt die Basis der Rücken- und Afterflosse mit ein. Dies ist bei den verwandten Aracanidae nicht so. Auch fehlt den Kofferfischen die für die Aracanidae typische Bauchkante. Die Oberfläche des Panzers kann glatt, aber auch rau sein. Manche Arten wie der Kuhfisch (Lactoria cornuta) tragen dornenartige Hörner auf der Stirn und nach hinten gerichtete Stacheln am Bauch. Da der Panzer auch mit dem Kiemendeckel verwachsen ist, ist eine Atemwasserbewegung über die Bewegung des Kiemendeckels nicht mehr möglich. Stattdessen übernimmt der flexible Mundboden diese Funktion. Bauchflossen und Beckenknochen fehlen, ebenso die Rippen. Rücken- und Afterflosse haben keine Flossenstacheln, sondern nur 9 bis 13 Weichstrahlen bei beiden Flossen. Die Schwanzflosse hat zehn primäre Flossenstrahlen. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 18 Stück. Das Maul ist nicht vorstülpbar. In jedem Kiefer tragen sie zehn zu Zahnplatten verwachsene Zähne. Kofferfische sind meist sehr bunt und haben ein Muster, das die Struktur des Knochenpanzers wiedergibt. Bei vielen Arten sind die Geschlechter unterschiedlich gefärbt.

Zusätzlich zum Panzer schützen sich die Fische durch Pahutoxin, früher Ostracitoxin genannt, einem Nervengift, das im Stress, bei Gefahr oder beim Tod der Tiere abgesondert wird. Im begrenzten Raum von Aquarien werden alle Fische, auch die Kofferfische selbst, bei Freisetzung dieses Giftes getötet.
 

Lebensweise:
Kofferfische leben als Einzelgänger oder paarweise in Korallenriffen, Algen- und Tangfeldern oder Seegraswiesen. Sie ernähren sich von Wirbellosen, wie Würmern, Manteltieren oder Schwämmen, Algen und Seegras. Im Sand verborgene Beute wird durch „Anpusten“ mit einem Wasserstrahl freigelegt. Ihre Schwimmweise ist ostraciiform, das heißt, dass die wellenförmige Bewegung von Rücken- und Afterflosse für den Vortrieb sorgen, die Brustflossen und die Schwanzflosse der Steuerung dienen und letztere nur bei der Flucht als Antriebsorgan benutzt werden. So schwimmen sie zwar langsam, sind aber sehr beweglich und können sich auf der Stelle drehen.
 

Fortpflanzung:
Männliche Kofferfische sind territorial und leben mit drei bis vier Weibchen und einigen jungen Männchen in einem Revier, das 500 m² groß sein kann. Sie balzen und laichen in der Dämmerung an einer erhöhten Stelle (Rendezvousfelsen genannt) des Reviers. Dann steigen sie zur Wasseroberfläche auf und geben ihre Gameten ab. Eine Brutpflege findet nicht statt, die Eier sind pelagisch und werden von der Strömung davongetragen. Die nach ein bis zwei Tagen schlüpfenden Larven treiben zunächst ebenfalls mit den Meeresströmungen, zum Teil mit dem Bauch nach oben. Bei manchen Arten gehen sie aber schon nach fünf Tagen als kleine Jungfische zum bodennahen Leben der ausgewachsenen Tiere über. Da auch schon größere Larven- und Jungfischphasen im Plankton gefunden wurden, nimmt man an, dass sie ihre pelagische Phase verlängern können, wenn sie keinen geeigneten Lebensraum finden.

 

Aquaristik:
Im Fachhandel werden oft winzige, nur 2 bis 4 Zentimeter große Kofferfische angeboten, die vom Menschen als niedlich empfunden werden und zum Kauf verleiten sollen. Der potentielle Käufer sollte allerdings wissen, dass die Tiere mindestens 30 Zentimeter lang werden, Krebstiere, Weichtiere und Stachelhäuter fressen und nach einiger Zeit mit ihren starken Kiefern auch Stein- und Weichkorallen zerstören. Bei Stress oder im Fall ihres Todes stoßen sie ihr Hautgift aus, wodurch der gesamte übrige Fischbestand getötet wird.
 

Systematik
Bei den Kofferfischen wurden zwei Unterfamilien unterschieden, die als ursprünglich geltenden Aracaninae, die in den Gewässern des Westpazifischen Ozeans in Tiefen bis etwa 200 Meter vorkommen, und die Ostraciinae, die flache, gemäßigte und tropische Meere in Tiefen bis etwa 50 Meter oft bei Korallenriffen bewohnen. Heute werden die Aracanidae jedoch als eigenständige Familie betrachtet und die Familie der Kofferfische umfasst nur noch die Gattungen und Arten der ehemaligen Unterfamilie Ostraciinae.

Gattungen und Arten:

​☛ Liste der Gattungen und Arten auf Wikipedia

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Bienenwaben-Kofferfisch
(Acanthostracion polygonius) (c) Brice C

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Acanthostracion polygonius
( c) Jane Kempler & Andrew Goldby Freelance

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Horn-Kofferfisch (Acanthostracion quadricornis)
(c) Pauline Walsh Jacobson

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Horn-Kofferfisch (Acanthostracion quadricornis)(c) Pauline Walsh Jacobson

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Schwarzpunkt-Kofferfisch
(Lactophrys bicaudalis) (c) Brice C

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Schwarzpunkt-Kofferfisch
(Lactophrys bicaudalis) (c) Jay Brasher

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Perlen-Kofferfisch (Lactophrys triqueter)
(c) Dan Schofield 

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Langhorn-Kofferfisch (Lactoria cornuta
(c) afguemas

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Rückendorn-Kofferfisch (Lactoria fornasini)
(c) John Sear

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Gelbbrauner Kofferfisch (Ostracion cubicus)
juvenil (c) Rebecca Lloyd

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Gelbbrauner Kofferfisch (Ostracion cubicus)

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Gelbbrauner Kofferfisch (Ostracion cubicus)

(c) Francois Libert

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Weißpunkt-Kofferfisch (Ostracion meleagris)

(c) Francois Libert

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Weißpunkt-Kofferfisch (Ostracion meleagris)

(c) Glen Whisson

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Nashorn-Kofferfisch (Ostracion rhinorhynchos)

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Mauritius Kofferfisch (Ostracion trachys)

(c) Francois Libert 

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Pyramiden-Kofferfisch (Tetrosomus gibbosus)

(c) Luis P. B.

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Pyramiden-Kofferfisch (Tetrosomus gibbosus)

(c) uwkwaj

Kuh-Kofferfisch
Lactoria cornuta

Der Kuhfisch, auch Langhornkofferfisch oder (Gehörnter) Kuhkofferfisch, gehört zur Familie der Kofferfische.

Der Körper des Kuhfisches ist wie der anderer Kofferfische durch einen Knochenpanzer geschützt. Nur bei Augen, Maul, Kiemen, After und Flossen ist dieser nicht vorhanden. Kofferfische haben keinen Kiemendeckel, sie können nur durch das Heben und Senken des Mundhöhlenbodens die nötige Wasserzirkulation erreichen.

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Paraluteres prionurus (c) Susanne Spindler

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Paraluteres prionurus (c) Anna Kaidel

Kofferfische verfügen über ein starkes Hautgift (Pahutoxin). Dieses wird bei Gefahr ins Wasser abgegeben. Das Gift kann in kürzester Zeit andere Fische töten.

Die Brustflossen werden wie kleine Propeller benutzt, die Schwanzflosse wird jedoch nur bei der Flucht eingesetzt. Das macht den Kuhfisch zu einem sehr schnellen und wendigen Schwimmer.

Der Kuhfisch kann bis zu 45 Zentimeter lang werden. Er bewohnt im Indo-Pazifik den gesamten Bereich von Ostafrika und dem Roten Meer bis nach Indonesien, Japan, Südkorea und Französisch-Polynesien. Der Kuhfisch ernährt sich von kleinen wirbellosen Tieren, die er im Sand sucht und durch „Blasen“ findet. Er wird dabei oft von einem oder mehreren Lippfischen begleitet, die nur darauf warten, dass er Nahrung für sie freilegt.

Aquaristik:
Im Fachhandel werden oft winzige, nur zwei bis drei Zentimeter große Kuhfische angeboten, die vom Menschen als niedlich empfunden werden und diesen zum Kauf verleiten sollen. Der potentielle Käufer sollte allerdings wissen, dass die Tiere mindestens 30 Zentimeter lang werden und allerlei wirbellose Aquarieninsassen fressen können. Beim Tod oder einer Verletzung des Kuhfischs kann es passieren, dass das Gift Pahutoxin abgesondert wird, das im schlimmsten Fall alle anderen Aquarienfische töten kann. Bei artgerechter Haltung und entsprechender Pflege kann der Kuhfisch jedoch ein ausdauernder Aquarienbewohner sein.

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Kuh-Kofferfisch in einem Aquarium des Naturhistorischen Museums Wien

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Lactoria cornuta 
(Aquarium Finisterrae, Galizien, Spanien)

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Paraluteres prionurus (c) Tsu Soo Tan

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Unterordnung Tetraodontoidei

  • Igelfische (Diodontidae)

  • Kugelfische (Tetraodontidae)

Igelfische (Diodontidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Tetraodontoidei

Familie: Igelfische (Diodontidae)

Die Igelfische (Diodontidae) sind eine Familie in der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) mit rund 20 Arten.

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Gelbflecken-Igelfisch (Cyclichthys spilostylus)

Kurzstachel-Igelfisch (Cyclichthys orbicularis)

(c) Pauline Walsh Jacobson

Lebensraum:
Igelfische leben vor den Küsten in flachen subtropischen und tropischen Meeren. Dort bewohnen sie die Korallenriffe. Einige Arten kommen auch im offenen Meer vor, wobei sie sich manchmal in großen Gruppen ansammeln. Beim Schwimmen bewegen sie sich langsam fort.
 

Beschreibung:
Igelfische verfügen wie die Kugelfische über Stacheln am Körper, die jedoch wesentlich größer und kräftiger sind. Diese liegen bei der Gattung Diodon am Körper eng an, bei der Gattung Chilomycterus stehen sie fest vom Körper ab. Die Stacheln entstanden aus Knochenplatten. Bei Gefahr pumpen sie sich mit Wasser auf, sodass sich die Stacheln aufrichten. In dieser Abwehrhaltung sind sie nur von wenigen großen Fischen verschlingbar. Bei Menschen kann es zu schweren Entzündungen führen, wenn sie durch die Stacheln verletzt werden.

Im Ober- und Unterkiefer befinden sich Zahnplatten, die in der Mitte des Ober- und Unterkiefers miteinander verwachsen sind. Igelfische ernähren sich vorwiegend von kleinen Schalentieren, die sie geschickt durch kräftiges „Pusten“ in den Meeresgrund freilegen. Mit den Zahnplatten und einer äußerst kräftigen Kiefermuskulatur knacken sie die Schalen auf, um den genießbaren Inhalt zu verspeisen.

 

Gefährdung:
Igelfische sind sehr gefährdet, da sie für touristische Zwecke in großer Zahl gefangen werden. Die toten Tiere werden im aufgeblasenen Zustand präpariert und verkauft. Mit diesem Erwerb verdienen viele einheimische Fischer in den Touristenländern mehr Geld als mit der Fischerei.
 

Gattungen und Arten:

​☛ Liste der Gattungen und Arten auf Wikipedia

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Allomycterus pilatus (c) Jean Roger

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Kurzstachel-Igelfisch (Cyclichthys orbicularis)

(c) Pauline Walsh Jacobson

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Zügel-Igelfisch (Chilomycterus antennatus)

(c) Neil DeMaster

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Kurzstachel-Igelfisch (Cyclichthys orbicularis)

(c) Pauline Walsh Jacobson

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Grauer Igelfisch (Chilomycterus reticulatus)

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Kurzstachel-Igelfisch (Cyclichthys orbicularis)

(c) Pauline Walsh Jacobson

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Gelbflecken-Igelfisch (Cyclichthys spilostylus)
(c) Ingo Rogalla

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Gelbflecken-Igelfisch (Cyclichthys spilostylus)

(c) Luis P. B.

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Braunflecken-Igelfisch (Diodon holocanthus)

(c) Sara Lovotti

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Gepunkteter Igelfisch (Diodon hystrix)

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Gepunkteter Igelfisch (Diodon hystrix)

(c) Frank Krasovec

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Langstachel-Igelfisch (Diodon nicthemerus)

(c) Sascha Schulz

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Langstachel-Igelfisch (Diodon nicthemerus)

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Mimikry-Igelfisch (Lophodiodon calori)
(c) Ewout Knoester

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Mimikry-Igelfisch (Lophodiodon calori)

(c) Ewout Knoester

Braunflecken-Igelfisch
Diodon holocanthus

Der Braunflecken-Igelfisch kommt circumtropisch sowohl im Indopazifik als auch im tropischen und subtropischen Atlantik vor. Im Westatlantik reicht sein Verbreitungsgebiet von Kanada über die Bermudas bis an die Küste Brasiliens. Im östlichen Atlantik findet man ihn zwischen 30° nördlicher Breite und 23° südlicher Breite und an der Küste Südafrikas. Außerdem kommt er im südlichen Roten Meer und im Indischen Ozean bei Madagaskar, Mauritius und Réunion vor. Im Pazifik lebt er vom südlichen Japan bis zur Lord-Howe-Insel und bis nach Hawaii, an der Pazifikküste Amerikas vom südlichen Kalifornien bis nach Kolumbien und bei den Osterinseln.

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Diodon holocanthus (c) terence zahner

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Diodon holocanthus (c) Dan Schofield

Merkmale:
Braunflecken-Igelfische werden einen halben Meter lang. Vom ähnlichen Masken-Igelfisch (Diodon liturosus) unterscheiden sie sich durch braune Querbänder und vier schwarze Flecken auf dem Rücken. Das erste Querband zieht sich über die Stirn von einem Auge zum anderen. Bei der atlantischen Population sind die Flecken nicht sehr deutlich ausgebildet. Sie haben stattdessen eine große Anzahl schwarzer Tupfen. Bei den pelagischen Jungfischen tragen auch die Flossen Flecken, die der Alten sind fleckenlos. Ihre langen, scharfen Stacheln tragen sie für gewöhnlich nach rückwärts umgelegt. Erst wenn sie sich aufblasen, richten sich die Stacheln auf. Die Stacheln haben dreiteilige Wurzeln. Zwischen der Schnauze und dem Beginn der Rückenflosse haben sie 14 bis 16 Stacheln. Die Zähne in Ober- und Unterkiefer sind ohne sichtbaren Übergang zusammengewachsen.

Lebensweise:
Braunflecken-Igelfische sind nachtaktiv und leben einzelgängerisch über Küstenriffen, Felsböden oder weichen Böden in sehr flachem Wasser bis in 15 Meter Tiefe. Jungfische bis zu einer Länge von sechs bis neun Zentimetern leben pelagisch oder halten sich unter treibenden Sargassum-Tangen auf und bilden auch kleine Gruppen. Braunflecken-Igelfische ernähren sich von hartschaligen, wirbellosen Tieren, wie Schnecken, Muscheln, Seeigeln, Krabben und Einsiedlerkrebsen. Sie sind schlechte Schwimmer.

Aquarienhaltung:
Die Haltung von Igelfischen im Aquarium erfordert spezielle Bedingungen und ist daher nur für erfahrene Meerwasseraquarianer geeignet. Sie werden oft sehr groß, bis zu 50 cm, und benötigen große Aquarien ab 1500 Litern. Igelfische sind bekannt für ihren Appetit auf hartschalige Wirbellose und können auch größere Fische und Wirbellose jagen. Daher ist eine sorgfältige Auswahl von Mitbewohnern im Aquarium wichtig. 

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Diodon holocanthus (c) Logan Crees

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Diodon holocanthus (c) terence zahner

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Diodon holocanthus (c) Jason Headley

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Diodon holocanthus (c) Álvaro San José Elizundia

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Diodon holocanthus (c) mleithead

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Diodon holocanthus (c) David Novo

Kugelfische (Tetraodontidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Tetraodontoidei

Familie: Kugelfische (Tetraodontidae)

Die Familie der Kugelfische (Tetraodontidae) gehört zur Unterordnung der Kugelfischähnlichen (Tetraodontoidei) in der Ordnung der Kugelfischartigen (Tetraodontiformes). Zu den Kugelfischen gehören etwa 200 Arten. Ihre Körperlänge variiert zwischen 2 Zentimetern beim Zwerg- oder Erbsenkugelfisch (Carinotetraodon travancoricus) und 120 Zentimetern beim Riesenkugelfisch (Arothron stellatus).

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Schwarzflecken-Kugelfisch (Arothron nigropunctatus)

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Grüner Flusskugelfisch (Dichotomyctere fluviatilis)

Erscheinungsbild:
Die Körperform von Kugelfischen weicht stark von der typischen Fischgestalt ab. Kugelfische haben eine rundliche, gedrungene Gestalt. Kopf und Augen sind stark ausgebildet. Der schnabelähnliche Beißapparat besteht aus zu Zahnleisten verwachsenen Zähnen, wobei je zwei Zahnleisten oben und unten stehen. Hierauf bezieht sich auch die wissenschaftliche Namensgebung dieser Familie hochentwickelter Knochenfische: Tetraodontidae = Vierzähner. Ihre lederartige, widerstandsfähige Haut ist nackt, die Schuppen sind zu kurzen Stacheln reduziert.

Der Antrieb erfolgt überwiegend durch die Brustflossen. Rückenflosse und Afterflosse schwirren nur zur Unterstützung mit. Schwanzstiel und Schwanzflosse dienen als Steuerruder. Dadurch ist der Kugelfisch zwar recht langsam, aber äußerst wendig. Er kann sowohl vorwärts als auch rückwärts schwimmen sowie aufwärts und abwärts steigen. Eine Besonderheit der Kugelfische ist, dass sie keine Bauchflossen besitzen.

Kugelfische können sich bei Gefahr aufpumpen. Hierzu pressen sie mit ihrer kräftigen Muskulatur ruckweise Wasser aus der Mundhöhle in eine bauchseitige, sackartige Erweiterung des Magens. Dies soll auf Angreifer abschreckend wirken. Starke Ringmuskeln am Mageneingang verhindern das Rückfließen des Wassers. Die Stacheln, die sonst eng am Körper anliegen, stehen nun nach außen und fungieren als Widerhaken. Dadurch und durch die enorme Volumenvergrößerung ist es einem Raubtier fast unmöglich, den Kugelfisch zu verschlingen. Jacques Cousteau berichtet, dass sich Kugelfische im Rachen großer Raubfische (Haie) noch aufblasen, so dass sie feststecken und der Räuber erstickt. Werden Kugelfische durch Menschen gezielt zum Aufblasen provoziert, ist dies mit großem Stress für die Fische verbunden – es fällt ihnen schwer, das aufgenommene Wasser wieder auszustoßen. Außerhalb des Wassers pumpen sie Luft in den Magensack, ersticken so aber bald.

Der grüne Kugelfisch verfügt über das kleinste bekannte Erbgut aller Wirbeltiere mit 340 Millionen Basenpaaren und 21 Chromosomen.

Verbreitung:
Kugelfische kommen weltweit in einem Gürtel von ca. 47 Grad nördlicher bis 47 Grad südlicher Breite in den Küstenregionen tropischer und warmer Meere vor, zumeist über Korallenbänken oder Seegraswiesen. Manche Arten leben in Amazonien, im tropischen Afrika, im östlichen Indien und in Südostasien auch in Süß- und Brackwasser.
 

Fortpflanzung:
Kugelfische werden bis zu 10 Jahre alt und erreichen im Alter von 5 Jahren die Geschlechtsreife. Geschlechtsreife Tiere sind oftmals zuerst männlich, können ihr Geschlecht jedoch im Laufe des Lebenszyklus wechseln und zu weiblichen Tieren werden (Konsekutive Zwitter).
Einige Kugelfischarten bauen Nester. Beispielsweise bauen männliche Braune Kugelfische in der Natur oft burgartige Nester aus Sand, Steinen und Muschelteilen, um Weibchen anzulocken. Die Weibchen inspizieren diese Nester und wählen dann das Männchen mit dem für sie attraktivsten Nest aus. Viele Kugelfischarten legen ihre Eier einfach in feinen Pflanzen, Moos oder anderen geeigneten Substraten ab, ohne vorher ein Nest zu bauen. Bei Kugelfischen, die keine Nester bauen, kann das Paarungsverhalten darin bestehen, dass sich mehrere Männchen an ein Weibchen drängen, um es zur Eiablage zu bewegen. 


Verhalten gegenüber Menschen:
Kugelfische sind eher scheu und gehen Tauchern und Schnorchlern in der Regel aus dem Weg. Versucht der Mensch den Fisch zu fangen, so beißt dieser mit seinem kräftigen Gebiss. Der Biss eines großen Kugelfisches kann beim Menschen zu schweren Verletzungen bis zum Verlust eines Fingers führen.

Giftstoff Tetrodotoxin:
Tetrodotoxin (TTX) verdankt seinen Namen der Familie der Kugelfische (Tetraodontidae) und wurde erstmals 1950 aus den Ovarien eines Kugelfisches isoliert. Außer bei Kugelfischen ist es auch bei Kugelfischartigen, Blaugeringelten Kraken und einigen Molchen (z. B. den Westamerikanische Wassermolchen), Stummelfußfröschen, sowie manchen Schnecken, Krebsen und Seesternen zu finden. Der Giftstoff kann 1.200 Mal potenter als Cyanid sein und reichert sich beim Kugelfisch im Laufe des Lebens in verschiedenen Körperteilen in unterschiedlicher Intensität an. In den Eierstöcken weiblicher Kugelfische ist die Giftkonzentration am höchsten. Die Haut und die Leber erreichten bei beiden Geschlechtern ähnliche Werte und bei einigen Arten ist das Gift auch im Muskelfleisch enthalten.

Das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales warnt bei wild gefangenen Kugelfischen generell vor dem Verzehr von Eierstöcken, Leber und Gedärmen, die als sehr giftig bis tödlich gelten. Tetrodotoxin ist eines der stärksten bekannten nicht proteinartigen Gifte: Die letale Dosis beträgt nur etwa 10 µg/kg Körpergewicht. Es wirkt nur auf die Körpernerven, nicht auf das Gehirn – die Opfer werden vollständig gelähmt und können sich weder bewegen noch sprechen.
Der Schutz durch die Bildung von Tetrodotoxin ist im Tierreich weit verbreitet. Beispielsweise findet man diesen Schutzmechanismus auch bei den Blaugeringelten Kraken und verschiedenen Amphibien wie dem Rauhäutigen Gelbbauchmolch. 

Aquarienhaltung:
Einige Kugelfische können als Aquarienfische im Süß-, Brack- oder Meerwasseraquarium gehalten werden. Im Süßwasseraquarium können sie zur biologischen Bekämpfung von Schnecken eingesetzt werden. Als relativ unproblematisch gelten der Zwerg-Kugelfisch (Carinotetraodon travancoricus) und der Assel-Kugelfisch (Chelichthys asellus), die allerdings gelegentlich, z. B. im Gerangel um Futter, nach den Flossen anderer Fische schnappen. Im Meerwasseraquarium sieht man manchmal Arten der Gattung Canthigaster oder Arothron. Generell sind Kugelfische im Aquarium nicht einfach zu vergesellschaften und werden daher oft im Artaquarium oder in Einzelhaltung gehalten.

Verwendung als Speisefisch:
Gerichte aus Kugelfisch, zubereitet Fugu genannt, gelten in der japanischen Küche sowie in Korea und China trotz ihres Giftes als Delikatesse. Da es dennoch immer wieder zu Todesfällen kommt, dürfen nur Köche mit einer speziellen Ausbildung Fugu zubereiten und ihren Gästen servieren.

Forschungsobjekt in der Genetik

 

Gattungen und Arten:

Es gibt über 25 Gattungen mit etwa 200 Arten. Die Einteilung in die Unterfamilien Rundkopf- und Spitzkopfkugelfische wird hier nicht vorgenommen, da die Rundkopfkugelfische kein Monophylum (geschlossene Abstammungsgemeinschaft) sind.

​☛ Liste der Gattungen und Arten auf Wikipedia

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Blaupunkt-Kugelfisch (Arothron caeruleopunctatus) (c) Bernard DUPONT 

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Maskenkugelfisch (Arothron diadematus)
von Andrew Deacon

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Maskenkugelfisch (Arothron diadematus)

(c) Frank Krasovec

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Weißflecken-Kugelfisch (Arothron hispidus)

(c) Frank Krasovec 

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Ungefleckter Kugelfisch (Arothron immaculatus

(c) aspearton 

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Landkarten-Kugelfisch (Arothron mappa)

(c) Dennis Rabeling

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Landkarten-Kugelfisch (Arothron mappa)

(c) Johan Bas

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Manila-Kugelfisch (Arothron manilensis)

(c) Pauline Fey 

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Perlhuhn-Kugelfisch (Arothron meleagris)
(c) Ana Santos

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Schwarzpunkt-Kugelfisch

(Arothron nigropunctatus) (c) Fred Dams

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Riesen-Kugelfisch (Arothron stellatus)
(c) Tim Karnasuta

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Riesen-Kugelfisch (Arothron stellatus)
(c) Francois Libert

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Augenfleck-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster solandri) (c) Francois Libert 

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Sattel-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster valentini) (c) momaz 

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Zwerg-Kugelfisch
(Carinotetraodon travancoricus) (c) divemonk

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Milchflecken-Kugelfisch
(Chelonodontops patoca) (c) Alexandra Hoschke 

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Assel-Kugelfisch (Colomesus asellus)

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Grüner Kugelfisch (Dichotomyctere nigroviridis)

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Feroxodon multistriatus (c) Alexandra Hoschke

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Marilyna darwinii (c) Kristin Anderson

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Polyspina piosae (c) Glen Whisson

Reicheltia halsteadi (c) John Sear 

Omegophora armilla (c) Glen Gitsham_edit

Omegophora armilla (c) Glen Gitsham

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Gelappter Kugelfisch (Sphoeroides lobatus)
(c) Ismael Orozco Salinas 

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Marmor-Kugelfisch (Sphoeroides marmoratus)
(c) João Pedro Silva 

Takifugu alboplumbeus (c) Suzu Sato_edit

Takifugu alboplumbeus (c) Suzu Sato

Takifugu flavipterus (c) Ryan Yue Wah Chan.jpeg

Takifugu flavipterus (c) Ryan Yue Wah Chan

Takifugu ocellatus (c) Tse Chung Yi_edit

Takifugu ocellatus (c) Tse Chung Yi

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Takifugu snyderi (c) Luis P. B.

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Krötenfisch (Tetractenos glaber) (c) Sascha Schulz

Torquigener altipinnis (c) lcolmer_edite

Torquigener altipinnis (c) lcolmer

Torquigener hicksi (c) Glen Whisson_edit

Torquigener hicksi (c) Glen Whisson

Torquigener pleurogramma (c) Glen Whisso

Torquigener pleurogramma (c) Glen Whisson

Perlhuhn-Kugelfisch
Arothron meleagris

Der Perlhuhn-Kugelfisch lebt in den Korallenriffen des Indopazifik. Sein Verbreitungsgebiet reicht von der Küste Ost- und Südafrikas bis nach Japan, der Osterinsel und Panama. Er lebt in flachen, korallenreichen Zonen, nicht tiefer als 25 Meter.

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Arothron meleagris (c) Billy Bensted-Smith

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Arothron meleagris (Gelbe Farbform)

Perlhuhn-Kugelfische werden 50 Zentimeter lang und verdanken ihren Namen den vielen weißen Punkten, die ihren schwarzen Körper überziehen. Es gibt auch eine gelbe, nicht gepunktete Farbform.

Vertreter dieser Art ernähren sich von Korallenpolypen, die sie fressen, indem sie die Spitzen astförmiger Korallen wie den Acroporen komplett abbeißen. Daneben frisst der Perlhuhn-Kugelfisch Schwämme, Moostierchen, Mollusken, Krebse, Seescheiden, Algen, Foraminiferen und Detritus.

Er ist beliebt als Bewohner öffentlicher Schau- und Zooaquarien, kann aber nicht mit wirbellosen Tieren vergesellschaftet werden.

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Arothron meleagris (c) Irene Domhoff 

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Arothron meleagris (c) Billy Bensted-Smith

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Arothron meleagris (Seltenes, zweifarbiges Exemplar) (c) Felipe Campos

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Gelber und Gepunkteter Perlhuhn-Kugelfisch

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Arothron meleagris (Weiß-graue Farbform)
 (c) Billy Bensted-Smith

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Mehrere Perlhuhn-Kugelfische (c) Alberto Alcalá

Spitzkopfkugelfische
(Canthigaster)

Die Spitzkopfkugelfische sind eine Gattung der Kugelfische (Tetraodontidae). Sie leben im flachen Wasser der tropischen Korallenriffe des Indopazifiks und ernähren sich von allerlei bodenbewohnenden und sessilen wirbellosen Tieren. Jeweils eine Art kommen auch im tropischen westlichen Atlantik (C. rostrata), bei den Inseln Makaronesiens (C. capistrata), bei St. Helena und Ascension (C. sanctaehelenae) und an der Küste Westafrikas (C. supramacula) vor.
 

Merkmale:
Spitzkopfkugelfische werden zwischen 5 und 31 Zentimetern lang. Ihr deutscher Name kommt von der lang und spitz ausgezogenen Schnauze. Ihr Körper ist im Unterschied zum drehrunden Querschnitte der übrigen Kugelfische, seitlich etwas abgeflacht (bei einigen Arten nur sehr wenig). Wie alle Kugelfische können sie sich bei Gefahr aufpumpen, indem eine kräftige Muskulatur ruckweise Wasser aus der Mundhöhle in eine bauchseitige, sackartige Erweiterung des Magens presst.

Spitzkopfkugelfische haben auf jeder Schnauzenseite nur eine einzelne äußere Nasenöffnung. Das Seitenlinienorgan ist unauffällig. Die kleinen Kiemenspalten enden unten auf der halben Höhe der Brustflossenbasis. Auf der Mittellinie der meist mit etlichen kleinen Stacheln bewehrten Bauchseite zeigen sie bei Erregung oder Missmut eine längslaufende, kielähnliche Falte.

Systematik:
Spitzkopfkugelfische wurden in älteren Veröffentlichungen als eigenständige Familie (Canthigasteridae) klassifiziert und im deutschen als Krugfische bezeichnet. Heute gelten sie als monogenerische Unterfamilie der Kugelfische. In einer neueren phylogenetischen Untersuchung auf Grundlage der Sequenzierung des gesamten Mitochondriengenoms zeigte sich aber, dass sie tief innerhalb der zweiten, als Rundkopfkugelfische bezeichneten zweiten Unterfamilie stehen und die Abgrenzung der Unterfamilien somit zumindest nicht molekulargenetisch gestützt werden kann.

Canthigaster-Arten:

Es sind 37 Arten von Spitzkopfkugelfischen bekannt.

​☛ Liste der Arten auf Wikipedia

Canthigaster amboinensis (c) Francois Li

Ambon-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster amboinensis) (c) Francois Libert

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Bennetts Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster bennetti) (c) John Sear

Canthigaster callisterna (c) Erik Schlögl Clown-Spitzkopfkugelfisch.jpg

Clown-Spitzkopfkugelfisch 
(Canthigaster callisterna) (c) Erik Schlögl

Canthigaster capistrata Makaronesischer Spitzkopfkugelfisch  (c) Sylvain Le Bris.jpeg

Makaronesischer Spitzkopfkugelfisch

(Canthigaster capistrata) (c) Sylvain Le Bris

Canthigaster epilampra (c) Franco Colnago Laternen-Spitzkopfkugelfisch.jpg

Laternen-Spitzkopfkugelfisch 
(Canthigaster epilampra) (c) Franco Colnago

Canthigaster jactator (c) Craig Fujii Ha

Hawaii-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster jactator) (c) Craig Fujii

Canthigaster janthinoptera (c) Francois Libert Netz-Spitzkopfkugelfisch.jpg

Netz-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster janthinoptera) (c) Francois Libert 

Canthigaster papua (c) mattdowse Papua-Spitzkopfkugelfisch.jpg

Papua-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster papua) (c) mattdowse 

Canthigaster punctatissima (c) Sylvain L

Gepunkteter Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster punctatissima) (c) Sylvain Le Bris 

Canthigaster pygmaea (c) Sylvain Le Bris

Zwerg-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster pygmaea) (c) Sylvain Le Bris

Canthigaster solandri (c) craigjhowe Aug

Augenfleck-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster solandri) (c) craigjhowe 

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Sattel-Spitzkopfkugelfisch
(Canthigaster valentini) (c) Andy

Sattel-Spitzkopfkugelfisch
Canthigaster valentini

Der Sattel-Spitzkopfkugelfisch lebt im Roten Meer und im Indopazifik von der Küste Ostafrikas bis Südafrika, Japan, Tuamotu und der Lord-Howe-Insel in Tiefen von 1 bis 55 Metern in Korallenriffen. Wie die meisten Arten seiner Gattung bleibt er mit einer Maximallänge von 10 Zentimeter recht klein. Er ernährt sich von Rot- und Grünalgen, sowie von kleinen Wirbellosen, wie kleine Stachelhäuter, Borstenwürmer, Weichtiere und Moostierchen.

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Canthigaster valentini (c) Francois Libert

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Sattel-Spitzkopfkugelfische (c) Dawn Goebbels

Fortpflanzung:
Sattel-Spitzkopfkugelfische leben in Haremsverbänden, in dem ein Männchen ein Großrevier mit einem bis sieben territorialen Weibchen kontrolliert. Sie laichen jeden Tag in den Morgenstunden mit einem anderen Weibchen des Harems ab. Als Laichsubstrat suchen die Weibchen ein Algenpolster aus. Männchen, die keinen Harem besitzen, versuchen in bestehende Harems einzudringen, um mit einem Weibchen abzulaichen. Bei einer Konfrontation mit dem Haremsbesitzer ahmen sie ein balzendes Weibchen nach, um einen Kampf zu vermeiden.


Schwärme:
Hin und wieder bilden die Fische kleine Schwärme mit bis zu 100 Tieren. Diesen Schwärmen schließen sich einzelne Exemplare des Schwarzsattel-Feilenfisch (Paraluteres prionurus) an. Dieser ahmt Körperfarbe und Körperform, besonders aber die Sattelflecken des Sattel-Spitzkopfkugelfisches nach (Mimikry), der wie alle Kugelfische eine giftige Haut und Organe hat. Die Feilenfische sind so vor Fressfeinden geschützt. Sie stellen nie mehr als 5 % des Schwarmes.


Aquaristik:
Der Sattel-Spitzkopfkugelfische ist als Pflegling im Korallenriffaquarium geeignet. Normalerweise gehen sie nicht an Korallen. Das Aquarium sollte mit Lebendgestein eingerichtet sein und schon eine längere Standzeit haben, damit sich eine vielfältige Fauna aus wirbellosen Kleinlebewesen ausbreiten konnte. Der Kugelfisch wird ständig auf der Suche nach Fressbarem sein und einen großen Teil seiner Nahrung im Aquarium finden.

Die größte Gefahr in der Gefangenschaft ist, dass sich die Zähne bei einer reinen Fütterung mit größerem, satt machendem Frostfutter nicht genug abwetzen. Dadurch können sie so stark wachsen, dass das Tier nicht mehr fressen kann und schließlich verhungert. Um das zu verhindern kann man kleines Frostfutter wie Cyclops füttern, das sich im Aquarium verteilt und auf der Steindekoration niedergeht. Die Fische lernen, dass sie immer auf den Steinen Nahrung finden und immer wieder an den Steinen nagen, so dass sich die Zähne ständig abnutzen. In einem mittelgroßen Aquarium kann man ein einzelnes Tier halten, in einem großen ein Paar.

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Canthigaster valentini, Männchen
(mit türkisfarbenen Streifen hinter dem Auge)
im Prague Sea Aquarium

Canthigaster valentini-Weibchen
(Schwarz hinter den Augen)
in einem privaten Korallenriffaquarium

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Canthigaster valentini (c) Damien Brouste

Carinotetraodon
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Carinotetraodon ist eine Gattung aus der Familie der Kugelfische (Tetraodontidae). Sie ist in Südostasien beheimatet. Alle Fische der Gattung sind Süßwasserkugelfische. Einige Arten werden als Zierfische in Aquarien gehalten.

Merkmale:
Die Kammkugelfische der Gattung Carinotetraodon weisen einen deutlichen Sexualdimorphismus und -dichromatismus auf. Die Männchen aller sechs bekannten Arten zeigen eine Zeichnung, anhand derer sie sich eindeutig von den Weibchen unterscheiden. Adulte Männchen besitzen eine Bauch- und Rückenfalte, die sie bei Bedrohung oder der Balz aufstellen können.

Die aufgestellte Hautfalte erinnert dabei an den aufgestellten Kamm eines Hahns, woraus sich der Name "Kammkugelfisch" ableitet. Aufgrund von Knochenuntersuchungen wurde Carinotetraodon travancoricus erst vor wenigen Jahren in die jetzige Gattung aufgenommen. Davor gehörte er zur Gattung Tetraodon.
 

Carinotetraodon-Arten:

  • Carinotetraodon borneensis

  • Carinotetraodon imitator

  • Carinotetraodon irrubesco

  • Kammkugelfisch
    (Carinotetraodon lorteti)

  • Carinotetraodon salivator

  • Zwerg-Kugelfisch
    (Carinotetraodon travancoricus)

Verbreitungskarte der Gattung Carinotetraodon

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Carinotetraodon irrubesco

Carinotetraodon lorteti (c) Павлик Лисицын.jpg

Carinotetraodon lorteti (c) Павлик Лисицын

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Zwerg-Kugelfisch
(Carinotetraodon travancoricus)

Zwerg-Kugelfisch
Carinotetraodon travancoricus

Der Zwerg-Kugelfisch, auch Indischer Zwergkugelfisch oder Erbsen-Kugelfisch genannt, ist eine auf dem Indischen Subkontinent beheimatete Art der Kugelfische. Wie alle Arten der Gattung Carinotetraodon, aber auch anderer Gattungen, wie Monotetre, Aurioglobus, Colomesus und die Art (Takifugu orbimaculatus) sind Zwerg-Kugelfische echte Süßwasserkugelfische.

Der Zwerg-Kugelfisch lebt vor allem in krautigen Tümpeln. Die Wassertemperaturen in seinem natürlichen Biotop schwanken von 25 °C bis über 33 °C. Der pH-Wert liegt im Bereich von 6,5 bis 7,0.

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Carinotetraodon travancoricus

Carinotetraodon_travancoricus_Seitenansi

Carinotetraodon travancoricus

Merkmale:
Carinotetraodon travancoricus ist nur schwer von seinem Verwandten Carinotetraodon imitator zu unterscheiden. Beide Arten zeigen die gleiche dunkle Zeichnung auf gelbem Untergrund. Insgesamt betrachtet ist jedoch die Zeichnung bei Carinotetraodon travancoricus dichter. Auffälligstes Merkmal ist eine dicke schwarze Linie auf Höhe des Seitenlinienorgans, die unterhalb der Rückenflosse beginnt und sich bis zur Schwanzflossenwurzel zieht. Bei Carinotetraodon imitator fehlt diese Linie komplett.
 

Vorkommen:
Das Vorkommen erstreckt sich auf Feuchtgebiete in Indien, Bangladesch und Sri Lanka. Als wissenschaftlich gesicherte Vorkommen gelten der Pamba, Vembanadsee, Meenachil, Cherthala, die Feuchtgebiete um Thrissur und der Chalakudy im Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens sowie die Sundarbans in Bangladesch.
 

Lebensweise:
Der mit 2 bis 3 cm sehr klein bleibende Kugelfisch ist im Gegensatz zu vielen anderen Kugelfischen nicht besonders aggressiv, kann aber charakterbedingt andere Artgenossen innerhalb eines Aquariums durchaus unterdrücken. Seine Nahrung besteht aus Kleintieren wie Mückenlarven und Schnecken.

Zwerg-Kugelfische ernähren sich unter anderem von Süßwasserschnecken. Fälschlicherweise werden Schnecken, insbesondere Blasenschnecken, für den Zwergkugelfisch von einigen Aquarianern als essentiell beschrieben, da dieser angeblich durch die Schale der Schnecke die sehr feinen Zähne abnutzen soll. Allerdings kann man gut beobachten, dass der Zwerg-Kugelfisch lediglich das Fleisch der Schnecke anvisiert und auch nur dieses verzehrt – die Schale bleibt stets unversehrt.

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Carinotetraodon travancoricus

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Carinotetraodon travancoricus

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Carinotetraodon travancoricus (c) Christopher

Assel-Kugelfisch
Colomesus asellus

Der Assel-Kugelfisch ist ein in Südamerika im Amazonasbecken, in West-Brasilien, im Rio Purus, in West-Guyana, Peru und Kolumbien beheimateter Süßwasserkugelfisch. Er lebt dort in Auenseen in Wassertiefen bis 60 cm. Bis zur Erstbeschreibung von Colomesus tocantinensis (2013) galt der Assel-Kugelfisch als einzige Süßwasserart der Kugelfische in Südamerika.

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Colomesus asellus (c) Anthony Giardenelli

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Colomesus asellus

Merkmale:
Der Assel-Kugelfisch erreicht eine Körperlänge von bis zu 12,8 cm. Auf der Unterseite des Schwanzstieles befindet sich ein deutlicher, großer schwarzer Fleck.

Von der Brackwasser- bzw. Meerwasserart Colomesus psittacus unterscheidet sich Colomesus asellus durch die Anzahl der dunklen Querbänder zwischen Auge und Schwanzstiel. Davon weist Colomesus psittacus sechs, Colomesus asellus jedoch nur fünf auf. Des Weiteren hat Colomesus psittacus 17 bis 19 und Colomesus asellus 13 bis 16 Strahlen in der Brustflosse. Nur bei Colomesus asellus befinden sich quer über das Kinn eine Reihe von Hautlappen, die bei Colomesus psittacus und Colomesus tocantinensis fehlen. Der dunkle Fleck auf der Unterseite des Schwanzstiels von Colomesus asellus kann bei Colomesus tocantinensis vorhanden sein oder fehlen.
 

Lebensraum:
Im Lago Camaleo, einem Auensee in der Nähe von Manaus (Brasilien) wurde von zwei Wissenschaftlerteams (Furch 1983, Soares 1986) der Lebensraum und die Ernährung von Colomesus asellus untersucht. Der See weist eine hohe Konzentration von Sauerstoff auf, die in der Trockenzeit, wenn der natürliche Zufluss unterbrochen ist, rapide sinkt. Während dieser Trockenperioden steigt die Salzkonzentration stark an. Colomesus asellus ist relativ häufig in den trüben und klaren Flüssen der Zentralamazonas-Region, aber nicht im Rio Negro zu finden. In freier Natur ist die Temperatur in seinem natürlichen Biotop selten unter 27 °C.
 

Ernährung:
Wie andere Kugelfische auch, hat Colomesus asellus vier Zahnplatten mit denen hartschalige Beute zerbissen werden kann. Allerdings ernährt sich die Art nach einer Studie zur Charakterisierung der Fischarten im oberen und mittleren Rio-Tocantins-Becken von Land- und Wasserinsekten, Fischen, Sedimenten, organische Stoffen und Algen. Eine weitere Studie wurde am Flussufer im oberen-mittleren Tocantins durchgeführt. Dort sind vielfältige Nahrungsressourcen verfügbar, die räumlich und saisonal variieren können. Trotz der abwechslungsreichen Ernährung konsumierten Jungtiere und adulte Exemplare sowohl in der Regen- als auch in der Trockenzeit hauptsächlich Eintagsfliegen Nymphen, was die Art als Insektenfresser charakterisiert. In einer Ernährungsstudie von Soares 1986, wurden im Magen untersuchter Tiere Algenaufwuchs, Insektenlarven, Mollusken, Garnelen sowie Flossenteile von Fischen gefunden.
 

Fortpflanzung:
Bei Colomesus asellus beginnt die Paarungszeit beim Einsetzen der Regenzeit und der damit verbundenen Überflutung. Sie verlassen dann die Seen und suchen zum Ablaichen den Amazonas auf. Vermutlich ist hier eine höhere Sauerstoffversorgung gewährleistet, während in den Auenseen die Eier im sauerstoffarmen Bodengrund versinken würden und die Larvenentwicklung somit gehemmt wäre. Colomesus asellus betreibt keine Brutpflege und gehört zu den Freilaichern. Die Art ist sehr produktiv, da es durch ihr Laichverhalten zu hohen Verlusten kommt. 

Aquaristik:
Er gilt im Gegensatz zu vielen anderen Kugelfischen als nicht besonders aggressiv und kann daher unter Umständen auch im Gesellschaftsbecken gehalten werden. Im adulten Stadium werden die Tiere jedoch Artgenossen gegenüber oft sehr ruppig. Flossenbeißereien sind daher nicht ganz auszuschließen. Erhält er in aquaristischer Haltung keine Schalentiere werden diese Zähne so lang, dass sie den Tieren das Maul verschließen, sodass sie schließlich verhungern. Fangaktion mit Netzen enden hier häufig mit dem Tod der Tiere, da sie über Wasser schneller ersticken als bei Fischen üblich. Fangglocken sind hier vorzuziehen. Colomesus asellus gilt als sehr sauerstoffempfindlich. Während ihrer Ruhephasen liegen die Tiere am Boden. Colomesus asellus besitzt einen extrem großen Schwimmtrieb und benutzt zur Fortbewegung im Gegensatz zu anderen Fischarten die Afterflosse, Rückenflosse und Brustflossen als Antriebsorgan.

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Colomesus asellus in einem Aquarium (c) Shane S

Grüner Kugelfisch
Dichotomyctere nigroviridis

Der Grüne Kugelfisch ist ein Vertreter der Kugelfische, der in küstennahen Süßgewässern und Brackwasserhabitaten von Sri Lanka bis Südostasien verbreitet ist.

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Dichotomyctere nigroviridis (c) FishWise Professional

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Dichotomyctere nigroviridis (c) Ivan Khh

Merkmale
Der Grüne Kugelfisch wird maximal 17 cm lang. Er hat die typische plumpe Gestalt aller Kugelfische. Kopf und Rumpf sind mit winzigen, dicht stehenden Stacheln bedeckt, die in seltenen Fällen auch ganz fehlen können und sich beim Aufblähen aufrichten. In Färbung und Zeichnung ist er recht variabel. Die Rücken und Seiten sind gelbgrün bis smaragdgrün und dicht mit großen, braunen bis schwarzen, runden Flecken bedeckt. Sie sind oft hell umrandet und können auf dem Rücken zu balkenartigen Strukturen verschmelzen. Der Bauch ist weiß, bei älteren Fischen grau oder gelblich und nur gelegentlich gefleckt. An den Nasenöffnungen befinden sich zwei gegabelte kurze Tentakel. Der Grüne Kugelfisch wird leicht mit Dichotomyctere fluviatilis verwechselt und wurde in älteren Aquaristikfachbüchern unter diesem Namen ebenfalls als Grüner Kugelfisch beschrieben. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Augenfarbe, die bei Dichotomyctere nigroviridis gelb und bei Dichotomyctere fluviatilis rot ist.


Lebensweise:
Grüne Kugelfische ernähren sich von Weich- und Krebstieren, anderen wirbellosen Tieren und pflanzlichem Material. Sie laichen im Brackwasser. Das Weibchen heftet die Eier an Steine. Sie werden bis zum Schlupf der Jungfische vom Männchen bewacht.
 

Aquaristik:
Der Grüne Kugelfisch wird im Zierfischhandel angeboten, ist aber bekannt dafür, aggressiv gegenüber seinen Mitbewohnern zu sein. Er benötigt aufgesalztes Wasser, für Heimaquarien ist er nicht zu empfehlen.

Palembang-Kugelfisch
Dichotomyctere ocellatus

Der Palembang-Kugelfisch ist in Südostasien (Thailand, Malaysia, Sumatra und Kalimantan) in Brack und Süßwasser beheimatet, er wandert von Flüssen in die Gezeitenzonen und wieder zurück. Im Aquarium benötigt er jedoch eine Haltung in Leichtem Brackwasser, dauerhaft in Süßwasser Lebende Palembang-Kugelfische sind sehr Krankheitsanfällig und verenden frühzeitig. 

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Dichotomyctere ocellatus (c) saraalien1

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Dichotomyctere ocellatus

Merkmale:
Die sechs bis acht Zentimeter groß werdenden Fische ernähren sich von Schnecken und anderen bodenbewohnenden wirbellosen Tieren. Palembang-Kugelfische haben eine dunkle Oberseite mit einem Muster aus gelbgrünen Kreisen, Punkten und gebogenen Linien, die Unterseite ist weiß.

Aquarienhaltung:
Er benötigt 22 bis 26 °C warmes Wasser mit einem pH-Wert von 7 bis 8. Er gilt als Einzelgänger und ist nur bedingt für Gesellschaftsaquarien geeignet, weil er im Alter aggressiv wird. Er liebt Lebendfutter (z. B. Schnecken), nimmt jedoch auch Frostfutter an. Er sollte generell in einem Artaquarium gehalten werden. Trockenfutter wird nur sehr widerwillig und erst nach Gewöhnung gefressen. Wichtig bei der Fütterung ist die häufige Gabe von hartschaligem Futter (z. B. Schnecken, Muscheln oder Artemia). Sonst kann es zu einer Maulsperre infolge nicht abgewetzter Zähne kommen. Deshalb sollte man in einem Becken parallel eine Schneckenzucht halten. Junge Palembang-Kugelfische überfressen sich häufig, was dazu führt, dass sie sich mit zusammengelegtem Schwanz und Flossen auf den Boden legen und sich eine Zeit lang nicht mehr bewegen. Die Nachzucht vom Palembang-Kugelfisch ist bist jetzt noch nicht gelungen.

Hasenkopf-Kugelfisch
Lagocephalus sceleratus

Der Hasenkopf-Kugelfisch gehört zu den Kugelfischen. Die Art ist im tropischen Indo-Westpazifik weit verbreitet. Durch lessepssche Migration ist sie vom Roten Meer ins Mittelmeer gelangt und stellt mittlerweile eine Bedrohung für die Biodiversität und den Fischfang im Mittelmeerraum dar.

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Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus)
(c) whennaturepauls

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Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus)

Merkmale:
Der Hasenkopf-Kugelfisch hat einen langgestreckten Körper und erreicht gewöhnlich eine Gesamtlänge von 40 cm, kann jedoch bis 110 cm SL lang werden. Das schwerste gemeldete Exemplar wog 7 kg. Er ist am Rücken grünlich mit braunen oder schwarzen Flecken, vom Maul bis zur tief gegabelten Schwanzflosse (Caudale) verläuft ein silberfarbenes Band. Der Bauch ist weiß. Vor dem Auge befindet sich ein silberner Fleck. Die Basis der Brustflosse (Pectorale) ist schwarz.

Verbreitung:
Der Hasenkopf-Kugelfisch ist ursprünglich im Indopazifik und im Roten Meer verbreitet. Seit 2003 hat sich die Art fast im gesamten Mittelmeer verbreitet. Nach dem Vorkommen in der Straße von Gibraltar könnte die Art möglicherweise auch in den Atlantik gelangen. Von der französischen Mittelmeerküste und Korsika wurde die Art allerdings seltsamerweise noch nicht gemeldet. 2014 und 2017 wurden Fänge aus dem Schwarzen Meer publiziert. Obwohl die Funde nicht wissenschaftlich belegt sind, muss aufgrund des invasiven Charakters der Art eine Ausbreitung in das Schwarze Meer in Betracht gezogen werden. Ob es eine etablierte Population im Marmarameer, über das die Zuwanderung ins Schwarze Meer erfolgt, gibt ist noch ungewiss.
 

Invasion im Mittelmeerraum:
Die Verbreitung des Hasenkopf-Kugelfisches im Mittelmeer ist auf die Migration aus dem Roten Meer über den Suezkanal zurückzuführen. Ein Exemplar des Fisches wurde im Jahr 2003 erstmals vor der ägäischen Küste der Türkei registriert und somit für das Mittelmeer bestätigt. Der Fisch besiedelt seither rasch das östliche Mittelmeerbecken und bewegt sich inzwischen weiter gen Westen. Begünstigt wird die Ausbreitung durch die im Rahmen der Globalen Erwärmung stattfindende Erwärmung des Mittelmeeres. Aufgrund der mittlerweile dramatisch steigenden Individuenzahl in den Küstenfischgemeinschaften des östlichen Mittelmeers, in Kombination mit ökologischen und sozialen Auswirkungen, wird der Fisch als Schädling für die Fischerei und potenzielle Bedrohung für die Biodiversität eingestuft. So zeigt er ein äußerst opportunistisches Verhalten, greift Fische an, die in Netzen und Schnüren gefangen wurden, und führt zu beträchtlichem Schaden an Fanggeräten und Fängen.[8] Im Jahr 2021 setzte die türkische Regierung auf Hasenkopf-Kugelfische ein Kopfgeld aus.
 

Lebensweise:
Der Hasenkopf-Kugelfisch ernährt sich von Wirbellosen und Fischen, darunter wirtschaftlich bedeutende Arten wie Gewöhnlicher Tintenfisch und Gewöhnlicher Krake.

Pao

Pao ist eine Gattung aus der Familie der Kugelfische (Tetraodontidae). Die Gattung wurde im November 2013 durch den Schweizer Ichthyologen Maurice Kottelat für 13 Arten südostasiatischer Süßwasserkugelfische aufgestellt, die vorher der Gattung Tetraodon zugeordnet wurden. Pao leitet sich vom lokalen Name für Kugelfische in Thailand und Laos ab.
 

Merkmale:
Pao-Arten unterscheiden sich von allen anderen südostasiatischen Süßwasserkugelfischen durch ihren einzigartigen, stark langgestreckten Zwischenkieferstiel. Ausgewachsene Fische zeigen ein Muster von großen schwarzen Flecken unterhalb der Rückenflosse, die mit zunehmendem Alter in ein augenfleckartiges Erscheinungsbild übergehen können. Die Flecken haben den Durchmesser der Augen oder sind größer. Kleinere schwarze Flecken, die in ihrer Mitte auch hell oder orange sein können, mustern den Rest des Körpers. Jungfische besitzen einen einzelnen orangen Fleck auf der Mitte der Körperseiten unterhalb der Rückenflosse. Auf jeder Kopfseite findet sich nur eine, röhrenförmige Nasenöffnung mit zwei Hautlappen. Die obere und die untere Seitenlinie sind miteinander verbunden. Auf den Körperseiten befinden sich wenige Stacheln.

Von der Gattung Leiodon, die einen stark ausgeprägten Sexualdimorphismus zeigt, unterscheidet sich Pao durch keinen oder nur geringen Sexualdimorphismus. Bei einigen Arten haben die Männchen einen dunkelgrauen oder schwarzen Bauch mit einer weißlichen, netzartigen Zeichnung.

Pao-Arten:

Es sind 13 Arten bekannt.

​☛ Liste der Arten auf Wikipedia

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Pao abei (c) guanhong

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Pao cochinchinensis (c) dava123

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Pao leiurus (c) สุเมธ ทองด้วง

Tetraodon

Tetraodon ist eine Gattung aus der Familie der Kugelfische (Tetraodontidae), deren Vertreter in afrikanischen Süßgewässern vorkommen. Sie ist die Typusgattung der Familie (Tetraodontidae) und umfasste historisch zahlreiche weitere Arten; mehrere asiatische Arten wurden 2013 in die Gattungen Dichotomyctere, Leiodon und Pao verschoben.​

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Nil-Kugelfisch (Tetraodon lineatus)

Tetraodon-Arten:

  • Tetraodon duboisi

  • Nil-Kugelfisch (Tetraodon lineatus)

  • Goldringel-Kugelfisch (Tetraodon mbu)

  • Brauner Kugelfisch (Tetraodon miurus)

  • Tetraodon pustulatus

  • Kongo-Kugelfisch (Tetraodon schoutedeni)

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Verbreitungskarte der Gattung Tetraodon

Goldringel-Kugelfisch
Tetraodon mbu

Der Goldringel-Kugelfisch ist ein Kugelfisch, der im mittleren und unteren Kongobecken weit verbreitet ist und auch im Tanganjikasee im Mündungsgebiet des Malagarasi und im Unterlauf des Flusses vorkommt. Er ist der größte Süßwasserkugelfisch und in seinem Verbreitungsgebiet relativ häufig.

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Goldringel-Kugelfisch (Tetraodon mbu)
(Särkänniemi Aquarium, Tampere, Finnland)

Goldringel-Kugelfisch (Tetraodon mbu)
(Aquarium Tropical, Paris)

Merkmale:
Er wird maximal 67 bis 75 cm lang, bleibt in der Regel aber kleiner. Der Körper ist im Vergleich zu anderen Kugelfischen relativ gestreckt und mit Ausnahme der Schnauze und des unteren Schwanzstiels mit sehr kleinen Stacheln bedeckt. Auf der Bauchseite können die Stacheln aufgerichtet werden. Die Nasenöffnungen sind mit auffallenden, tentakelartigen Riechgrubenanhängen versehen. Der Rücken und die Körperseiten bis zur Höhe der Brustflossen sind gelb und mit zahlreichen, sich windenden, dunkelbraunen bis schwarzen Linien gemustert. Die Bauchseite ist gelb, die Flossen gelb bis orange, die Schwanzflosse gelegentlich schwarz längsgestreift. Jungfische haben anstatt der gewundenen Linien große, schwarze Flecken und ein bis zwei dunkle horizontale Linien auf dem Schwanzflossenstiel. Die Geschlechter des Goldringel-Kugelfischs lassen sich äußerlich nicht unterscheiden.

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Goldringel-Kugelfisch (Tetraodon mbu)
(Zoo Basel, Schweiz)

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Goldringel-Kugelfisch (Tetraodon mbu)
(Zoo Basel, Schweiz)

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Goldringel-Kugelfisch (Tetraodon mbu)
(Aquazoo - Löbbecke Museum, Düsseldorf)

Brauner Kugelfisch
Tetraodon miurus

Der Braune Kugelfisch ist eine aus Afrika stammende Kugelfisch-Art. Er ist außerdem unter den Namen Kongo-Kugelfisch und Kofferkugelfisch bekannt.

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Tetraodon miurus

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Tetraodon miurus im Sand vergraben

Beschreibung:
Der Braune Kugelfisch kann eine maximale Länge von 15 Zentimetern erreichen und ist in seiner Farberscheinung sehr veränderlich. Er variiert zwischen rot-orange, ockergelb, dunkelbraun, hellbraun und sogar fast schwarz. Er weist eine kofferförmige, kantige Körperform auf. Seine Augen sind auf der Oberseite des Kopfes, so dass er im Sandboden eingraben auf Beute lauern kann. Auch das Maul ist oberständig. Wie alle Kugelfische kann er sich bei Gefahr aufblasen.

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Tetraodon miurus (c) 彭啟賢

Lebensweise:
Der Braune Kugelfisch ist ein einzelgängerischer Lauerräuber, der stundenlang im Sandboden vergraben auf vorbeischwimmende Beute lauert. In freier Natur kommt dieser Fisch meist einzeln lebend vor.
 

Verbreitung:
Sein Verbreitungsgebiet ist das Kongobecken. Typusfundort des Braunen Kugelfisches ist der Ubangi bei Mobayi-Mbongo, ehemals Banzyville.

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Unterordnung Triacanthoidei

  • Familie Dreistachler (Triacanthidae)

  • Familie Hornfische (Triacanthodidae)

Dreistachler (Triacanthidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Triacanthoidei
Familie: Dreistachler (Triacanthidae)

Die Dreistachler (Triacanthidae) sind eine Familie in der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes).

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Tripodichthys angustifrons (c) Ken Graham

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Triacanthus biaculeatus

Merkmale:
Sie besitzen einen leicht gestreckten, seitlich zusammengedrückten Körper, der von kleinen, rauen Schuppen bedeckt ist. Die Mundöffnung ist klein. Wie bei ihren Verwandten, den Drückerfischen und Feilenfischen, ist der erste Strahl der ersten hartstrahligen Rückenflosse zu einem starken Stachel ausgebildet. Zusätzlich haben sie anstelle der Bauchflossen je einen Stachel, wodurch sie ihren Namen erhielten. Ihre Schwanzflosse ist tief gegabelt und, anders als bei allen anderen Kugelfischähnlichen, das Hauptantriebsorgan. Dreistachler werden 15 bis 28 Zentimeter groß, ihre Färbung ist silbrig.

Lebensweise:
Über die Lebensweise der Dreistachler ist wenig bekannt. Sie leben im Indopazifik. Alle außer Triacanthus biaculeatus sind Hochseefische, die nur gelegentlich in Küstennähe kommen. Triacanthus biaculeatus lebt vom Persischen Golf entlang der asiatischen Küsten bis nach Japan und an den Küsten Süd- und Ostaustraliens im Meer- und Brackwasser.
 

Systematik:
Es gibt vier rezente Gattungen mit sieben Arten. Zudem sind zwei ausgestorbene Gattungen bekannt.​

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Fossil von Acanthopleurus serratus

  • Pseudotriacanthus

    • Pseudotriacanthus strigilifer

  • Triacanthus

    • Triacanthus biaculeatus

    • Triacanthus nieuhofii

  • Acanthopleurus

  • Protacanthodes (Eozän)

  • Tripodichthys

    • Tripodichthys angustifrons

    • Tripodichthys blochii

    • Tripodichthys oxycephalus

  • Trixiphichthys

    • Trixiphichthys weberi 

Hornfische (Triacanthodidae)

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Triacanthoidei
Familie: Hornfische (Triacanthodidae)

Die Hornfische (Triacanthodidae) sind eine Familie der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes). Der deutsche Trivialname ist nicht eindeutig, da man unter Hornfischen auch die Balistidae und die Belonidae begreift.

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Hollardia goslinei

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Macrorhamphosodes platycheilus

Merkmale:
Wie bei den Drückerfischen und Feilenfischen ist der erste Strahl der Rückenflosse zu einem starken Stachel ausgebildet. Zusätzlich haben sie anstelle der Bauchflossen je einen Stachel – sie ähneln dadurch den Dreistachlern, die aber auch über den Drücker-Mechanismus verfügen. Ihre Schwanzflosse endet stumpf oder ist abgerundet. Bei den Gattungen Halimochirurgus und Macrorhamphosodes ist das Maul zu einer stark verlängerten Mundröhre umgewandelt.


Lebensweise:
Über die Lebensweise der Hornfische ist wenig bekannt. Sie leben bodennah in Tiefen von 50 bis 2000 Metern in tropischen und subtropischen Bereichen des Indopazifik und des westlichen Atlantik. Hornfische werden zwischen 4,5 und 22 Zentimeter groß.

 

Systematik:
Es gibt 24 Arten in 11 Gattungen und zwei Unterfamilien.
Neben den rezenten sind drei fossile Gattungen aus dem mittleren Eozän von Monte Bolca in Italien bekannt: Eoplectus, Spinacanthus und Zignoichthys.

 

​☛ Liste der Gattungen und Arten auf Wikipedia

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Macrorhamphosodes uradoi (c) Ken Graham

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Parahollardia lineata

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Paratriacanthodes retrospinis (c) Ken Graham

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Paratriacanthodes retrospinis

Triacanthodes anomalus

Triacanthodes ethiops

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Unterordnung Triodontoidei

  • Familie Triodontidae

Triodontidae

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Unterordnung: Triodontoidei
Familie: Triodontidae

Art: Dreizahn-Kugelfisch (Triodon macropterus)​

Der Dreizahn-Kugelfisch oder Bauchsack-Kugelfisch wird in die monotypische Familie Triodontidae gestellt ist also der einzige Vertreter innerhalb seiner Familie. Er lebt in Küstennähe im tropischen Indopazifik von Ostafrika bis zu den Philippinen, Japan, Australien, Neukaledonien und Tonga in Tiefen von 50 bis 300 Metern.

Merkmale:
Seine Kiefer sind mit je drei Zähnen besetzt. Rücken- und Afterflosse haben elf Flossenstrahlen. Die meisten Exemplare von Indonesien bis Japan besitzen eine kleine Rückenflosse mit einem oder zwei Hartstrahlen. Rippen sind im Unterschied zu den Kugelfischen (Tetraodontidae) vorhanden. Der Dreizahn-Kugelfisch wird bis zu 54 Zentimeter lang.

Neben der heute lebenden ist eine fossile Art, Triodon antiquus aus dem Eozän, bekannt.

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Dreizahn-Kugelfisch (Triodon macropterus)

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